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Warum schlafen deine Füße und Hände ein?

  • Veröffentlicht: 20.01.2023
  • 12:00 Uhr
  • Sven Hasselberg

Eingeschlafene Hände oder Füße führen zu einem Taubheitsgefühl und Kribbeln. Wir erklären Dir, was du dagegen tun kannst und wann es gefährlich wird. Im Clip erfährst du, warum Bewegung so wichtig ist.

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Das Wichtigste zum Thema Eingeschlafene Füße und Hände

  • Oft ist es reine Nervensache. Sind Nerven abgeklemmt oder ihre Blut-, Nährstoff- oder Sauerstoffzufuhr beeinflusst, signalisiert das Kribbeln dem Körper, dass es Zeit wird, die Position zu ändern.

  • Für gewöhnlich ist das ungefährlich. Es gibt jedoch Gründe, warum Du bei eingeschlafenen Füßen oder Händen zu Ärzt:Innen gehen solltest.

  • Willst Du wissen, was Du gegen eingeschlafene Gliedmaßen tun kannst und wann es gefährlich wird? Dann lies weiter.

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Gute Nacht Füße und Hände!

Wenn das Kribbeln nicht im verliebten Bauch stattfindet, sondern an Füßen, Händen, Armen und Beinen ist es eher unangenehm. Meist ist das leicht zu beheben. Denn die Gliedmaßen "schlafen ein", weil sie nicht richtig mit Blut versorgt werden oder aber Nerven abgeklemmt sind. Deshalb gilt es schnell die Position zu wechseln oder erst gar nicht zu lange in bestimmten Positionen zu verharren. Besonders übereinandergeschlagene Beine oder ein zu langer Lotussitz können zu eingeschlafenen Beinen und Füßen führen. Bei Arm oder Hand ist der Grund meist, dass wir zu lange darauf liegen, und das Körpergewicht die Blut-oder Nervenbahnen abdrückt.

Auf der einen Seite werden die Gliedmaßen nicht richtig versorgt, auf der anderen Seite erhält das Hirn auch keine Informationen. Das Kribbeln ist das Signal des Nervs dass er aus der misslichen Lage befreit werden will. Das Hirn aber reagiert hier zu langsam. Deshalb vermittelt das Taubheitsgefühl auch den Eindruck, als ob Fuß oder Hand gar nicht mehr zum Körper gehören.

Außerdem gibt es Gründe für kribbelnde und taube Hände oder Füße, die nicht so harmlos sind. Tritt das Taubheitsgefühl oder Kribbeln unvermittelt oder ohne erkennbaren Grund auf, wiederholt es sich öfter, hält lange an oder geht mit Symptomen wie Schmerzen, Übelkeit, Sehstörungen oder Schwindel einher, solltest Du Ärzt:innen aufsuchen. Unten erfährst Du mehr über mögliche Gründe.

Kleine Tipps zum Aufwachen

🙌 Massage: Zu Beginn den tauben Fuß, das Bein oder die andere Hand massieren. Das Kneten fördert die Durchblutung und hilft beim ersten Wachwerden. So kehrt schon langsam ein Gefühl zurück, und das Körperteil ist auch wirklich wieder Teil des Körpers.

🔄 Kreisen lassen: Dann gilt es, erste zaghafte Bewegung in Hand oder Fuß zu bringen und sie aus eigenem Antrieb leicht kreisen zu lassen. So erhältst Du ein Gefühl für den Bewegungsablauf zurück und Hand oder Fuß durchbluten weiterhin besser.

🧍 Aufstehen: Jetzt kannst Du den Fuß leicht belasten, indem Du aufstehst. Aber am Anfang immer festhalten! Sonst läufst Du Gefahr, dass Du umknickst oder gar stürzt. Geht es um die Hand, hilft es, sich zu Beginn vorsichtig darauf zu stützen – am Tisch oder gegen die Wand.

🚶 Schritte: Wenn Du das Gefühl hast, die Kontrolle ist wieder da, aber einen letzten Push braucht es noch, dann gehe einige vorsichtige Schritte, bis du hüpfen kannst. Bei der Hand helfen Greifübungen.

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Eingeschlafene Glieder: Krankheiten als mögliche Ursache

😖 Neuropathien: Diese Nervenkrankheiten können zu Kribbeln und Taubheit führen. Dazu zählt Polyneuropathie, die durch falsche Medikamente, Alkoholmissbrauch, Vitaminmangel, Infektionen oder anderen Ursachen hervorgerufen wird. Auch Tomakulöse Neuropathie, bei der der Körper überempfindlich auf Druck reagiert, kann sich so äußern.

🧑‍🦽 Multiple Sklerose: Ein Taubheitsgefühl in Armen und Beinen kann ein erstes Anzeichen für diese chronische Entzündung des Nervensystems sein. Oft haben Menschen dabei das Gefühl, keine Kontrolle mehr über die Gliedmaßen zu haben – auch vorübergehend. Meist beginnt es mit Kribbeln in Fingern oder Füßen.

🚨 Epilepsie: Kribbeln kann als Vorbote der Krampfanfälle gelten. Ein Besuch bei Ärzt:innen empfiehlt sich. Es gibt aber keinen Grund, hinter jedem Kribbeln gleich Epilepsie zu vermuten. Meist geht es mit Symptomen wie Sprach- oder Sehstörungen einher.

🧠 Schlaganfall: Patient:innen verlieren die Kontrolle über den Körper. Oft betreffen die Taubheitsgefühle eine Hälfte, die in Arm oder Bein beginnen können. Meist gehen sie mit Sehstörungen und Schwindel einher. Kopfschmerzen oder Sprachstörungen begleiten Schlaganfälle ebenfalls.

Migräne: Das "Gewitter im Kopf" kann viele Ursachen haben und verschiedene Patient:innen berichten über verschiedene Symptome. Einige klagen auch über Ziehen oder Taubheitsgefühle in den Händen, Füßen und Beinen, ja sogar im Gesicht.

💉 Diabetes: Bei der diabetischen Neuropathie führt Diabetes zu Schäden an den Nerven. Auch dies kann sich durch Kribbeln und ein Taubheitsgefühl in den Füßen oder Händen bemerkbar machen.

🩻 Bandscheibenvorfall: Wenn die Bandscheibe zwischen den Wirbeln "verrutscht", kann sie auf einen Nerv drücken. Auch das kann zu Kribbeln und Taubheit führen. Da nicht jeder Bandscheibenvorfall sofort unglaublich schmerzhaft sein muss, kann das also ein erstes Anzeichen sein.

🦵 Restless Leg Syndrom: Die "unruhigen Beine" treten oft nachts auf und auch mit einigen Tagen Abstand. Die Beine ziehen, kribbeln und Betroffene haben das Gefühl, sich unbedingt bewegen zu müssen. Auch das passiert oft bei langem Sitzen, beispielsweise in der Bahn oder in der Oper. Auch hier gehen Expert:Innen von einer Schädigung der Nerven aus, zum Beispiel durch Nährstoffmangel.

🫳 Karpaltunnelsyndrom: Verschleißerscheinungen oder langes Arbeiten in einer Fehlhaltung können dazu führen, dass der mittlere Armnerv im Handgelenk abgedrückt wird, da beispielsweise geschwollenes Gewebe ihm keinen Platz mehr lässt. Auch das führt zu tauben Fingern. Meist tritt das Symptom im Alter zwischen 40 und 70 auf.

Wenn der Po schläft - Das Dormant Butt Syndrom

Wahlweise auch "Sleepy Butt Syndrom" oder sogar "Dead Butt Syndrom" genannt. Hierbei geht es eher um untertrainierte Gesäßmuskeln, die ihre natürliche Aufgabe nicht mehr erfüllen. Sie stützen für gewöhnlich den gesamten Körper und federn jeden Schritt ab. Die wissenschaftliche Bezeichnung nennt sich: Gluteale Amnesie. Der Po hat also seine Aufgabe vergessen!

Es geht aber nicht darum, dass der Hintern einem Schönheitsideal entsprechen, und möglichst wohlgeformt sein soll, sondern wirklich um ein medizinisches Problem. Durch zu langes Sitzen am Schreibtisch oder falsches Liegen übernimmt der Gegenmuskel Hüftbeuger das Regiment, und der Gesäßmuskel trainiert nicht genug. Das kann Schmerzen in Rücken, Hüfte, Knie oder Knöcheln hervorrufen.

Einfacher Test: Liegst du flach auf dem Rücken und spannst die Gesäßmuskeln an, solltest Du das fünf bis zehn Sekunden halten können. Funktioniert das nicht, und Du leidest unter Rückenschmerzen oder Ähnlichem könnte es sich um das Dormant Butt Syndrom handeln. Was hilft? Pomuskel-Training! Kniebeugen, Brücken schlagen oder ein paar Karate-Kicks!

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