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Wer wird Premierminister?

Truss-Nachfolge: Johnson kandidiert doch nicht erneut fürs Amt

  • Veröffentlicht: 23.10.2022
  • 23:04 Uhr
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© Jonathan Brady/PA Wire/dpa

In der Frage um die Nachfolge der scheidenden britischen Premierministerin Liz Truss hat nun ein möglicher Kandidat das Handtuch geworfen. Ex-Premier Boris Johnson will doch nicht erneut für das Amt kandidieren. 

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Nachfolge für die scheidende britische Premierministerin Liz Truss gesucht.
  • In den Oppositionsparteien und auch großen Teilen der Öffentlichkeit herrscht enorme Frustration darüber, dass erneut die Tory-Partei allein über den Premier entscheiden wird.
  • Nun hat Boris Johnson bekannt gegeben, dass er nicht erneut für das Amt antritt. 

Im Video: Kommt Boris Johnson zurück? Wer auf Liz Truss folgen könnte

Im Wettstreit um das Amt des britischen Premierministers hat Ex-Premier Boris Johnson nun bekannt gegeben, nicht mehr für das Amt antreten zu wollen. Damit ist Ex-Finanzminister Rishi Sunak der aussichtsreichste Kandidat für den Einzug in die Downing Street. Für ihn haben sich nach Zählung der BBC bereits mehr als 140 Parlamentarier öffentlich ausgesprochen. Notwendig ist die Unterstützung von mindestens 100 Abgeordneten. "Großbritannien ist ein großartiges Land, aber wir sind in einer ernsthaften ökonomischen Krise. Deshalb möchte ich die Konservative Partei anführen und nächster Premierminister werden", schrieb Sunak am Sonntag auf Twitter und betonte, er wolle das Land mit Integrität und Professionalität durch die Krise führen.

Johnson will nicht mehr antreten

Der britische Ex-Premier Boris Johnson wird nun doch nicht erneut für das Amt antreten. Obwohl er die notwendige Unterstützung in der konservativen Tory-Fraktion habe, habe er sich dagegen entschieden, teilte der Politiker am Sonntagabend mit. Johnson war nach etlichen Skandalen erst Anfang September nach enormem Druck aus seiner eigenen Partei aus dem Amt geschieden.

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Torys suchen händeringend Nachfolge für Liz Truss

Die Tory-Partei sucht eine Nachfolge für die scheidende Premierministerin Liz Truss, die am Donnerstag nach sechs beispiellos chaotischen Wochen im Amt auf Druck ihrer Partei zurückgetreten war.

Ex-Premier Johnson, der am Samstag mit seiner Familie aus einem abgekürzten Karibik-Urlaub zurückkam, traf sich noch am gleichen Abend mit Sunak zum Gespräch. Britische Medien spekulierten, die beiden könnten sich auf einen Deal einigen, um eine noch tiefere Spaltung ihrer Partei zu vermeiden. So kursierte etwa das Szenario, der Favorit Sunak könne Johnson eine Rolle in einem zukünftigen Kabinett anbieten. Am Sonntag wurde jedoch klar: Einen solchen Deal wird es nicht geben. Sunak-Unterstützer Dominic Raab erklärte: "Ein Deal ist nicht der richtige Weg nach vorne".

Penny Mordaunt im Ring um Premier-Nachfolge

Als Dritte im Rennen ist die Ministerin für Parlamentsfragen, Penny Mordaunt, die Zählungen zufolge bislang am wenigsten Unterstützer:innen hinter sich vereinen kann. Sie trete jedoch an, um zu gewinnen und schließe einen Deal mit Johnson aus, sagte Mordaunt auf Nachfrage im BBC-Interview. Auf Antworten zu ihren konkreten Politikplänen - etwa zur Reform des unterfinanzierten Gesundheitssystems oder zu Verteidigungsausgaben - wollte sie sich hingegen nicht festlegen.

Noch bis Montagnachmittag können Nominierungen eingehen. Erhalten mehr als zwei Kandidaten die nötigen Unterstützungen von 100 Abgeordneten, soll bei Abstimmungen in der Fraktion der Kreis verkleinert werden. Gibt es danach noch zwei Finalisten, kann die Parteibasis bis Freitag in einem Online-Votum abstimmen.

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Frustration in der Opposition

Neben Baker hat Sunak auch andere Schwergewichte aus der Tory-Partei hinter sich: Grant Shapps, der 2019 mit die Johnson-Kampagne zum Erfolg führte, schloss sich diesmal dem Sunak-Lager an. Dass auch Handelsministerin Kemi Badenoch vom rechten Rand der Partei sich für den 42-Jährigen aussprach, gilt als wichtiges Anzeichen dafür, dass sich möglicherweise verschiedene Parteiflügel hinter Sunak vereinigen könnten.

In den Oppositionsparteien und auch großen Teilen der Öffentlichkeit herrscht enorme Frustration darüber, dass erneut die Tory-Partei allein darüber entscheiden wird, wer das Land in Zukunft regieren wird. Der Chef der Labour-Partei, Keir Starmer, forderte im BBC-Interview erneut eine Neuwahl. Der "lächerliche chaotische Zirkus in der Tory-Partei" müsse endlich ein Ende haben, so Starmer.

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