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Rückkehr zu Wehr- und Zivildienst

Umfrage: Mehrheit will Rückkehr der Wehrpflicht – für Männer und Frauen

  • Veröffentlicht: 04.07.2025
  • 04:26 Uhr
  • Franziska Hursach
Wegen der internationalen Lage wird verstärkt über eine Reaktivierung der Wehrpflicht diskutiert.
Wegen der internationalen Lage wird verstärkt über eine Reaktivierung der Wehrpflicht diskutiert.© Hannes P Albert/dpa

Eine neue Umfrage zur Rückkehr der Wehrpflicht zeigt: Besonders ein verpflichtender Dienst für Männer und Frauen findet wachsende Zustimmung bei den Deutschen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Drei von vier Deutschen sprechen sich laut ARD-DeutschlandTrend für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht oder eines ähnlichen Dienstes aus.

  • 55 Prozent befürworten ein Modell, das Frauen und Männer gleichermaßen einbezieht - deutlich mehr als noch im April.

  • Die Union wird am häufigsten als Partei genannt, der die Menschen zutrauen, Frieden in Europa zu sichern.

Laut einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend sprechen sich drei von vier Wahlberechtigten in Deutschland für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht oder eines ähnlichen Dienstes aus.

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Besonders groß ist die Zustimmung für ein verpflichtendes Modell, das gleichermaßen für Männer und Frauen gilt: 55 Prozent der Befragten unterstützen einen allgemeinen Wehr- und Zivildienst. Dabei handelt es sich um einen deutlichen Anstieg von 10 Punkten im Vergleich zum April. Die Zahl derjenigen, die sich nur eine Wehrpflicht für Männer wünschen, ist dagegen auf 18 Prozent gesunken (-9). Nur knapp jeder vierte Befragte (23 Prozent) spricht sich dafür aus, dass Wehr- und Zivildienst weiter ausgesetzt bleiben (+1), so wie es seit 2011 gilt.

Das hat die Umfrage von infratest dimap unter 1.312 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend ergeben.

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Parteiübergreifende Zustimmung

Die Zustimmung zieht sich parteiübergreifend durch große Teile der Wählerschaft. Anhänger:innen von SPD (83 Prozent) und Union (87 Prozent) zeigen sich besonders offen für eine Rückkehr. Auch unter Grünen- (72 Prozent) und AfD-Anhänger:innen (71 Prozent) gibt es deutliche Mehrheiten. Nur unter den Wähler:innen der Linken überwiegt die Ablehnung: 58 Prozent sprechen sich dafür aus, die Wehrpflicht weiterhin auszusetzen.

Auch das Argument der Landesverteidigung findet breite Unterstützung: Drei von vier Deutschen (73 Prozent) sind überzeugt, dass Deutschland mehr Soldat:innen benötigt, um im Ernstfall verteidigungsfähig zu sein. Nur 22 Prozent sehen das anders.

Union als "Friedenspartei"

Sechs von zehn Befragten (62 Prozent) sind der Meinung, Deutschland müsse kriegstüchtig werden, damit der Frieden in Europa gesichert werden kann. 31 Prozent sind anderer Meinung.

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In Bezug auf die Frage, welche Partei am ehesten als Friedensgarant wahrgenommen wird, liegt die Union vorn: 31 Prozent trauen CDU und CSU zu, den Frieden in Europa zu sichern (+4 gegenüber Juni 2024). Dahinter folgen die AfD mit 14 Prozent (+7), die SPD mit 11 Prozent (-6), die Grünen und die Linke mit jeweils 5 Prozent, sowie das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 3 Prozent (-2).

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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