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Fussball-Weltmeisterschaft 2022

Gewerkschafter Schäfers: Arbeitsbedingungen in Katar haben sich deutlich verbessert

  • Veröffentlicht: 17.11.2022
  • 12:32 Uhr
  • Simon Traub
Internationale Kritik gibt es nicht nur an der WM-Vergabe, sondern auch an schwierigen Arbeitsbedingungen von ausländischen Bauarbeitern in Katar.
Internationale Kritik gibt es nicht nur an der WM-Vergabe, sondern auch an schwierigen Arbeitsbedingungen von ausländischen Bauarbeitern in Katar.© Bernd von Jutrczenka/dpa

Der deutsche Gewerkschafter Dietmar Schäfers hat die Lage auf den WM-Baustellen bewertet. Er lobt die Besserungen in Katar – die Arbeitsbedingungen hätten sich deutlich verbessert.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Schäfers habe in der Vergangenheit nach eigenen Angaben mit hunderten Wanderarbeitern persönlich gesprochen.

  • Die Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter rund um den WM-Stadien-Bau in Katar entspreche zuletzt den deutschen Standards.

  • Das gelte aber nicht für die Masse der insgesamt über zwei Millionen Gastarbeiter in Katar, so Schäfers.

Dietmar Schäfers ist der Vizepräsident der internationalen Gewerkschaftsförderation BHI und setzt sich seit Jahren für die Rechte der Wanderarbeiter in Katar ein. Der Gewerkschafter lobte die verbesserten Arbeitsbedingungen in Katar und verglich die derzeitige Situation mit der im Jahr 2013.

Schäfers hat mit Arbeitern gesprochen

"2013 fanden wir in der Tat eine prekäre Situation vor: Bis zu 12 Arbeiter in einem kleinen Raum eingepfercht, schlechte Essensversorgung, schlechte hygienische Verhältnisse, quasi kein Arbeits- und Gesundheitsschutz", sagte er dem "Manager Magazin".

Schäfers habe in der Vergangenheit nach eigenen Angaben mit hunderten Wanderarbeitern persönlich gesprochen. Dank der Maßnahmen der vergangenen Jahre entsprechen die Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter rund um den WM-Stadien-Bau zur Fußball-WM 2022 in Katar zuletzt den deutschen oder amerikanischen Standards, erklärte Schäfers gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).

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Katar braucht Zeit für Veränderungen

Das gelte aber nicht für die Masse der insgesamt über zwei Millionen Gastarbeiter in Katar – sondern nur für die rund 40.000 Arbeiter auf den WM-Baustellen. Denn: Autokratische Staaten könnten die Situation nicht von jetzt auf gleich verändern, mahnte der Gewerkschafter.

Die Veränderungen bräuchten Zeit und wir sollten ihnen diese Zeit lassen. Es bringe wenig, jeden Tag auf die Katarer "draufzuhauen". Die Kritik aus den westlichen Staaten bezeichnete er als "teilweise etwas undifferenziert". Diese könne dazu führen, dass konservative Kräfte vor Ort Oberwasser bekämen. Mit Diplomatie erreiche man in Katar mehr. Das habe man in den vergangenen Jahren gelernt.

Verwendete Quellen:

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