US-Vorwahlen: Joe Biden baut seinen Vorsprung aus
- Veröffentlicht: 11.03.2020
- 08:00 Uhr
- Johannes Huyer
Joe Biden eilt bei den US-Vorwahlen weiter von Sieg zu Sieg. Ist das Rennen schon entschieden? Und wie laufen die Vorwahlen überhaupt?
Das Wichtigste zum Thema US-Vorwahlen
Am 3. November 2020 wählen die US-Amerikaner ihren Präsidenten - das Wahljahr startete Anfang Februar mit den Vorwahlen in Iowa. Dabei werden die Präsidentschaftskandidaten der Republikaner und der Demokraten ermittelt.
Die Vorwahlen laufen bis Juni. Auf Bundesstaatsebene werden Delegierte gewählt, die dann auf einem Nominierungsparteitag den jeweiligen Präsidentschaftskandidaten der Partei bestimmen.
Bei den Republikanern läuft alles auf eine erneute Kandidatur von US-Präsident Donald Trump hin, bei den Demokraten ist mittlerweile Joe Biden klar vorne.
So liefen die Wahlen in 4 Bundesstaaten
Am 18. März fand trotz der Corona-Virus-Krise ein weiterer Wahltag bei den US-Vorwahlen statt. Dieses Mal konnten Demokraten in 4 Bundesstaaten abstimmen. Dabei konnte Joe Biden weitere Siege einfahren. Er gewann in den Bundesstaaten Florida, Illinois und Arizona. Bernie Sanders konnte dieses Mal keinen Staat gewinnen. Für Ohio sind die Ergebnisse bisher nicht veröffentlicht worden. Tulsi Gabbard ist derweil aus dem Präsidentschaftsrennen der Demokraten ausgestiegen. Die 38-jährige Politikerin gab ihren Rückzug bekannt und stellte sich zugleich hinter Präsidentschaftsbewerber Joe Biden.
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So laufen die Vorwahlen bei den Demokraten ab
Am Super Tuesday am 6. März gelang Joe Biden ein eindrucksvolles Comeback. Der ehemalige Vize-Präsident der USA siegte an diesem Abend in den meisten US-Bundesstaaten.
Mehr als ein Drittel aller Delegiertenstimmen wurden am Super Tuesday vergeben, so viel wie an keinem anderen Vorwahltag.
Bernie Sanders, bis dato Führender in den landesweiten Umfragen, ist seitdem im Hintertreffen. Auch am Big Tuesday am 11. März gewann Biden die meisten Staaten.
Jetzt führt Biden mit 1142 Delegiertenstimmen. Sanders kommt auf 824 (Stand: 20. März 2020). Für eine Nominierung benötigt ein Kandidat bei den Demokraten 1.991 Delegiertenstimmen.
Das sind Biden und Sanders
Die Bedeutung von Vorwahlen im politischen System der USA
Die Vorwahlen gelten als demokratisches Instrument, mit dem die Wähler direkten Einfluss auf die Auswahl der Personen in der Spitzenpolitik ausüben.
In den USA prägt ein Präsidentschaftskandidat maßgeblich die Politik seiner Partei. Da er sich in den Vorwahlen durchsetzen muss, sichert er sich so die Unterstützung der Basis.
Zum Vergleich: In Deutschland bestimmen die Parteien die Kandidaten für wichtige Ämter. Und die Parteien legen auch die Leitlinien ihrer Politik fest.
In diesem Modus finden die Vorwahlen statt
Es gibt 2 Vorwahl-Formate auf Bundesstaats-Ebene: Primary und Caucus.
Im Caucus-Verfahren werden auf kommunaler Ebene Wählertreffen abgehalten. Hier können die Kandidaten oder ihre Vertreter kurze Reden halten, anschließend werden in offener Abstimmung beispielsweise durch Handzeichen die Stimmen ermittelt.
Im Primary-Verfahren dagegen wird geheim gewählt - wie in Deutschland mit Hilfe von Stimmzetteln und Wahlurnen.
Bei den Primaries wird dazu zwischen open und closed unterschieden: Bei einer "open"-Primary können Wähler aller Parteien abstimmen, also auch Demokraten bei der republikanischen Vorwahl oder andersherum. Bei einer "closed"-Primary dürfen nur registrierte Wähler der eigenen Partei teilnehmen.
Das Primary- und das Caucus-Verfahren erklärt
So laufen die Vorwahlen bei den Republikanern ab
Bei den Republikanern ist eigentlich alles schon so gut wie entschieden.
Nach mehreren glasklaren Siegen von Donald Trump - unter anderem beim Super und Big Tuesday - haben die beiden krassen Außenseiter, William Weld und Joe Walsh, fast gar keine Chancen auf eine Präsidentschaftskandidatur der Republikaner.
Aufgrund der offensichtlichen Chancenlosigkeit von Weld und Walsh wurden die republikanischen Vorwahlen in einigen Bundesstaaten sogar abgesagt.