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Energie

Putin dreht Österreich den Gashahn zu - Kanzler Nehammer: "Lassen uns nicht erpressen"

  • Aktualisiert: 15.11.2024
  • 19:16 Uhr
  • Max Strumberger

Österreich erhält keine Gaslieferungen mehr aus Russland. Laut Österreichs Kanzler liegt die Ursache dafür im Ukraine-Krieg. Wien und Berlin erwarten aber keine Engpässe.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat seine Gaslieferungen nach Österreich gestoppt.

  • Das russische Unternehmen Gazprom hatte den Lieferstopp mit nur gut zwölf Stunden Vorwarnung angekündigt.

  • Wien sei aber vorbereitet und verweist auf volle Gasspeicher.

Österreich wird laut Kanzler Karl Nehammer trotz Russlands Gas-Lieferstopp an seiner Ukraine-Politik festhalten. "Wir lassen uns nicht erpressen und nicht in die Knie zwingen", sagte der konservative Regierungschef. Österreich habe sich mit ausreichenden Reserven auf diesen Fall vorbereitet, betonte er.

Russlands Gasexportunternehmen Gazprom Export hatte zuvor seinem österreichischen Vertragspartner OMV mitgeteilt, dass die Lieferungen von Samstag an gestoppt werden. Der Schritt gilt als Reaktion auf ein Schiedsgerichtsurteil, das der OMV im Streit mit Gazprom 230 Millionen Euro zugesprochen hatte.

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In dem Disput ging es laut Nehammer darum, dass Gazprom immer wieder Lieferungen ausgesetzt hatte, um Druck auf Österreich wegen seiner Unterstützung von EU-Sanktionen gegen das von Wladimir Putin regierte Russland auszuüben.

"Niemand muss in Österreich frieren. Die Wohnungen können geheizt werden", sagte Nehammer. Der Lieferstopp sollte zu keinen Preiserhöhungen führen, meinte der Kanzler. Es seien ausreichend Reserven vorhanden, und Österreichs Gasverbrauch sei nicht marktrelevant für Europa, argumentierte er.

Keine Alarmstimmung in Berlin

Deutschland und die EU-Kommission "gehen von einer grundsätzlichen Gewährleistung der Versorgungssicherheit in Europa aus, da die Gasversorgung über andere Routen erfolgen kann", sagte ein Sprecher des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin. Deutschlands Gasspeicher seien zu über 95 Prozent gefüllt, teilte er der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die OMV bereitet sich seit drei Jahren auf dieses Szenario vor. Das alternative Gas soll aus Norwegen, aus eigener Produktion oder in Form von Flüssigerdgas per Schiff über Deutschland oder Italien kommen. Und die Gasspeicher würden mit 95 Terawattstunden den heimischen Bedarf für mehrere Monate decken.

Auch ohne den abrupten Lieferstopp wäre die seit 1968 bestehende Kooperation zwischen Österreich und Russland wohl vor dem Aus gestanden. Ende des Jahres endet der Transitvertrag zur Lieferung von russischem Erdgas über die Pipeline durch die Ukraine und die Slowakei - und er wird voraussichtlich nicht verlängert werden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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