Grausame Tradition
Genital-Verstümmelung auch in Deutschland: Mehrere tausend Mädchen gefährdet
- Veröffentlicht: 31.01.2024
- 16:38 Uhr
- Stefan Kendzia
Eine grausame Tradition verbreitet sich durch die globale Migration auch bei uns: die Genital-Verstümmelung bei Frauen. Nach Angaben der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes sollen allein in Deutschland rund 17.000 Mädchen potenziell gefährdet sein, verstümmelt zu werden.
In Ländern wie Dschibuti, Ägypten, Guinea, Mali, Sierra Leone oder Somalia muss ein Großteil der Mädchen und Frauen eine grausame Tradition über sich ergehen lassen: die der Genital-Verstümmelung. Mittlerweile sind auch junge Mädchen mitten in Deutschland gefährdet, der brutalen Beschneidung zum Opfer zu fallen.
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Mehr als 17.000 Betroffene in Deutschland
Mit der globalen Migration kommen laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) nicht nur die Menschen selbst in ein Land, sondern deren Traditionen ebenfalls, dazu zählt auch die Genital-Verstümmelung von Mädchen und Frauen. Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes geht davon aus, dass in Deutschland bereits mehr als 100.000 Mädchen und Frauen mit beschnittenen Genitalien leben. Weiteren mehr als 17.000 drohe in unserem Land die Gefahr, diese Verstümmelung erleben zu müssen.
"Wir wollen daher die Aufklärung über weibliche Genital-Verstümmelung gemeinsam mit Partnerorganisationen vorantreiben", sagt Edell Otieno-Okoth, Expertin bei der Kinderrechtsorganisation Plan International, zum Internationalen Tag gegen weibliche Genital-Verstümmelung am 6. Februar.
Bundesweit bieten rund 50 Anlaufstellen Unterstützung für betroffene Familien. Zusätzlich sei es wichtig, Fachkräfte aus dem Gesundheits- und Sozialbereich - beispielsweise Hebammen, Kinderärztinnen oder Sozialarbeiterinnen - zu informieren und sie für den Umgang mit Gefährdeten und Betroffenen zu sensibilisieren. "Das Thema weibliche Genital-Verstümmelung muss darum schon in der Ausbildung aller Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialbereich auf den Lehrplan", forderte die Expertin.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa