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Gruppe "Letzte Generation" verantwortlich

Klima-Aktivisten stoppen Flugverkehr am BER

  • Aktualisiert: 24.11.2022
  • 18:13 Uhr
  • Julian Ragauskas

Der Hauptstadtflughafen BER hat den Flugbetrieb aufgrund einer Aktion von Klimaaktivisten vorerst doch eingestellt. Das teilte ein Sprecher des Flughafens der dpa mit.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Aktivistengruppe "Letzte Generation" blockiert in Berlin regelmäßig Straßen und legt so den Verkehr lahm.

  • Nun haben sich die Klimaschützer ein neues Ziel ausgesucht: den Berliner Flughafen BER.

  • Der Hauptstadtflughafen musste den Flugbetrieb aufgrund der Aktion vorerst einstellen.

Aktivisten dringen auf Gelände des BER ein

Die Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" seien offenbar an zwei Stellen auf das Flughafengelände gekommen, sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite. Daher seien nun beide Pisten gesperrt. Zunächst hatte der Flughafen keine Einschränkungen für den Flugbetrieb gemeldet. Die Lage vor Ort habe sich aber inzwischen geändert, so der Sprecher.

Die Bundespolizei bestätigte, dass mehrere Personen auf dem Flughafengelände seien. Genauere Informationen gab es nicht, der Einsatz laufe noch.

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Live-Stream auf Twitter

Die Aktivisten streamten die Aktion live bei Twitter. Dort war zu sehen, wie sie kurz nach 16.00 Uhr einen Zaun durchknipsten und auf das Flughafengelände gingen. Anschließend hielten sie Banner in die Kamera und erklärten ihre Motive. Es war auch zu sehen, wie sich Aktivisten mutmaßlich am Boden festklebten. Etwa zehn Minuten nach Beginn der Aktion war im Livestream Blaulicht zu erkennen, wenig später waren auch Polizisten zu hören.

Auf der Homepage des BER wurden mit Stand 17.30 Uhr erste Flüge mit Verspätungen ausgewiesen. Auf der Internetseite Flightradar war zudem zu erkennen, dass einzelne Flieger unweit des BER kreisten beziehungsweise Flugzeuge mit früheren Abflugzeiten noch am Boden waren.

Kleber für das Klima

Erst Mittwochabend hatten sich zwei junge Menschen im Namen der "Letzten Generation" in der Hamburger Elbphilharmonie an einem Dirigentenpult festgeklebt – kurz vor Beginn eines Konzerts der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Die Polizei hatte am Abend mitgeteilt, die beiden Aktivisten seien nach kurzer Zeit von dem Geländer gelöst und in Gewahrsam genommen worden. Das Konzert habe mit sechs Minuten Verspätung beginnen können, nachdem die Aktivisten die Bühne verlassen hätten, sagte der Sprecher. 

In ihrer Rede sagte eine Aktivistin der "Letzten Generation: «Genau wie es nur ein Geigenkonzert von Beethoven gibt, haben wir nur diesen einen Planeten, dessen Grenzen wir so sehr missachten, dass klimabedingte Katastrophen häufiger und tödlicher werden". Und: "Es wird keine Elbphilharmonie mehr geben, um Beethoven zu genießen, wenn Hamburg unter Wasser steht."

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
Letzte Generation
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