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Nahost-Konflikt

UN-Hilfsarbeiter in Gaza: "Keine Menschlichkeit mehr"

  • Veröffentlicht: 26.08.2024
  • 20:48 Uhr
  • dpa
Nach Angaben des  UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA benötigt der Gazastreifen etwa 15 Jahre für die Beseitigung von rund 40 Millionen Tonnen Kriegsschutt und etwa 20 Jahre für den Wiederaufbau. 
Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNRWA benötigt der Gazastreifen etwa 15 Jahre für die Beseitigung von rund 40 Millionen Tonnen Kriegsschutt und etwa 20 Jahre für den Wiederaufbau. © Abed Rahim Khatib/dpa

Mitarbeiter des palästinensischen Hilfswerks UNRWA berichten von sich immer mehr verschlechternden Zuständen im Gazastreifen. Mit Entsetzen äußern sich die humanitären Helfer über die Situation vor Ort. Menschen im betroffenen Gebiet würden eigenen Aussagen zufolge "auf den Tod warten".

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Mit eindringlichen Worten haben UN-Hilfsarbeiter im umkämpften Gazastreifen immer verheerendere Bedingungen für ihre Hilfe beklagt. "Die humanitäre Arbeit wurde unglaublich eingeschränkt", sagte Sam Rose, Planungsdirektor des Hilfswerks UNRWA, während einer Schalte zu einer UN-Pressekonferenz in New York. Allein im August habe es mehr als ein Dutzend Evakuierungsbefehle der israelischen Armee für Bewohner und Hilfsarbeiter gegeben, vielerorts fehle es an Zugang zu Wasser oder Seife. "Das Einzige, was wir sicher sagen können, ist, dass es morgen schlimmer wird als heute", ergänzte Rose.

"Ich habe keine Worte, um zu beschreiben, was wir Tag für Tag hier sehen", sagte UNRWA-Sprecherin Louise Wateridge. "Es gibt hier keine Menschlichkeit mehr. Wenn man mit den Menschen redet, sagen sie einem nur, dass sie auf den Tod warten." Nur etwa sechs Prozent der Kinder im Süden des Gazastreifens und nur ein Prozent der Kinder im Norden seien ausreichend ernährt.

Im Video: UNRWA in Gaza: Zahlreiche Verbindungen zu Terrororganisationen

"Wir rufen zu einer humanitären Feuerpause auf, damit wir sicher Polioimpfungen verteilen können", sagte Rose. Eltern müssten ihre Kinder für die Impfungen sicher zu Krankenhäusern und Notunterkünften bringen können. Die UN will rund 640.000 Kinder impfen. "Ohne die Impfung wissen wir, dass die Bedingungen noch schlimmer werden, aber es ist nicht sicher, dass die Aktion ein Erfolg wird", so Rose.

Nach Warnungen vor einem massiven Polio-Ausbruch waren am Sonntag Impfstoffe in den umkämpften Gazastreifen gebracht worden. Es seien Impfstoffe für 1,25 Millionen Menschen über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Küstenstreifen transportiert worden, teilte die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat mit.

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