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Bienen, Schlangen, Skorpione: Tier-Gift in der Medizin

  • Veröffentlicht: 30.01.2022
  • 07:45 Uhr
  • Heike Predikant

Tiere setzen ihr Gift als Waffe ein. Als Medikament können die oft tödlichen Stoffe dem Menschen aber auch helfen. Wo in der Medizin tierische Toxine schon verwendet werden, erfährst du hier. Unser Extra: die giftigsten Tiere der Welt.

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Das Wichtigste zum Thema Tier-Gifte

  • Toxine von Tieren werden meist in speziellen Giftdrüsen gebildet und gespeichert.

  • Die Sekrete nutzen Schlagen, Spinnen, Hornissen und Co., um Beute zu lähmen und Feinde abzuwehren. Zudem schützen sie sich damit vor Parasiten und anderen Krankheitserregern.

  • Die einen geben ihr Gift aktiv durch einen Biss oder Stich ab. Bei anderen Tieren (wie dem Kugelfisch) findet eine passive Übertragung statt - etwa durch Berührung.

  • Einige der Zoo-Toxine sind auch für den Menschen gefährlich. Sie können Gewebeschäden verursachen, Allergien, Blutvergiftungen oder sogar Herzversagen auslösen.

  • Die gute Nachricht kommt aus der Medizin: Als Medikamente helfen Tier-Gifte bei der Behandlung von Krankheiten.

  • Einige Tier-Gifte sind zwar für den Menschen nicht tödlich, wohl aber für andere Tiere wie etwa das Gift des Schnabeltiers.

  • Eine im Januar 2022 veröffentlichte Studie zeigt, dass auch in Spinnengift viel Potenzial für die Medizin steckt.

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Bienengift zerstört Brustkrebs-Zellen

Ist das Gift der Bienen ein wahres Wundermittel im Kampf gegen Krebs? Eine neue Studie aus Australien macht Hoffnung: Das enthaltene Melittin kann die Lebensfähigkeit von Brustkrebs-Zellen verringern. Bei den Tests zeigte sich, dass die Substanz innerhalb von 60 Minuten die Membranen komplett zerstört.

"Das Gift war extrem stark", sagt Ciara Duffy vom Harry Perkins Institut für medizinische Forschung in Perth. Und es hatte kaum Auswirkungen auf gesunde Zellen.

Die Forscherin untersuchte außerdem die Möglichkeit, Melittin im Rahmen gängiger Chemo-Therapien zu verabreichen. Ihre Einschätzung: Bienengift ließe sich bei der Behandlung von Brustkrebs einsetzen.

Bienengift-Studie: Forscherin Ciara Duffy und ihre tierisch guten Erkenntnisse

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Gift der Wespenspinne enthält nützliche Botenstoffe

Forscher:innen des Fraunhofer-Instituts in Gießen veröffentlichten Anfang Januar 2022 eine Studie im Fachmagazin "Biomolecules" über den medizinischen Nutzen des Spinnengifts der Wespenspinne. Das Besondere: Das Gift der gelb-schwarz gestreiften Spinne enthält nur 53 Biomoleküle, während das anderer Spinnenarten bis zu 3.000 Komponenten besitzt.

Diese Moleküle ähneln Neuropeptiden – Botenstoffe, die für den Informationsaustausch zwischen Nervenzellen zuständig sind. Diese Moleküle könnte man als neuen Bestandteil Medikamenten hinzufügen, die oral eingenommen, aber im Magen-Darmtrakt nicht verdaut werden und somit ihre Wirkung sehr gut entfalten können

Ein weiterer positiver Effekt: Die Moleküle binden sich an spezifische Proteinkomplexe in der Zellmembran und ermöglichen somit eine niedrigere Dosierung von Arzneimitteln. Dadurch wird auch das Risiko von Nebenwirkungen reduziert.

Tier-Gifte in der Medizin

🐍 Nach einem Biss der Jararaca-Lanzenotter sinkt der Blutdruck des Opfers rapide. Peptide aus dem Gift dienten als Vorlage für die Entwicklung der ACE-Hemmer gegen Bluthochdruck.

🦂 Im Gift des Gelben Mittelmeer-Skorpions fand man Stoffe wie Chlorotoxin, die sich an bestimmte Hirntumor-Zellen heften. Forschende möchten sie künftig nutzen, um Medikamente gezielt in Krebszellen zu transportieren.

🐠 Der Säbelzahn-Schleimfisch benebelt Angreifer mit Opioiden, die ähnlich wie Morphium wirken. Sie könnten die Grundlage für neue Schmerzmittel sein.

🐜 Ameisen bilden in ihren Giftdrüsen Säure, um sich gegen Feinde zu wehren. Beim Menschen wird Ameisen-Säure bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt - etwa bei Exzemen, Rheuma und Allergien.

🕷️ Wissenschaftler:innen der Universität Buffalo haben das Gift der Rosen-Tarantel untersucht und darin ein Protein entdeckt, das sich als Heilmittel für Herzinfarkte und Hirntumore eignen soll.

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Die giftigsten Tiere der Welt

Bienen, Schlangen, Skorpione: Tier-Gift in der Medizin

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Der Australische Inland-Taipan gilt als giftigste Schlange der Welt. Er produziert nicht nur das Nervengift "Taipoxin", sondern auch Proteasen, die die Blut-Gerinnung hemmen, rote Blutkörperchen und Muskel-Gewebe zerstören. Damit ist die "Schreckens-Otter" etwa 50-mal giftiger als eine Indische Kobra und 650- bis 850-mal giftiger als eine Diamant-Klapperschlange. Die bei einem Biss durchschnittlich abgesonderte Giftmenge würd
© Getty Images

Der Australische Inland-Taipan gilt als giftigste Schlange der Welt. Er produziert nicht nur das Nervengift "Taipoxin", sondern auch Proteasen, die die Blut-Gerinnung hemmen, rote Blutkörperchen und Muskel-Gewebe zerstören. Damit ist die "Schreckens-Otter" etwa 50-mal giftiger als eine Indische Kobra und 650- bis 850-mal giftiger als eine Diamant-Klapperschlange. Die bei einem Biss durchschnittlich abgesonderte Giftmenge würd

Einige der in Mittel- und Südamerika heimischen Baumsteiger-Frösche werden auch als Giftpfeil-Frösche bezeichnet. Und zwar deswegen, weil indigene Völker aus den tierischen Toxinen Pfeilgift herstellen: Jäger:innen benetzen die Pfeilspitzen mit dem tödlichen Sekret, das die Frösche über die Haut absondern, und feuern die Projektile dann mit einem Blasrohr ab. Ihr Gift produzieren die Amphibien übrigens nicht selbst. Es entste
© Getty Images

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Die Seewespe, die zur Familie der Würfel-Quallen gehört, sticht mit ihrem Nessel-Schlauch "böse" zu: Berührt ein Opfer die mit Nessel-Kapseln besetzten Tentakel, schießt ein Stilett heraus, bohrt sich in die Haut und überträgt das Gift. Die Beute wird gelähmt und anschließend in aller Ruhe gefressen. Bei Menschen kann ein Stich Muskel- und Atem-Lähmung hervorrufen - und im schlimmsten Fall tödlich enden. Um sich vor den gefäh
© picture alliance / WILDLIFE | WILDLIFE/G.Bell

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Der Biss der Sydney-Trichternetzspinne kann Menschen das Leben kosten. Vor der Entwicklung eines Gegengiftes im Jahr 1981 war sie die tödlichste Spinne Australiens. Die Tiere tummeln sich üblicherweise in tunnel-artig ausgebauten Erdlöchern. Gehen allerdings die Männchen nachts auf Partnersuche, kommt es vor, dass sie auch in Wohnhäuser gelangen. Weibchen suchen dort Schutz, wenn sie beispielsweise durch eindringendes Regenwa
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Sie ist langsam und daher killt sie schnell: Könnte das Beutetier noch weiterschwimmen, würde die Kegelschnecke es nicht mehr erreichen. Ihre Opfer betäuben die Bewohner tropischer Gewässer oft mit einer "Harpune", die sie durch den Rüssel schießen, bevor sie sie mit ihren Giftzähnen stechen. Bereits ein Tropfen ihres Giftes genügt, um bis zu 20 Menschen zu töten. Ein Gegengift ist nicht bekannt, Betroffene können nur symptom
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Achtung, giftig! Kannst du die Fragen lösen?

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Galileo vom 2020-10-21

Achtung giltig! Der Fall Nawalny und wie sich Gift im Körper anfühlt

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