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Todesfälle um 30 Prozent erhöht

Trockenheit, Überschwemmungen und Hitzewellen: 2023 war in Europa das Jahr der Extreme

  • Aktualisiert: 24.04.2024
  • 17:04 Uhr
  • Rebecca Rudolph
Das Jahr 2023 war eines der heißesten Jahre seit Aufzeichnung.
Das Jahr 2023 war eines der heißesten Jahre seit Aufzeichnung. © Jens Büttner/dpa

Die Wetterextreme des vergangenen Jahres, von Überschwemmungen bis hin zu Hitzewellen und Trockenheit, stellten für viele Menschen in Europa eine enorme Herausforderung dar. Das Jahr 2023 war laut dem EU-Klimabericht das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen.

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Inhalt

  • Hohe Temperaturen
  • Ein nasses Jahr
  • Warme Meere und warme Berge

In Europa waren im vergangenen Jahr viele Menschen mit teils extremen Wetterbedingungen und ihren Folgen konfrontiert. 2023 seien so viele Tage mit enormer Hitze wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen registriert worden, erklären der europäische Klimawandeldienst Copernicus und die Weltwetterorganisation WMO in einem gemeinsamen Bericht, der am Montag (22. April) veröffentlicht wurde. Die Aufzeichnungen reichen bis 1940 und zum Teil auch weiter zurück.

Im Video: Erneute Rekord-Hitze in Ozeanen - Forscher warnen vor katastrophalen Folgen

Je nach Datensatz, sei das vergangene Jahr insgesamt das zweitwärmste oder zusammen mit 2020 das wärmste Jahr in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen, heißt es in dem Bericht zum Zustand des Klimas in Europa (ESOTC).

"2023 war ein komplexes und vielschichtiges Jahr, was die Klimagefahren in Europa angeht", sagte der Direktor des Copernicus Climate Change Service (C3S), Carlo Buontempo. 

Diese Ereignisse hätten nicht nur die natürlichen Ökosysteme belastet, sondern auch die Landwirtschaft, die Wasserwirtschaft und die öffentliche Gesundheit vor große Herausforderungen gestellt.

Wir wurden Zeugen von weitverbreiteten Überschwemmungen, aber auch von extremen Waldbränden mit hohen Temperaturen und schweren Dürren.

Direktor des C3S, Carlo Buontempo

Im vergangenen Jahr waren dem Bericht zufolge rund 1,6 Millionen Menschen von Überflutungen betroffen, mehr als eine halbe Million Menschen von Stürmen. Die wetter- und klimabedingten Schäden werden auf weit mehr als zehn Milliarden Euro geschätzt. "Leider ist es unwahrscheinlich, dass diese Zahlen in naher Zukunft kleiner werden", sagte Buontempo mit Blick auf den fortschreitenden Klimawandel.

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Hohe Temperaturen

Im letzten Jahr verzeichnete ganz Europa elf Monate mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen. Besonders der September stach hervor, er war sogar der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1940. Insgesamt wurden ein Rekordwert an Tagen mit extremem Hitzestress verzeichnet, gekennzeichnet durch gefühlte Temperaturen von über 46 Grad Celsius. Die Anzahl der Todesfälle aufgrund von Hitze habe sich in den letzten 20 Jahren im Durchschnitt um 30 Prozent erhöht.

Im Video: Bis zu 48 Grad - Studie prognostiziert Hitze-Rekorde in Deutschland

Ein nasses Jahr

Im vergangenen Jahr fiel insgesamt sieben Prozent mehr Regen als im Durchschnitt. Laut dem Bericht handelte es sich um eines der nassesten Jahre, die bisher registriert wurden.

In einem Drittel des Flussnetzes in Europa wurden Wassermengen verzeichnet, die die Hochwasserschwelle überschritten. Dadurch kam es zu schweren Überflutungen, insbesondere in Italien und Griechenland - gegen Ende des Jahres waren auch Teile Norddeutschlands betroffen.

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Warme Meere und warme Berge

Seit 1980 waren auch die Meere entlang der europäischen Küsten im Durchschnitt so warm wie nie zuvor. Auch auf den Gletschern herrschten ungewöhnlich hohe Temperaturen. Copernicus und die WMO berichten, dass nach dem Rekord-Eisverlust im Jahr 2022 ein weiteres außergewöhnliches Verlustjahr in den Alpen folgte. In diesen beiden Jahren verloren die Alpengletscher etwa zehn Prozent ihres Volumens.

Gleichzeitig waren die Bedingungen für die Produktion von Ökostrom im Jahr 2023 äußerst günstig. Laut dem Bericht erreichte der Anteil von Ökostrom am gesamten Strommix mit 43 Prozent einen noch nie dagewesenen Höchststand.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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