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Flugverkehr

Keine Bonuszahlungen für Vorstände der Lufthansa

  • Aktualisiert: 22.12.2022
  • 11:41 Uhr
  • Clarissa Yigit

Aufgrund der Corona-Pandemie rutschte die Lufthansa in tiefrote Zahlen. Um das Unternehmen vor einem wirtschaftlichen Aus zu bewahren, griff der Staat im Sommer 2020 ein. Nun sind Bonuszahlungen für Vorstände im Gespräch; aber auch Mitarbeitende pochen auf eine Prämie. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Aufgrund der Corona-Pandemie brach der Flugverkehr zusammen.

  • 2020 griff der Staat ein, um die Lufthansa zu retten.

  • Nun sind Bonuszahlungen für Vorstände sowie Prämien für Beschäftigte im Gespräch.

Während der Corona-Pandemie brach der Flugverkehr zusammen. Die Lufthansa hatte daher in den Jahren 2020 und 2021 zu kämpfen und rutschte in die tiefroten Zahlen. Um das Unternehmen vor einem wirtschaftlichen Aus zu bewahren, griff der Staat im Sommer 2020 ein. Mit Sechs Milliarden Euro stützte der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes (WSF) die Lufthansa. Zudem stieg die Bundesrepublik Deutschland mit 20 Prozent direkt beim Konzern ein. Hinzu kam ein Kredit über eine Milliarde Euro, der bei der staatlichen Förderbank "Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)" beantragt und genehmigt wurde.

Alle Hilfen hat die Lufthansa mittlerweile komplett zurückgezahlt und der Bund hat seine Beteiligung mit mehr als 700 Millionen Euro Gewinn verkauft.

Boni an Lufthansa-Vostände trifft auf Widerstand

Nun möchte die Lufthansa ihren Vorständen Bonuszahlungen gewähren. Die Bundesregierung lehnt diese Pläne trotz milliardenschwerer Staatshilfen in der Pandemie ab. "Die Bundesregierung sieht das ausdrücklich anders", wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch (21. Dezember) verkündet. “Nach ihrem Verständnis würde das Ansammeln von Bonuszahlungen in Verbindung mit einer späteren Auszahlung nach Beendigung der Stabilisierungsmaßnahmen, die es im WSF gegeben hat, gegen die getroffenen Vereinbarungen verstoßen."

"Die aktuell öffentlich in der Diskussion stehende Vergütung für den Vorstand wird abhängig von verschiedenen Faktoren frühestens ab dem Jahr 2025 zur Auszahlung kommen." Mit diesen Worten äußerte sich ein Lufthansa-Sprecher und fügte hinzu, dass man interne Diskussionen im Aufsichtsrat "nicht kommentiere". Bei allen Entscheidungen zur Managementvergütung würde der Aufsichtsrat geltendes Recht beachten.

Anfang Dezember habe der Aufsichtsrat beschlossen, dem Topmanagement Bonuszahlungen für 2021 und 2022 zu gewähren, berichtet das "Handelsblatt". Es gehe hier um einen Langfristbonus.

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Prämien auch für Belegschaft gefordert

Aufgrund harter Einschnitte in der Pandemie fordern Gewerkschaften auch Prämien für die Mitarbeiter:innen. Diese haben auch ihren Teil dazu beigetragen, die Lufthansa zu retten, wie Daniel Kassa Mbuambi, Vorsitzender der Flugbegleitergewerkschaft Ufo, am Mittwoch erklärt.

Stefan Herth, Präsident der Pilotengewerkschaft VC, betont: "Hierzu hat der Staat bereits Möglichkeiten mit einer steuerfreien Inflationsprämie bis zu 3.000 Euro geschaffen, die die Lufthansa-Führung nutzen kann." So dürfe die Anerkennung für Leistungen nicht unterhalb der Chefetage aufhören. "Dass sich dies auch in den kommenden Tarifabschlüssen widerspiegeln muss, ist klar", heißt es weiter. Demzufolge müssen Sonderzahlungen für die Mitarbeitenden als Anerkennung durch den Vorstand erfolgen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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