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Zölibat: Warum die katholische Kirche Priestern die Ehe verbietet

  • Veröffentlicht: 16.03.2022
  • 17:45 Uhr
  • Galileo

Das Zölibat in der katholischen Kirche ist umstritten. Doch woher kommt die Pflicht, dass Priester nicht heiraten, keinen Sex und keine Kinder haben dürfen?

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Diskussion ums Zölibat

  • Innerhalb der katholischen Kirche gibt es immer wieder Forderungen, das Pflicht-Zölibat aufzuheben. Zuletzt signalisierte auch der Münchner Kardinal Reinhard Marx Unterstützung für eine Aufhebung des Zölibats.

  • Auch Politiker:innen wie der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert und Ex-Bildungsministerin Annette Schavan forderten schon ein Ende des Zölibats.

  • In den vergangenen Jahren erschütterten zahlreiche Missbrauchs-Skandale die katholische Kirche.

  • In der Folge haben die Diskussionen um Reformen in der katholischen Kirche noch mal zugenommen. Dabei geht es unter anderem um die Rolle von Frauen in der katholischen Kirche, die Sexualmoral und eben auch um das Zölibat.

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Das bedeutet das Zölibat

Das Zölibat verpflichtet katholische Priester zu einem Leben ohne Ehe und somit auch zu sexueller Enthaltsamkeit und.

Bricht ein Priester das Zölibat - also führt eine Beziehung mit einer Frau oder wird Vater - darf er sein Amt nicht länger ausüben. Er wird sofort suspendiert.

Galileo

Wer ist eigentlich Papst Franziskus?

Seit 2013 ist Papst Franziskus, der erste Pontifex aus Lateinamerika, das Oberhaupt der katholischen Kirche. Doch wer ist er eigentlich?

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Geschichte des Zölibats

  • Seit dem 3. Jahrhundert nach Christus nahm die Bedeutung des Zölibats zu. Zunächst soll es nur für den Tages des Gottesdienstes gegolten haben.

  • Seit 1139 gilt: Das Zölibat für christliche Priester ist Pflicht - aus spirituellen Gründen. Sogar Priester, die davor verheiratet waren, mussten sich von ihren Frauen trennen.

  • Doch konsequent war die Kirche dabei nicht: Immer wieder wurden Ausnahmen vom Zölibat genehmigt.

  • 1917 wurde es im verbindlichen Kirchenrecht niedergeschrieben. Seitdem erließen Päpste immer wieder Diskussionsverbote, um das Zölibat zu erhalten.

Die Gründe für das Zölibat und was die Bibel dazu sagt

📖 Laut Bibel blieb Jesus unverheiratet. Allerdings findet sich keine Stelle in der Bibel, die von zentralen Kirchen-Angehörigen wie Priestern Ehelosigkeit fordert . Einige Jünger von Jesu, also seine engsten Anhänger, waren verheiratet.

💰 Die Kirchen-Verantwortlichen waren in Sorge um das Vermögen der Kirche. Denn ehelose Priester vererbten ihr Eigentum der Kirche - bei Verheirateten bekamen die Kinder die Besitztümer.

🕯 Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Rolle der Priester im Christentum. Das Abendmahl und Gottesdienste wurden immer stärker zelebriert, infolgedessen wurden Geistliche auch nicht mehr als normale Menschen wahrgenommen. Ihre Rolle wurde wie die des Gottesdienstes wichtiger genommen.

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Warum Kritiker ein Ende des Zölibats fordern

  • Das Zölibat gilt nicht für alle christlichen Priester: Evangelischen Priestern ist es erlaubt zu heiraten.

  • In Südamerika haben die katholische Bischöfe 2019 entschieden, verheiratete Männer als Priester zu akzeptieren. Auch aus der Not heraus: Die katholische Kirche hat ein Nachwuchs-Problem.

  • Immer mehr Stellen als katholische Priester können nicht nachbesetzt werden, weil es an jungen Priestern fehlt. Dabei spielt das Zölibat eine wichtige Rolle.

  • Auch der evangelischen Kirche fehlt es an jüngeren Priestern - obwohl hier eine Heirat erlaubt ist.

Wie die katholische Kirche zu Frauen im Priesteramt steht

👩 Eine Möglichkeit der Kirche, ihre Nachwuchs-Probleme zu lindern: Frauen könnten zu Priesterinnen geweiht werden.

🗣 Allerdings gilt in der katholischen Kirche weiterhin die Haltung, dass nur Männer dieses Amt ausführen können.

🚫 Frauen können bisher nur in Laien-Ämtern in der Kirche wirken. Eine Weihe zur Priesterin ist ihnen nicht erlaubt.

💬 Papst Johannes Paul II erklärte 1994: Die katholische Kirche habe keine Vollmacht, Frauen die Priesterweihe zu spenden. Auch der deutsche Papst Benedikt XVI und der amtierende Papst Franziskus unterstützen diese Sichtweise.

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