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Verdi ruft Amazon zum Streik in der Vorweihnachtszeit auf

  • Aktualisiert: 19.12.2022
  • 11:02 Uhr
  • Clarissa Yigit

Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiter:innen von Amazon aufgefordert, mitten im Weihnachtsgeschäft ihre Arbeit niederzulegen, um auf "die unsozialen Praktiken des Onlinegiganten" aufmerksam zu machen. Amazon selbst sieht keinen Anlass für einen Streik und verweist auf Gehaltserhöhungen im September.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Gewerkschaft Verdi ruft Amazon-Beschäftigte zum Streik auf.

  • Hintergrund der Arbeitsniederlegung seien "die unsozialen Praktiken des Onlinegiganten".

  • Amazon selbst sieht Streikaufruf kritisch und verweist auf Gehaltserhöhung für Mitarbeiter:innen in der Logistik.

Unsoziale Praktiken bei Amazon werden schon lange diskutiert. Nun hat die Gewerkschaft Verdi im größten Geschäft des Jahres – dem Weihnachtsgeschäft – Amazon-Beschäftigte an mehreren Standorten zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Vor allem die Mitarbeiter:innen in den Versandzentren Bad Hersfeld, Dortmund, Graben bei Augsburg, Koblenz, Leipzig, Rheinberg und Werne seien hiervon betroffen, wie die Gewerkschaft der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte. 

Von Seiten Amazons wird der Streikaufruf kritisch gesehen. Wie es in der "Zeit“ heißt, werde die Arbeitsniederlegung allerdings keine Auswirkungen auf die Kundenbelieferung haben. So fielen gerade in der Vorweihnachtszeit die Lieferzeiten bei vielen Online-Händlern aktuell etwas großzügiger aus und ein "gewisser Puffer" sei mit eingeplant, schreibt der Westdeutsche Rundfunk (WDR).

Hintergrund des Streikaufrufes durch Verdi

Hintergrund dieser Aktion sei es, dass gegen "die unsozialen Praktiken des Onlinegiganten" aufmerksam gemacht werde. So würden die Arbeitnehmer:innen bei Amazon immer noch deutlich weniger verdienen, als Beschäftigte in tarifgebundenen Unternehmen. Wie Streikleiterin Monika Di Silvestre in der "Zeit" zitiert wird, handele es sich dabei jährlich um mehrere tausend Euro. Das geringe Weihnachts- und fehlende Urlaubsgeld seien ein Grund für die hohe Unterschiede. Die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie den Abschluss eines Tarifvertrages sind Forderungen, die Verdi bereit seit Jahren stelle.

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Amazon verweist auf Gehaltserhöhung 

Amazon selbst scheint sich keiner Schuld bewusst zu sein. So verweist der Konzern auf eine im September 2022 stattgefunden Gehaltserhöhung für alle Amazon-Mitarbeiter:innen im Bereich Logistik in Deutschland. "Der umgerechnete Einstiegslohn liegt bei 13 Euro brutto pro Stunde aufwärts, inklusive Bonuszahlungen. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liegt der Lohn im Durchschnitt bei über 35.000 Euro brutto pro Jahr", zitier der WDR einen Unternehmenssprecher. Auch "zahlreiche Extras und Vergünstigungen" würde noch hinzukommen, heißt es weiter.

Genaue Zeiträume des Streiks unklar

Wann und wo gestreikt wird, darüber macht die Gewerkschaft keine genauen Angaben. "Die Beschäftigten der verschiedenen Verteilzentren werden in den kommenden Tagen teilweise abwechselnd und ohne öffentliche Vorankündigung in Aktion treten", wird Di Silvestre in der "Zeit" zitiert.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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