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Indigene Stimmen im Parlament

Ankündigung unter Tränen: Australien plant Ureinwohner-Referendum 

  • Veröffentlicht: 23.03.2023
  • 11:54 Uhr
  • Anne Funk

In einer emotionalen Rede verkündete Australiens Premierminister Anthony Albanese die Details einer Volksabstimmung. Danach soll der indigenen Bevölkerung eine Stimme im Parlament zugesichert werden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Verhältnis der Australier:innen zur indigenen Bevölkerung ist noch immer ein sensibles Thema.

  • Nun soll eine Volksabstimmung den Ureinwohner:innen eine Stimme im Parlament verschaffen.

  • Australiens Premierminister verkündete die Details zum Referendum unter Tränen.

Schon länger ist der Plan bekannt, unter dem Slogan "Voice to Parliament" eine Volksabstimmung abzuhalten. Das Referendum zielt auf eine Verfassungsänderung, durch welche die indigene Bevölkerung eine Stimme im Parlament erhalten soll. Nun werden die ersten Schritte konkret: Premierminister Anthony Albanese machte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag (23. März) Details und die konkrete Fragestellung öffentlich - und wurde dabei sichtlich emotional.

Anwesende Ureinwohner:innen weinen

Abgestimmt werden soll über folgende Frage: "Ein vorgeschlagenes Gesetz zur Änderung der Verfassung zur Anerkennung der ersten Völker Australiens durch die Schaffung einer Stimme der Aborigines und der Torres-Strait-Insulaner. Stimmen Sie dieser vorgeschlagenen Änderung zu?" Albanese sprach bei seiner Rede teilweise mit tränenerstickter Stimme, auch viele anwesende Ureinwohner:innen weinten. "Viele warten schon sehr lange auf diesen Moment", so der Premierminister. Er hatte nach seinem Wahlsieg im Mai 2022 das sogenannte "Voice Referendum" vorangetrieben. Höchstwahrscheinlich wird die Befragung zwischen Oktober und Dezember 2023 durchgeführt werden.

Die vorgesehene Änderung der Verfassung beinhaltet, dass zukünftig ein Gremium indigener Australier:innen die Regierung beraten soll, wenn es um Fragen der Ureinwohner:innen geht. Dabei sollen Vertreter:innen der Aborigines die Mitglieder benennen, nicht die Regierung.

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Angespanntes Verhältnis

Die Aborigines besiedelten Australien bereits vor 65.000 Jahren. Nach der Ankunft der First Fleet (ersten Flotte) aus Großbritannien in Sydney Cove im Jahr 1788 und der darauffolgenden Kolonialisierung wurden jahrzehntelang Kinder der Ureinwohner:innen ihren Eltern entrissen und mussten in Heimen oder bei weißen Familien aufwachsen. In Australien werden die Betroffenen als "gestohlene Generation" bezeichnet, das Verhältnis der Australier:innen zur indigenen Bevölkerung ist noch immer ein sensibles Thema. Erst 2008 hatte sich der damalige Premierminister Kevin Rudd für das Leid der Ureinwohner:innen offiziell entschuldigt. 1901 verabschiedete Australien seine Verfassung - die indigene Bevölkerung ist darin nicht erwähnt,  Bürgerrechte wurden ihr erst 1967 eingeräumt.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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