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Studie "Jugend in Deutschland"

Neue Studie: Unzufriedene Gen Z rückt politisch nach rechts

  • Aktualisiert: 25.04.2024
  • 17:04 Uhr
  • Lara Teichmanis
Die deutschlandweite Unzufriedenheit innerhalb der Gen Z ist in den letzten Jahren offenbar gestiegen.
Die deutschlandweite Unzufriedenheit innerhalb der Gen Z ist in den letzten Jahren offenbar gestiegen.© Adobe Stock

Die Generation Z rückt politisch nach rechts und ist unzufrieden und verunsichert von der aktuellen Lage in Deutschland. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie "Jugend in Deutschland".

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Inhalt

Wäre kommenden Sonntag Bundestagswahl, würden sehr viele junge Menschen in Deutschland wohl ihr Kreuz bei der AfD machen. Konkret würden rund 22 Prozent der 14- bis 29-Jährigen aktuell die Partei rechtsaußen wählen. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren.

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"Deutlicher Rechtsruck" der jungen Generation

Das geht aus einer am Dienstag (23. April) vorgelegten Studie "Jugend in Deutschland 2024" hervor. 2022 hatten sich noch 9 Prozent für die AfD ausgesprochen, im vergangenen Jahr waren es 12 Prozent.

Grundlage der Studie ist eine repräsentative Onlinebefragung von 2.042 Personen zwischen 14 und 29 Jahren. Die Autoren der Studie sprechen von einem "deutlichen Rechtsruck" bei der jungen Generation in Deutschland.

"Während die Parteien der Ampel-Regierung in der Gunst immer weiter absinken, hat die AfD besonders großen Zulauf", so Klaus Hurrelmann, Autor der Trendstudie 2024.

Wir können von einem deutlichen Rechtsruck in der jungen Bevölkerung sprechen.

Klaus Hurrelmann, Jugendforscher

18 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen würden demnach die Grünen wählen, 2022 waren es noch 27 Prozent. Die FDP sackte in der Umfrage ab von 19 auf 8, die SPD fiel von 14 auf 12 Prozent.

Die Union verbesserte sich der Umfrage zufolge bei jungen Menschen von 16 auf 20 Prozent, das neue Bündnis Sahra Wagenknecht kommt auf 5 Prozent. Die Zahl derjenigen, die auf die Frage, wen sie wählen würden, mit "Ich weiß es nicht" antworteten, stieg deutlich von 19 Prozent vor zwei Jahren auf heute 25 Prozent.

Deutliches Signal an die aktuellen Regierungsparteien

Auffällig ist, dass trotz gestiegener Zustimmungswerte für die AfD die meisten jungen Menschen in einer ganz zentralen Frage eine andere Meinung haben als die rechtspopulistische Partei. Der Aussage "Deutschland wäre ohne die EU besser dran" stimmten nur 13 Prozent zu, 56 Prozent nicht. Hier blieb das Meinungsbild relativ stabil.

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Sehr stark gesunken ist den Autoren zufolge aber im Vergleich zur Shell-Jugendstudie von 2019 die Zustimmung zur Aufnahme vieler Flüchtlinge. 57 Prozent waren damals dafür, in der vorliegenden Studie sind es nur noch 26 Prozent. "Hier hat offensichtlich ein heftiger Meinungsumschwung in der jungen Generation stattgefunden", schreiben die Autoren.

Aus der Erhebung ergebe sich für die Regierungsparteien "das eindeutige Signal, dass sie auch im Blick auf die junge Generation eine Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik betreiben müssen, die das positive Potenzial von Migration für die Zukunft in Deutschland fördert und lösungsorientiert mit den damit verbundenen Ängsten umgeht", heißt es. "Hier gibt es offensichtlich ein erhebliches Kommunikationsdefizit."

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Junge Generation wird immer unzufriedener

Die Jugendforscher Simon Schnetzer, Klaus Hurrelmann und der Politikwissenschaftler Kilian Hampel befragten die Jugendlichen nach ihrer Parteipräferenz, ihren größten Sorgen, der Zufriedenheit mit ihrer persönlichen Lage (Finanzen, Gesundheit, berufliche Chancen) und der gesellschaftlichen Lage (Wirtschaft, Zusammenhalt, politische Verhältnisse, Lebensqualität in Deutschland). Das Ergebnis: Die junge Generation wird im Vergleich zu den Befragungen der Vorjahre immer unzufriedener, besonders mit der gesellschaftlich-wirtschaftlichen Lage.

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Wirtschaftliche Lage und weltweite Krisen belasten Jugend

Nach den Auswirkungen der Corona-Zeit stünden nun wirtschaftliche und politische Sorgen um die Zukunft im Vordergrund, etwa wegen der Inflation, hoher Mieten, der Kriege in der Ukraine und in Nahost oder wegen einer Spaltung der Gesellschaft, schreiben die Autoren. "Es wirkt so, als hätte die Corona-Pandemie eine Irritation im Vertrauen auf die Zukunftsbewältigung hinterlassen, die sich in einer anhaltend tiefen Verunsicherung niederschlägt."

Die Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Lage, den beruflichen Chancen, der Gesundheit und der sozialen Anerkennung liegt zwar insgesamt auf einer Skala von "sehr zufrieden" bis "sehr unzufrieden" weiterhin leicht im positiven Bereich, aber überall sind Rückgänge zu sehen. Eher unzufrieden mit der wirtschaftlichen Entwicklung, dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und den politischen Verhältnissen war die junge Generation auch schon 2022 und 2023.

Besonders die Zufriedenheit mit den politischen Verhältnissen ist dieses Jahr aber noch einmal deutlich gesunken. Die Sorgen mit Blick auf den Klimawandel gehen zurück und wachsen dafür bei Themen wie Inflation, Wirtschaft oder Altersarmut.

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AfD punktet bei TikTok - Regierung zieht spät nach

Wer nicht auf relevanten Social-Media-Kanälen und Plattformen aktiv ist, wird der Studie zufolge von jungen Menschen schlichtweg nicht zur Kenntnis genommen. Die AfD ist auf der Videoplattform TikTok schon lange aktiv und hat dort viele Follower. Die Partei erreiche die junge Generation in einem großen Ausmaß. "Den anderen Parteien ist dringend anzuraten, hier nachzuziehen."

So langsam reagiert auch die Bundesregierung: Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat vor Kurzem einen TikTok-Kanal gestartet, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ebenfalls. Und es gibt neuerdings auch einen WhatsApp-Kanal der Regierung, der über Entscheidungen und Vorhaben der Ampel informiert.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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