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Extreme Übelkeit

Endlich entdeckt: Hormon schuld an Schwangerschafts-Übelkeit

  • Veröffentlicht: 18.12.2023
  • 11:51 Uhr
  • Stefan Kendzia

Rund zwei Drittel der werdenden Mütter machen in den ersten Schwangerschaftswochen Schlimmes durch: Übelkeit. Für bis zu drei Prozent soll die Schwangerschaftsübelkeit derart heftig sein, dass Müttern und Kindern Flüssigkeits- und Nährstoffmangel drohen. Jetzt wurde eine mögliche Ursache dafür gefunden.

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Es gibt sehr viel angenehmere Dinge als das permanente Gefühl von Unwohlsein, Übelkeit und Erbrechen. Viele Schwangere leiden unter einer Schwangerschaftsübelkeit. Was oft bagatellisiert wird, kann für manche sogar so extrem sein, dass ernsthafte Mangelerscheinungen für Mutter und Kind drohen. Endlich scheint die Ursache ausgemacht worden zu sein.

Dem Übel auf die Schliche gekommen

Ein internationales Forschungsteam der englischen Universität Exeter hat in der Zeitschrift "Nature" eine sensationelle Entdeckung veröffentlicht: Die Ursache von Schwangerschaftsübelkeit scheint endlich entlarvt zu sein. Man ist dem Übel sozusagen auf die Schliche gekommen: Nur ein einziges Hormon namens GDF15 soll die Beschwerden bei Schwangeren steuern. Ganz vereinfacht gesagt: Sobald Frauen genetisch bedingt vor der Schwangerschaft besonders wenig GDF15 bilden, sollen sie besonders gefährdet sein, die extreme Form der Schwangerschaftsübelkeit "Hyperemesis gravidarum" auszubilden. Umgekehrt schützt die angeborene Hämoglobin-Krankheit ß-Thalassämie, die generell mit hohen GDF15-Konzentrationen einhergeht, vor schwerem Schwangerschaftserbrechen, so der "Tagesspiegel".

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Beim Hormon GDF15 handelt es sich laut Wissenschaft.de um ein Wachstumsdifferenzierungs-Hormon, das in den meisten Organen des Körpers in niedriger Konzentration produziert wird und während der Schwangerschaft verstärkt vom Fötus in den mütterlichen Organismus freigesetzt wird. "Wir wissen jetzt, dass Frauen während der Schwangerschaft unter Übelkeit leiden, wenn sie höheren Konzentrationen des Hormons GDF15 ausgesetzt sind, als sie es gewohnt sind", erklärt Marlena Fejzo von der University of Southern California.

"Die Ergebnisse liefern eine wissenschaftliche Grundlage, die genutzt werden könnte, um Behandlungen von und Schutzmaßnahmen gegen schwere Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft zu entwickeln", schreiben Alice Hughes und Rachel Freathy von der englischen Universität Exeter. Vorstellbar sind Medikamente, die die Wirkung des Hormons im Hirn blockieren können - in Studien werden solche Therapeutika bereits getestet.

  • Verwendete Quellen:
  • Tagesspiegel: "Ursache für Schwangerschaftsübelkeit gefunden"
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