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Aktuelle Studie gibt Hoffnung

Untersuchung zu Gehirnverletzungen: Was erleben Patienten im Koma?

  • Veröffentlicht: 21.08.2024
  • 15:55 Uhr
  • Daniela Z.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass rund 25 Prozent der Koma-Patient:innen mit schweren Hirnverletzungen verborgenes Bewusstsein haben könnten. Dies deutet darauf hin, dass mehr Patient:innen als bisher gedacht Wahrnehmungen haben könnten, obwohl sie äußerlich nicht reagieren.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Etwa 25 Prozent der Koma-Patient:innen mit schweren Hirnverletzungen zeigen versteckte kognitive Aktivitäten, die durch fMRT und EEG nachgewiesen werden.

  • Diese Erkenntnisse werfen ethische Fragen zur Therapie und zur Notwendigkeit längerer Beobachtungen auf.

  • Es bleibt unklar, wie viele Patient:innen tatsächlich Bewusstsein haben, obwohl Gehirnaktivität vorhanden ist.

Nach einer schweren Hirnverletzung, die häufig zu einem Koma auf der Intensivstation führt, stellt sich für Angehörige und medizinisches Personal die entscheidende Frage: Hat der Patient oder die Patientin das Bewusstsein zurückerlangt? Eine Studie beleuchtet nun, dass bis zu 25 Prozent dieser Patient:innen kognitive Aktivitäten zeigen könnten, die bisher übersehen wurden. 

Verborgene Bewusstseinszeichen

Frühere Studien an einzelnen Forschungszentren kamen bisher nur auf ungefähr 15 bis 20 Prozent. "Einige Patienten mit schweren Hirnverletzungen scheinen ihre Außenwelt nicht zu verarbeiten", erklärt die Erstautorin der neuen Studie, Yelena Bodien vom Zentrum für Neurotechnologie und Neurorehabilitation am Massachusetts General Hospital. 

Wenn sie jedoch mit fortschrittlichen Techniken wie funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) und Elektroenzephalographie (EEG) untersucht würden, könne man Hirnaktivitäten feststellen, die auf etwas anderes schließen lassen, so Bodien weiter.

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In der Studie wurden 241 Komapatient:innen mit schweren Hirnverletzungen untersucht. Allerdings ist anzumerken, dass die Tests in der Studie nicht standardisiert und die Patient:innen selektiert waren. "Außerdem waren es völlig unterschiedliche Ursachen von Hirnschädigungen, die man hier zusammengefasst hat", so Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung.

Aber: Die Scans zeigten, dass das Gehirn von 60 Patient:innen Anweisungen wahrnahm, obwohl sie äußerlich nicht reagieren konnten.

Was man nun tun kann

Es ist noch unklar, ob spezielle Therapien hilfreich sind. Julian Bösel, Sprecher der Kommission Neurologische Intensivmedizin der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, betont jedoch, dass solche Studien Anlass geben könnten, mehr Patienten mit EEG zu untersuchen und sie länger zu beobachten. Außerdem sollte man bedenken, dass möglicherweise mehr Patient:innen mit Bewusstseinsstörungen die Umgebung bewusst wahrnehmen, als bisher angenommen.

Alle Beteiligten, einschließlich Ärzte und Besuchspersonen, sollten dies beachten und am Krankenbett keine beunruhigenden Themen ansprechen. "Wir stehen am Bett und wissen nicht so viel darüber, was wirklich gerade im Schädel los ist, das muss man ganz ehrlich sagen" so Bösel weiter.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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