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"Ich fühle mich schuldig"

Ex-Radsport-Star Ullrich gesteht Doping

  • Veröffentlicht: 22.11.2023
  • 20:44 Uhr
  • Momir Takac

Ullrich, der als bislang einziger Deutscher 1997 die Tour de France gewann, beteuerte seit dem Karriereende seine Unschuld.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Jan Ullrich hat jahrelang zu seiner Doping-Vergangenheit geschwiegen.

  • Jetzt hat der frühere deutsche Radstar ausgepackt.

  • Ullrich gewann 1997 als bislang einziger Deutscher die Tour de France.

Jan Ullrich feierte 1997 seinen größten Erfolg als Radprofi, als er bei der Tour de France triumphierte. 2006 musste er seine Karriere abrupt beenden, als er als Kunde des Doping-Arztes Eufemiano Fuentes enttarnt wurde. Seitdem beteuerte Ullrich stets, nicht betrogen zu haben. Doch jetzt, nach 17 Jahren, hat er es zugegeben.

Der 49-Jährige ließ die Katze am Mittwoch (22. November) bei der Vorstellung der Amazon-Dokumentation "Jan Ullrich - Der Gejagte" in München aus dem Sack. "Ich habe gedopt, das ist in der Doku schon klar geworden", sagte Ullrich und ergänzte: "Ich habe mich schuldig gemacht, ich fühle mich auch schuldig."

Jan Ullrich gesteht Doping nach 17 Jahren Schweigen

In der Dokumentation will der tief gefallene Ex-Radprofi mit seiner Vergangenheit aufräumen. "Ich kann dazu sagen, aus reinem Herzen, ich wollte wirklich niemanden betrügen. Ich wollte mir keinen Vorsprung verschaffen. Das war damals eine andere Zeit. Damals hat der Radsport schon ein System gehabt, wo ich auch reingekommen bin. Für mich war das damals eine Art Chancengleichheit", erläuterte Ullrich auf der Podiumsdiskussion.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte Ullrich in Interviews über jahrelanges Doping in seinem damaligen Team Telekom gesprochen. "Ohne nachzuhelfen, so war damals die weitverbreitete Wahrnehmung, wäre das so, als würdest du nur mit einem Messer bewaffnet zu einer Schießerei gehen", sagte Ullrich dem Magazin "Stern". Im Telekom-Team habe er "ziemlich schnell gelernt, dass Doping weitverbreitet war".

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Ullrich stürzte nach Karriereende ab

Nachdem er 2006 in der großangelegten "Operacion Puerto" um Fuentes aufgeflogen war, räumte er ein, vom spanischen Arzt behandelt worden zu sein. Zu einem Doping-Geständnis wie bei seinen Ex-Kollegen Erik Zabel oder Rolf Aldag konnte er sich aber nicht durchringen - auch auf Rat der Anwälte.

Nach seinem ungewollten Karriereende stürzte Ullrich ab. Nachdem seine Ehe mit Frau Sara zerbrochen war, kam es auf Mallorca zum "Totalabsturz", wie er jüngst dem "Stern" erzählte. Ullrich trank "Whiskey wie Wasser" und kokste, sagte er in der Amazon-Doku, wie im Trailer zu sehen ist. Nach einem Streit mit Nachbar und TV-Star Til Schweiger landete Ullrich für eine Nacht im Gefängnis und wenig später in der Privatklinik für Suchterkrankungen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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