Anzeige
Raketenprogramm-Rückschlag

Selbstzerstörung ausgelöst: Fehlstart von Japans Trägerrakete   

  • Aktualisiert: 07.03.2023
  • 13:59 Uhr
  • Lisa Apfel
Kurz nach dem Abheben der neu entwickelten japanischen Trägerrakete H3 hat die Raumfahrtagentur Jaxa die Selbstzerstörung der Rakete ausgelöst.
Kurz nach dem Abheben der neu entwickelten japanischen Trägerrakete H3 hat die Raumfahrtagentur Jaxa die Selbstzerstörung der Rakete ausgelöst. © Tanegashima Space Center/Kyodo News/AP/dpa

Der Start einer neuen japanischen Trägerrakete ist missglückt. Ein Antrieb habe nicht gezündet, die Selbstzerstörung der Rakete musste aktiviert werden.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Start Japans neuer Trägerrakete endete anders als geplant.

  • Kurz nach Abheben der Maschine musste die Selbstzerstörung aktiviert werden.

  • Die Verantwortlichen wollten den Start ursprünglich bis Ende März über die Bühne bringen.

Japans Raketenstart: Selbstzerstörung ausgelöst

Kurz nach dem Abheben einer neu entwickelten japanischen Trägerrakete hat die Raumfahrtagentur Jaxa die Selbstzerstörung der Rakete ausgelöst. Als Grund wurde genannt, dass der Antrieb der zweiten Raketenstufe nicht gezündet habe. Der Nachfolger der zuverlässigen Trägerrakete H2A - Japans erste Neuentwicklung einer großen Trägerrakete seit rund 30 Jahren - war am Dienstag vom Weltraumbahnhof Tanegashima im Südwesten des Inselreiches abgehoben.

Bereits am 17. Februar war der geplante Jungfernflug der Rakete in letzter Minute wegen eines Elektronikfehlers abgebrochen worden. Schon dieser Startversuch hatte zwei Jahre hinter dem Zeitplan gelegen. Nach den wiederholten Anläufen und dem Fiasko am Dienstag schrieb die konservative japanische Tageszeitung "Sankei Shimbun" von einer "Enttäuschung". Dabei sollte die H3 zum Katalysator für eine Expansion des japanischen Raumfahrtgeschäfts werden.

Anzeige
Anzeige

Start sollte bis Ende März gelingen

Japans Raumfahrtagentur Jaxa und der Industriekonzern Mitsubishi Heavy wollten laut der Wirtschaftszeitung "Nikkei Asia" den Start bis Ende März über die Bühne bringen, dem Ende des Geschäftsjahres. Mit der H3 wollen sie die wachsende Nachfrage nach Trägerraketen bedienen, nachdem Russland entschieden hatte, seine Sojus-Raketen von Europas Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana abzuziehen.

Russland sagt Rettungsflug zur ISS ab: So geht es für die Astronauten weiter

Russland sagt Rettungsflug zur ISS ab: So geht es für die Astronauten weiter

Zwei russische und ein amerikanischer Raumfahrer hängen auf der Internationalen Raumstation ISS fest, weil ihre Sojus-MS-22-Kapsel Probleme macht.

  • Video
  • 01:30 Min
  • Ab 0

Mit einer Höhe von 63 Metern und einem Durchmesser von 5,2 Metern ist die H3 die erste aktualisierte Version der japanischen Trägerrakete seit mehr als zwei Jahrzehnten. Sie gilt als leistungsstärker, billiger und sicherer als die ältere H2A-Rakete, die im Geschäftsjahr 2024 ausgemustert werden soll. An Bord der nun zerstörten Rakete befand sich laut "Nikkei Asia" ein Beobachtungssatellit, der auch ein Raketenfrühwarnsystem für das japanische Verteidigungsministerium enthielt.

Anzeige
Anzeige

Raketenprogramm wichtig für Japans Weltraum-Teilhabe

Japan will mit der H3 im lukrativen und zunehmend umkämpften Geschäft mit Satellitenstarts stärker Fuß fassen. Das H3-Raketenprogramm wird auch als wichtig für Japans Teilhabe an der künftigen Entwicklung im Weltraum gesehen, einschließlich des von den USA geführten Artemis-Programms zur Erforschung des Mondes. Der erste Start war ursprünglich für das Geschäftsjahr 2020 geplant, aufgrund von Problemen bei der Entwicklung eines Haupttriebwerks aber verschoben worden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
"Ich werde nicht schweigen": Deutliche Worte von Harris zum Gaza-Geiseldeal

"Ich werde nicht schweigen": Deutliche Worte von Harris zum Gaza-Geiseldeal

  • Video
  • 01:42 Min
  • Ab 12

© 2024 Seven.One Entertainment Group