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Nach politischem Aschermittwoch

Störer beschimpfen und verfolgen Grünen-Chefin Ricarda Lang

  • Aktualisiert: 15.02.2024
  • 05:44 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, besucht zum politischen Aschermittwoch eine Grünen-Veranstaltung in Schorndorf, danach musste sie sich Störern stellen.
Ricarda Lang, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, besucht zum politischen Aschermittwoch eine Grünen-Veranstaltung in Schorndorf, danach musste sie sich Störern stellen.© Christoph Schmidt/dpa

Grünen-Chefin Ricarda Lang wurde bei einer Veranstaltung ausgepfiffen und unter anderem mit "Hau ab"- und "Pfui"-Rufen beschimpft. Störer verfolgten Lang und ihre Personenschützer rund 50 Meter weit, bis sie von Polizist:innen gestoppt wurden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen massiver Proteste haben die Grünen in Baden-Württemberg ihre Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch abgesagt.

  • Nun kam es erneut zu einem Vorfall.

  • Die Grünen-Chefin Ricarda Lang wurde ausgebuht und verfolgt.

Nach einer Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch in Schorndorf in Baden Württemberg haben dutzende Störer:innen die Abreise der Grünen-Bundesvorsitzenden Ricarda Lang behindert. Die Politikerin wurde am späten Mittwochabend (14. Februar) ausgepfiffen und unter anderem mit "Hau ab"- und "Pfui"-Rufen belegt. Das berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur. Demnach musste sie auch härtere Beschimpfungen ertragen. Die Störer:innen verfolgten Lang und ihre Personenschützer:innen rund 50 Meter weit, bis sie von Polizist:innen gestoppt wurden.

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Die Stimmung in der Stadt östlich von Stuttgart war bereits zuvor angespannt. In der Nähe des Veranstaltungsorts hatten mehrere Landwirt:innen mit Traktoren demonstriert. Einer von ihnen sprach später auch auf der Grünen-Veranstaltung. Einem Polizeisprecher zufolge warteten vor der Halle, in der der politische Aschermittwoch des Kreisverbandes Rems-Murr stattfand, nach Veranstaltungsende etwa 90 bis 100 Menschen.

Auch eine Kreuzung in der Nähe wurde unter anderem mit Lastwagen blockiert. Ein Polizeisprecher ging von 30 bis 35 Fahrzeugen aus. Die Proteste hätten als spontane Demonstration begonnen und seien danach vor Ort angemeldet worden. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

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Grünen hatten zuvor Veranstaltung in Biberach abgesagt

Zuvor hatten die Grünen ihre Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch im baden-württembergischen Biberach aus Sicherheitsgründen abgesagt. Dem Schritt waren massive Proteste und Blockaden, unter anderem von Landwirt:innen, vorausgegangen. Nach eigener Auskunft hatte der Landesbauernverband in Baden-Württemberg nicht zu den Protesten aufgerufen oder diese davor unterstützt.

Nach Angaben der Polizei kam es bei den Vorfällen zu aggressivem Verhalten, Polizist:innen wurden verletzt. Beamte setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Neben Lang wollten auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Jürgen Trittin an der Veranstaltung teilnehmen.

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Lang: Wer demokratischen Austausch verhindert, schädigt die Demokratie

In Schondorf hatte die Grünen-Chefin auch die Absage zum Thema gemacht und die Vorfälle kritisiert: 

Eigentlich ist es nicht normal, dass politische Veranstaltungen nur mit einem großen Polizeiaufgebot überhaupt stattfinden können. Es ist nicht normal, dass die Scheiben von Dienstwagen eingeschlagen werden.

Ricarda Lang

Zudem sei nicht normal, dass politische Veranstaltungen wegen mangelnder Sicherheit abgesagt werden müssten. "Das ist ein Zustand, an dem wir uns in einer Demokratie niemals gewöhnen dürfen", so Lang. Wer demokratischen Austausch als solchen verhindere, der schädige die Demokratie.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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