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ESC Vorentscheid

ESC 2023: "Lord Of The Lost" singt für Deutschland

  • Aktualisiert: 05.03.2023
  • 17:56 Uhr
  • Melissa Aschauer
Article Image Media
© Rolf Vennenbernd/dpa

In Heavy-Metal-Kreisen kennt man sie bereits: Lord Of The Lost hat den Eurovision Song Contest Vorentscheid für sich entschieden. Damit treten sie beim ESC 2023 in Liverpool für Deutschland auf.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Lord Of The Lost tritt beim Eurovision Song Contest 2023 für Deutschland an.

  • Damit schickt Deutschland seit 2008 erstmals wieder eine Band ins Rennen.

  • Die Band verspricht eine glamouröse "Rock-Show" auf der ESC-Bühne.

Diesmal wird es laut und ein bisschen düster: Deutschland schickt die Rockband Lord Of The Lost zum Eurovision Song Contest (ESC) 2023. Die Hamburger Gruppe, die mit blutroten Outfits, viel Schminke und noch mehr Dezibel auftrat, gewann in der Nacht zum Samstag den deutschen ESC-Vorentscheid in Köln.

ESC-Ticket dank Publikum

Sänger Chris Harms ließ sich von Moderatorin Barbara Schöneberger erstmal kneifen, um den Triumph verarbeiten zu können. "Ich bin wirklich sprachlos", sagte der Musiker, "Ich bin sonst relativ eloquent."

Die Band verdankte ihr Ticket zum ESC-Finale, das am 13. Mai in Großbritannien ausgetragen wird, vor allem dem Publikum. Es katapultierte die Rocker an allen anderen Bewerbern vorbei auf den ersten Platz.

Nach dem zunächst eingeholten Jury-Votum, das Fachleute aus acht Ländern abgegeben hatten, hatte es ganz und gar nicht nach einem Sieg der Combo ausgesehen. Da waren Lord Of The Lost nur auf dem fünften Platz gelandet. Publikums- und Jurystimmen machten je 50 Prozent aus.

Im Video: Das sind die Kandidat:innen des ESC Vorentscheids

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Wer sind Lord Of The Lost?

Die Band Lord Of The Lost kommt aus Hamburg - "Jungs von St. Pauli" seien sie, sagte Sänger Chris Harms in der Nacht zum Samstag. Einzig der Schlagzeuger Niklas Kahl, der sei aus dem Harz. Gegründet wurde die Rockband 2009.

In interessierten Kreisen kennt man sie bereits, auch ihre Fan-Basis gilt als lebhaft. Im Mainstream hatten Lord Of The Lost schon Achtungserfolge. Anfang 2023 schoss das Album "Blood & Glitter" an die Spitze der deutschen Album-Charts.

Die Band fühlt sich bei Live-Auftritten wohl. Die "halbe Welt" habe man dabei mittlerweile bespielt, wie es Chris Harms nennt. Festivals gehören ebenfalls zu Programm. Und die Großen des Fachs schätzen sie durchaus - Lord Of The Lost waren mit Iron Maiden auf Tour.

Bekannt ist die Band zudem für ihre durchdacht geplanten Auftritte - Musik und Outfits bilden ein Gesamtkonzept. Die Kostüme sind mitunter aufwendig, die Schminke dick. So entstand auch die Performance beim ESC-Vorentscheid. "Einfach in Jeans und T-Shirt auf die Bühne zu gehen", das würde sich für Lord Of The Lost komisch anfühlen, sagte Harms.

Mit "Blut und Glitzer" zum ESC

Die Band tritt mit dem Lied "Blood & Glitter" an - übersetzt "Blut und Glitzer". Entsprechend sah der ganze Auftritt aus. Knalliges Rot dominierte, dazu funkelte und glitzerte es. Sänger Chris Harms holte brachial alles aus seiner Stimme raus.

Die Band, die Anfang des Jahres ein Nummer-eins-Album hatte, lässt sich dem Dark Rock zurechnen, vielleicht auch dem Heavy Metal.

Bands aus einem ähnlichen Spektrum haben beim ESC bisweilen gut abgeschnitten - so gewannen etwa Lordi aus Finnland (2006) oder Måneskin aus Italien (2021).

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ESC-Auftritt soll "Rock-Show" werden

Der Sänger von Lord Of The Lost, Chris Harms, kündigte an, dass man bei der Bühnen-Show nun "natürlich noch mal einen drauflegen" werde.

"Unsere Designerin ist gerade hochschwanger. Ich weiß nicht, ob sie es jetzt noch schafft, uns etwas zu nähen. Aber ich würde gerne das alles noch größer, noch glamouröser machen", sagte er.

Dennoch: Es werde eine "Rock-Show" bleiben - ohne Tänzer oder aufwendige Choreo. Toll wäre aber zum Beispiel ein roter Pyro-Regen, meinte Harms.

Schlechte Plätze für Deutschland

Für Deutschland - das Land, das einst Mary Roos oder Katja Ebstein und oft eine Idee von Ralph Siegel entsandte - ist es eine ungewöhnliche Wahl. In den vergangenen Jahren schickte die Bundesrepublik meist geschmeidige Pop-Nummern zum ESC.

Allerdings mit verheerenden Folgen: Seit 2015 hagelte es letzte oder vorletzte Plätze. Einzige Ausnahme war 2018 der "The Voice of Germany"-Teilnehmer und Musiker Michael Schulte, der einen vierten Platz holte. Erstmals seit 2008 (damals No Angels) schickt Deutschland nun auch wieder eine Band und keinen Solo-Künstler.

Austragungsort ist in diesem Jahr Liverpool. Großbritannien springt 2023 als ESC-Gastgeberland für die von Russland angegriffene Ukraine ein, die den Wettbewerb 2022 in Turin gewonnen hatte.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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