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Stress, Blockade und Pflaumen: So clever verhüten Tiere

  • Veröffentlicht: 30.04.2023
  • 08:45 Uhr
  • Alena Brandt

Einige Tierarten haben clevere Methoden entwickelt, um ungewollten Nachwuchs zu verhindern. Bei manchen funktioniert es über Muskelspannung, andere fressen Obst. Wir zeigen dir, wie schlau Tiere verhüten. Im Clip: Das ausgeklügelte Fortpflanzungsverhalten der Juwelwespe.

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Das Wichtigste zum Thema Verhütung bei Tieren

  • Damit Zoos nicht zu voll werden, bekommen dort manche Tiere die Antibabypille.

  • Die Pille fürs Nilpferd sieht aus wie ein Brikett und wiegt 100-mal mehr als die für Frauen.

  • Und wie ist das in der Wildnis? Dort haben Tiere natürliche Verhütungsmethoden entwickelt.

  • Wer Früchte futtert, die den Hormonhaushalt regulieren oder wer eine Schwangerschaft pausiert, erfährst du hier.

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Bei Nacktmullen ist Nachwuchs Chefsache

In acht Jahren gebar die Nacktmull-Königin im Berliner Zoo 460 potenzielle Thronfolger. Das klingt sehr viel. Nacktmulle leben allerdings im Matriarchat. Das Recht auf Sex und Nachwuchs steht allein der Königin zu.

Sie duldet keinen Nachwuchs von anderen Weibchen. Um das zu erreichen, werden Konkurrentinnen mit dominantem Verhalten und Duftstoffen unter Stress gesetzt. Denen vergeht aus lauter Angst die Lust auf Sex und sie leben enthaltsam.

Im Berliner Zoo lieferte sich das Nacktmull-Volk Anfang des Jahres einen Machtkampf mit seiner Königin und setzte sie ab. "Erst wenn die Königin abdankt oder gestürzt wird, hat ein anderes Weibchen die Chance, sich fortzupflanzen", erklärt der stellvertretende Zoologische Leiter Dr. Florian Sicks. Die ganze Geschichte des Nacktmull-Machtkampfs findest du hier.

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Verhütung: Enten haben eine natürliche Spirale

Nicht mit mir! Enten können ihre Vagina so anspannen, dass Windungen wie beim Korkenzieher entstehen. Auch der Erpel-Penis hat Windungen - aber die verlaufen genau entgegengesetzt. Die Folge: Der Erpel hat nur eine Chance zur Gattung, wenn das Entenweibchen entspannt.

Der Hintergrund dieser besonderen Anatomie: Erpel drücken bei der Paarung die Weibchen unter Wasser. Das ist für die Ente gefährlich. Sie kann sogar dabei sterben. Die Korken-Vagina ist wie ein natürlicher Keuschheitsgürtel und schützt das Weibchen.

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© Getty Images
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Paviane fressen Obst als natürliches Verhütungsmittel

Afrikanische Anubis-Paviane verhüten gezielt mit Obst. Haben sie keine Lust auf Sex, futtern sie zur Paarungszeit eine pflaumenartige Frucht. Die wirkt wie das Schwangerschaftshormon Progesteron.

Ein deutsch-englisches Forscherteam beobachtete Paviane in Nigeria und entdeckte: Frisst das Weibchen die Frucht, stockt ihr Zyklus und das Geschlechtsorgan schwillt ab. Die Männchen finden den Hintern der Weibchen dann nicht mehr verlockend und suchen sich eine andere Partnerin.

Paviane besitzen clevere Verhütungsstrategien.
Paviane besitzen clevere Verhütungsstrategien.© picture alliance / Mary Evans Picture Library

Fischotter können ihre Schwangerschaft pausieren

Zugegeben, von Verhütung kann man hier nicht direkt sprechen. Faszinierend ist es trotzdem: Fischotter können ihre Schwangerschaft timen. Gibt es etwa zu wenig Nahrung, dann drücken die Weibchen den "Stopp-Knopf", und der Nachwuchs kommt später zur Welt.

Das geschieht nicht bewusst. Der Körper der Tiere ist von selbst so clever. Der Schwangerschafts-Stopp erhöht die Überlebens-Chancen von Mutter und Nachwuchs. Auch Rehe, Dachse, Seehunde und Marder können die Schwangerschaft für eine gewisse Zeit ruhen lassen, um ihrem Nachwuchs optimale Bedingungen zu bieten.

Fischotter können die Schwangerschaft hinauszögern.
Fischotter können die Schwangerschaft hinauszögern.© picture alliance/Bildagentur-online
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Bei diesen Tierarten stirbt das Männchen nach dem Liebesspiel

🐝 Hochzeitsflug, das klingt romantisch. Doch für die männlichen Drohnen endet die Paarung mit der Bienenkönigin tödlich. Nach dem Liebesakt bleibt der Penis in der Biene stecken - der Drohn fällt ab und stirbt.

🐭 Beutelmaus-Männchen verausgaben sich bei der Paarung wortwörtlich zu Tode. Sobald sie geschlechtsreif sind, rammeln sie ohne Unterbrechung. Teils bis zu 14 Stunden am Stück - dann bricht ihr Immunsystem zusammen und sie sterben.

🦗 Die Gottesanbeterin ist eine grazile und tödliche Schönheit. Das Insekt vernascht Liebhaber teils noch beim Sex, wenn es hungrig ist.

Häufige Fragen zum Thema Verhütung bei Tieren

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