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Uiguren: Warum die muslimische Minderheit in China verfolgt wird

  • Veröffentlicht: 20.06.2023
  • 09:07 Uhr
  • Galileo

Die Uiguren werden seit vielen Jahren durch den chinesischen Staat unterdrückt. Zahlreiche Enthüllungen bestätigen das. Doch wer sind die Uiguren und warum werden sie in China so vehement verfolgt? Im Clip: Ein Insider packt über Chinas Machtapparat aus.

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Das Wichtigste zum Thema Uiguren

  • Die Uiguren sind eine überwiegend muslimische Volksgruppe in Zentralasien. Etwa 90 Prozent aller Uiguren leben in der chinesischen Provinz Xinjiang.

  • In China sind die Uiguren mit etwa zehn Millionen Menschen eine der größten Minderheiten. Überwiegend leben ihre Angehörigen in Armut - obwohl die Provinz Xinjiang eigentlich zahlreiche Bodenschätze beherbergt.

  • China hat Ostturkestan - die heutige Provinz Xinjiang - 1949 annektiert. In den 90er-Jahren siedelte die chinesische Regierung Chinesen aus anderen Landesteilen in Xinjiang an.

  • Daraus entwickelten sich Konflikte - die schließlich in einem chinesischen Überwachungsstaat in Xinjiang mündeten.

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Überwachung der Uiguren in Xinjiang

📡 In der Provinz Xinjiang werden digitale Überwachungstechnologien wie Apps, Überwachungskameras und DNA-Datenbanken genutzt, um einen Überwachungsapparat aufzubauen.

❗️ Daneben gibt es zahlreiche Umerziehungslager, in denen die Uiguren eingesperrt werden, wie Menschenrechts-Organisationen erklären.

🚫 In Xinjiang ist die Religionsfreiheit massiv eingeschränkt: Unter anderem sind muslimische Symbole verboten, dazu dürfen Babys keine muslimischen Namen bekommen.

❗️ Uiguren müssen oft in Fabriken Zwangsarbeit leisten. Außerdem gibt es Berichte über erzwungene Abtreibungen und Zwangssterilisierung.

💬 Die chinesische Regierung betonte in der Vergangenheit, in der Provinz Xinjiang Terrorismus zu bekämpfen. Die Lager werden von chinesischen Regierungsvertreter:innen als "Berufsbildungseinrichtungen" bezeichnet, die freiwillig seien.

❗️ Uigurische Separatismus-Bewegungen wehrten sich immer wieder gegen die Unterdrückung der eigenen Kultur und Religion. Dazu kamen Anschläge islamischer Attentäter - darunter 2014 ein Angriff auf einen Bahnhof im Süden Chinas mit 34 Toten.

Unterdrückung der Uiguren in China: Das ist bekannt

Einblicke in den Überwachungsstaat Xinjiang kommen in der Regel nur durch Leaks, Enthüllungen von Journalist:innen oder durch ehemalige Inhaftierte an die Weltöffentlichkeit.

Im November 2019 zeigten die "China Cables" in internationalen Medien sowie die "Xinjiang Papers" in der "New York Times", wie systematisch Uiguren verfolgt und in Lagern interniert wurden. UN-Schätzungen zufolge waren bis zu eine Million Menschen in den Lagern inhaftiert.

In den "Xinjiang Police Files", veröffentlicht im Mai 2022 unter anderem vom Magazin "Der Spiegel" und dem Bayerischen Rundfunk, wurde zahlreiche Beispiele für Misshandlungen und Folter in den Lagern nachgewiesen.

Im August 2022 hat das UN-Menschenrechtsbüro in einem Bericht Anhaltspunkte für Verbrechen gegen die Menschlichkeit veröffentlicht. Die US-Regierung sowie andere Menschenrechtsorganisationen sprechen sogar von einem chinesischen Völkermord in Xinjiang. Die chinesische Regierung bezeichnet diese Vorwürfe als Lügen.

Uiguren, die versuchen, Beweise für die chinesische Unterdrückung aus Xinjiang herauszusenden, bringen sich damit oft in Lebensgefahr.

In einem solchen Umerziehungslager werden in der chinesischen Provinz Xinjiang Uiguren inhaftiert.
In einem solchen Umerziehungslager werden in der chinesischen Provinz Xinjiang Uiguren inhaftiert.© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Mark Schiefelbein
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Warum die deutsche Wirtschaft in der Kritik steht

  • Viele europäische und deutsche Unternehmen sind in China tätig. Dabei ist China oft ein wichtiger Markt. In Xinjiang selbst haben unter anderem BASF, Volkswagen und Siemens Niederlassungen.

  • Expert:innen der Vereinten Nationen kritisieren immer wieder, dass Werke europäischer Unternehmen oder deren Zulieferer in Zusammenhang mit Zwangsarbeit von Uiguren stehen könnten.

  • Unternehmen verweisen in der Regel darauf, sich gegen Zwangsarbeit einzusetzen. UN-Expert:innen bemängeln allerdings immer wieder fehlende Transparenz.

Die wichtigsten Fragen zu Uiguren

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