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Verteidigung

Deutschland will Flugabwehr-System Patriot erneut nach Polen verlegen

  • Aktualisiert: 28.11.2024
  • 14:56 Uhr
  • dpa
Bereits 2023 hatte die Bundeswehr Patriot-Luftabwehrsysteme in Polen stationiert. Jetzt soll es eine Neuauflage geben.
Bereits 2023 hatte die Bundeswehr Patriot-Luftabwehrsysteme in Polen stationiert. Jetzt soll es eine Neuauflage geben.© Sebastian Kahnert/dpa

Patriot-Systeme der Bundeswehr waren bereits im vergangenen Jahr für den Schutz des polnischen Südostens zuständig. Nun werden erneut Flugabwehr-Systeme im Nachbarland stationiert.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Erneut will Deutschland das Luftverteidigungssystem Patriot vorübergehend nach Polen verlegen.

  • Im Raum Rzeszow, im Südosten des Nachbarlandes, sollen Soldat:innen und Waffensysteme zeitweise stationiert werden.

  • Bereits in den kommenden Tagen sollen entsprechende Erkundungen starten.

Deutschland bereitet erneut eine vorübergehende Verlegung des Luftverteidigungssystems Patriot nach Polen vor. Der Einsatz der Bundeswehr soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur im Januar beginnen. Geplant ist demnach die zeitweise Stationierung von Soldat:innen und Waffensystemen im Raum Rzeszow im Südosten Polens. Die Erkundungen dafür sollen in den kommenden Tagen starten.

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Bereits von Januar bis November 2023 waren deutsche Patriot-Einsatzstaffeln in Polen im Einsatz. Rund 320 Männer und Frauen der Bundeswehr bedienten in dieser Zeit drei Patriot-Systeme an zwei Standorten in der Nähe der Stadt Zamosc, 33 Kilometer westlich der Grenze zur Ukraine. Sie sollten den Luftraum des Landes schützen, nachdem Ende 2022 beim Einschlag einer Rakete in einem polnischen Dorf nahe der Grenze zwei Menschen getötet worden waren.

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Südosten Polens hat strategische Bedeutung

Das EU- und NATO-Land Polen ist ein wichtiger politischer und militärischer Verbündeter der von Russland angegriffenen Ukraine. Es spielt zudem eine wichtige Rolle als logistische Drehscheibe für die Militärhilfe des Westens für Kiew.

Zentral für den Transport von Rüstungsgütern ist hier der Flughafen in der Nähe von Rzeszow. Dort sind derzeit US-Soldaten stationiert, der Flughafen wird von amerikanischen Patriot-Einheiten geschützt. Wichtig für die Logistik ist zudem die Güterbahnstrecke Nr. 65. Sie wurde im kommunistischen Polen in russischer Breitspur gebaut und führt über Zamosc bis an Polens Grenze zur Ukraine, die ebenfalls Breitspur hat. Über die Bahnstrecke rollen Waggons mit schweren Waffen Richtung Osten.

Rzeszow seit Längerem geschützt

Die geplante erneute Stationierung deutscher Patriot-Systeme ist insofern keine Reaktion auf eine unmittelbar veränderte Sicherheitslage. Vielmehr werden die Militäreinrichtungen in dem Gebiet seit einiger Zeit aus grundsätzlichen Überlegungen gegen mögliche Angriffe geschützt.

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Die Patriot-Systeme der Bundeswehr zählen zu den modernsten der Welt. Mit ihnen werden feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft. Auf eine Entfernung von etwa 100 Kilometern und bis in Höhen von 30 Kilometern können die Abwehrraketen in einer gedachten Glocke um die Stellung Ziele treffen - abhängig vom eingesetzten Lenkflugkörper.

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