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Teile eines Himmelskörpers im Erdmantel

Entdeckung: In unserer Erde stecken Überreste einer gewaltigen Kollision

  • Veröffentlicht: 02.11.2023
  • 15:09 Uhr
  • Stefan Kendzia
So könnte die Kollision zwischen Ur-Erde und Theia ausgesehen haben, bei der der Mond entstand. Noch heute sollen Theia-Überreste im Erdmantel stecken.
So könnte die Kollision zwischen Ur-Erde und Theia ausgesehen haben, bei der der Mond entstand. Noch heute sollen Theia-Überreste im Erdmantel stecken.© Hernán Cañellas/Springer Nature/dpa

Vor rund 4,6 Milliarden Jahren kam es in unserem kurz zuvor entstandenen Sonnensystem zu einer gewaltigen Kollision: Der marsgroße Himmelskörper Theia prallte mit der Ur-Erde zusammen. Aus den ins All geschleuderten Trümmern entstand der Mond. Jetzt will man Überreste von Theia im Erdmantel entdeckt haben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Unser Mond ist das Ergebnis einer gewaltigen Kollision zwischen dem Himmelskörper Theia und unserer Ur-Erde.

  • Wissenschaftler:innen haben jetzt wohl Überreste von Theia tief im Erdmantel entdecken können.

  • Auf der Erde sollen zwei Regionen mit höherer Dichte existieren - Regionen, in denen die Überreste von Theia vermutet werden.

Die Erde sorgt trotz ihres stolzen Alters immer wieder für Überraschungen: Nachdem unser Mond durch einen Zusammenstoß mit dem Himmelskörper Theia und unserer Ur-Erde entstanden sein soll, gehen Forscher:innen nun einen spektakulären Schritt weiter und behaupten, dass Überreste von Theia im Erdmantel stecken könnten.

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Tief in der Erde sollen Theias Trümmer stecken

Ein Forschungsteam aus den USA und Großbritannien will laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) Überreste des Himmelskörpers Theia tief im Mantel der Erde ausgemacht haben. Die Trümmer sollen ein Überbleibsel aus der riesigen Kollision zwischen Theia und der Ur-Erde vor rund 4,6 Milliarden Jahren sein, aus der wiederum unser Mond hervorgegangen sein soll.

Auf der Erde sollen zwei rätselhafte Regionen mit einer zwei bis dreieinhalb Prozent höheren Dichte existieren - Regionen, in denen nun Überreste von Theia vermutet werden, wie das Forschungsteam im Fachmagazin "Nature" schrieb. Nur so ließe sich die Besonderheit von unterschiedlicher Dichte erklären: "Seismische Untersuchungen des Erdinneren zeigen zwei kontinentgroße Regionen, in denen sich seismische Wellen ungewöhnlich langsam ausbreiten", erläutern Qian Yuan von der Arizona State University und seine Kollegen.

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Teil der Überreste Theias sollen wohl unter Hawaii liegen

Yuan und seine Kollegen zeigen anhand von Computer-Simulationen, dass diese dichteren Regionen auf der Erde eine natürliche Folge von großen Kollisionen während der Planetenentstehung sein können. Sie sind überzeugt davon, dass es sich dabei um Überreste von Theia handeln kann. "Unsere Simulationen des Zusammenpralls zeigen, dass ein Teil des Mantels von Theia in den unteren Mantel der Erde wandern kann", so die Forscher.

Besonders spannend an der These zur unterschiedlichen Dichte auf der Erde ist, dass dieses Modell laut Yuan und Kollegen nicht nur im Zusammenhang mit Erde, Mond und Theia stehen dürfte. "Große Zusammenstöße sind eine häufige Erscheinung in der letzten Phase der Planetenentstehung", betonen die Forscher:innen. "Ähnliche Inhomogenitäten dürfte es deshalb auch im Inneren anderer Planeten geben." Wer weiß - vielleicht steckt in der Erde noch viel mehr - vielleicht sogar Spuren einer noch früheren Kollision?

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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