Anzeige
Linkenpolitikerin hingegen droht keine Strafe

"Free Palestine"-Störung während Wadephuls Befragung: Bundestag erstattet Anzeige

  • Veröffentlicht: 05.06.2025
  • 13:18 Uhr
  • Michael Reimers
15. Mai 2025, Berlin: Cansin Köktürk (Die Linke) spricht im Plenarsaal im Bundestag zu den Abgeordneten.
15. Mai 2025, Berlin: Cansin Köktürk (Die Linke) spricht im Plenarsaal im Bundestag zu den Abgeordneten. © Michael Kappeler/dpa

Die Regierungsbefragung von Außenminister Wadephul zur humanitären Lage im Gazastreifen am Mittwoch ist zweimal gestört worden. Der Bundestag erstattete nun Anzeige gegen eine der beiden Gaza-Aktivist:innen.

Anzeige

Inhalt

  • Klöckner wirft Linken-Abgeordnete Köktürk aus dem Plenarsaal
  • Köktürk: "Julia, du wirst mich niemals zum Schweigen bringen"

Für die Frau, die mit lautstarken "Free Palestine"-Rufen von der Besuchertribüne aus die Sitzung des Bundestags am Mittwoch (4. Juni) störte, hat die Aktion ein Nachspiel. Der Bundestag habe die Störerin angezeigt, meldet "zdf.de" am Donnerstag (5. Juni). "Der Hausordnungsverstoß wird für die Besucherin in jedem Fall Konsequenzen haben. Sie muss mit einem Bußgeld rechnen", sagte dem Bericht zufolge ein Bundestagssprecher.

Anzeige
Anzeige
Joyn Teaser NEU

Immer frisch, immer aktuell! News aus Deutschland und der Welt

KOSTENLOS auf Joyn: Die neuesten Videos zu News und Hintergründen jetzt streamen!

Die Frau hatte mit ihren Zwischenrufen die Regierungsbefragung von Außenminister Johann Wadephul (CDU) zur humanitären Lage im Gazastreifen unterbrochen. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner waltete ihres Amtes: "Sie werden die Besuchertribüne jetzt verlassen, weil Sie als Besucher nicht befugt sind, hier reinzurufen", mahnte die CDU-Politikerin. "Die Debatte findet hier unten statt."

Anschließend verwiesen Beamt:innen der Bundestagspolizei die Störerin der Tribüne. Über die Identität der Frau habe der Bundestag keine Angaben gemacht, heißt es weiter. "Da die Besucherin die Tribüne nicht freiwillig verlassen hat, wurde sie im Rahmen des Hinausbegleitens mit einfachem körperlichem Zwang behandelt. Verletzungen sind nicht bekannt", so der Sprecher.

Regierungsbank im Bundestag
News

Politikerin mahnt

Regierungsbank oft leer: Julia Klöckner fordert mehr Minister-Präsenz im Bundestag

Die neue Regierung ist erst seit wenigen Wochen im Amt – doch schon jetzt bleiben ihre Plätze im Parlament nach Ansicht der Bundestagspräsidentin zu oft leer. Nun hat Klöckner einen Brief geschrieben.

  • 02.06.2025
  • 12:15 Uhr
Anzeige
Anzeige

Klöckner wirft Linken-Abgeordnete Köktürk aus dem Plenarsaal

Ebenfalls den Plenarsaal verlassen musste nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Abgeordnete: die Linken-Politikerin Cansin Köktürk. Sie war in einem T-Shirt mit der Aufschrift "Palestine" im Bundestag erschienen. Klöckner erläuterte, politische Bekenntnisse auf Kleidungsstücken seien im Plenum grundsätzlich nicht erlaubt. Sie habe Köktürk bereits nicht-öffentlich gebeten, das Kleidungsstück zu wechseln. Das habe diese offenbar abgelehnt. "Dann würde ich Sie bitten, die Sitzung zu verlassen", sagte Klöckner.

Dieser Aufforderung kam die nordrhein-westfälische Parlamentarierin zwar nach, kommentierte den Vorgang jedoch später auf der Plattform "X" mit den Worten: "Ihr habt alle dermaßen versagt." Bei Instagram richtete sie ihre Kritik explizit an Bundestagspräsidentin Klöckner: "Ja, Julia, du kannst mich aus dem Bundestag rauswerfen. Aber du wirst mich niemals zum Schweigen bringen."

Köktürk: "Julia, du wirst mich niemals zum Schweigen bringen"

Dieser Aufforderung kam Köktürk nicht nach, sie habe den Plenarsaal aber freiwillig verlassen, so der Sprecher des Bundestags. "Eine formale Ordnungsmaßnahme wurde nicht erteilt", sagt er dem ZDF.

Anzeige
Anzeige

Schon vor wenigen Wochen hatte Köktürk für Aufsehen gesorgt, als sie sich im Plenarsaal mit einem Palästinensertuch ablichten ließ und das Foto im Internet postete. Ihr Fraktionskollege Marcel Bauer von der Linkspartei wurde wegen des Tragens einer Baskenmütze ebenfalls einer Bundestagssitzung verwiesen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • zdf.de: "Bundestag erstattet Anzeige gegen Störerin"
Mehr News
imago images 0811645241
News

Neue Bunker zu teuer: Deutschland will eine Million Plätze in Schutzräumen schaffen

  • 06.06.2025
  • 16:59 Uhr
Alle :newstime-Sendungen finden Sie jederzeit kostenlos auf Joyn