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Vierbeinige Landwirte: Taschenratten betreiben unterirdische Farmen

  • Veröffentlicht: 19.08.2022
  • 16:45 Uhr
  • Heike Predikant

Taschenratten leben unter der Erde und ackern dort fleißig: Alles Wissenswerte über ihre unterirdischen Farmen erfährst du hier. Und rate mal, was passiert, wenn man die Nagetiere mit UV-Licht anstrahlt. Im Clip: Wie es der "Bibersee" auf Google Maps geschafft hat.

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Das Wichtigste zum Thema Taschenratten

  • Die grabende Nagetiere sind in Nord- und Mittelamerika beheimatet. Insgesamt gibt's rund 40 Arten von Taschenratten.

  • Beinahe ihr gesamtes Leben verbringen die neun bis 30 Zentimeter großen Säuger unter der Erde, nur selten führt die Nahrungssuche sie nach oben. Auch die Paarung und die Aufzucht der Jungen finden im Untergrund statt.

  • Mithilfe der Grabklauen (je fünf) an den Vorderfüßen buddeln sich die Tiere durchs Erdreich. Zudem können sie die nach vorn ragenden Schneidezähne zum Graben nutzen, ohne dass Lehm oder Sand ins Maul geraten.

  • Die Tunnel für die Nahrungssuche verlaufen dicht unter der Oberfläche, denn die Tiere ernähren sich überwiegend von Wurzeln und Knollen. In tieferen Regionen legen sie Bauten mit Nest-, Schlaf- und Lagerkammern an.

  • Ihren Namen verdanken Taschenratten den Felltaschen an ihren Wangen, in denen sie Nahrung verstauen. Zu Reinigungs-Zwecken lassen sich die Backen-Bags nach außen stülpen.

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Einzigartig! Diese Taschenratten betreiben unterirdische Farmen

Die machen einen tierisch guten Job: Südöstliche Taschenratten (Geomys pinetis) graben weitläufige, bis zu 160 Meter lange Tunnel-Systeme ins Erdreich und bewirtschaften sie. Die im Südosten der USA vorkommenden Art futtert hauptsächlich die Wurzeln von Gräsern und Nesseln, die in die Gänge hineinwachsen. Allerdings ernten die Nager die Pflanzen-Endteile nicht nur, sondern düngen sie auch - mit ihrem Kot. 

Dass die Taschenratten unterirdische Wurzel-Farmen betreiben, fanden Forschende der University of Florida heraus. Diese Form der Landwirtschaft ermögliche es den Tieren, sich während des Tunnelbaus mit Nahrung zu versorgen und so den (hohen) täglichen Energie-Bedarf bis zu 60 Prozent zu decken. 

Eine Leistung, die einzigartig ist. "Die Südöstlichen Taschenratten sind die ersten nicht-menschlichen Säugetier-Bauern", sagt der Biologe Francis E. Putz, der an der Studie beteiligt war. "Ackerbau ist bei Ameisen, Käfern und Termiten bekannt, aber nicht bei anderen Säugetieren." Eines jedoch können die vierbeinigen Landwirte nicht: ihr eigenes Gemüse anbauen. 

Guck mal, wer da gräbt

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Ups, Taschenratten können leuchten

Taschenratten leben fast ausschließlich unter der Erde. Doch es bleibt nicht immer dunkel: Strahlt man die Tiere mit UV-Licht an, leuchten sie zurück. Das konnte ein Team der University of Georgia bei Südöstlichen Taschenratten in freier Wildbahn beobachten. 

Biolumineszenz oder Biofluoreszenz kommt in der Welt der Tiere und Pflanzen öfter vor. Glühwürmchen, die meisten Tiefsee-Fische und einige Pilze beispielsweise können mithilfe von speziellen Leucht-Organen oder chemischen Prozessen Licht erzeugen. Bei Taschenratten wurde dieses Phänomen erst mit seiner Entdeckung durch die US-Forscher:innen bekannt.  

Warum die Nager im Dunkeln leuchten? Die Forschenden vermuten, dass das Leuchten zur Abschreckung von Fressfeinden und/oder Kommunikation mit Artgenossen dient.

Leuchtende Taschenratten: Forschende bringen Licht ins Dunkel

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