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Disney vs. DeSantis

Wegen Ron DeSantis bekommen Disney-Mitarbeiter nun keine Unterkunft in Florida

  • Veröffentlicht: 19.05.2023
  • 15:48 Uhr
  • Lena Glöckner
Die "Disney World" in Florida bekommt keinen neuen Campus für seine Mitarbeitenden.
Die "Disney World" in Florida bekommt keinen neuen Campus für seine Mitarbeitenden.© REUTERS

2.000 Mitarbeitende von Disney sollten eigentlich einen neuen Wohnkomplex gebaut bekommen, das Unternehmen wollte sich das Millionen kosten lassen. Wegen Floridas Gouverneur wird das nun nichts.

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Disney hat seine Pläne für den Bau eines großen neuen Mitarbeiterkomplexes in dem US-Bundesstaat gestrichen. Der für die Disney-Freizeitparks zuständige Spitzenmanager Josh D'Amaro erklärte laut "New York Times" in einem Brief an die Mitarbeiter:innen, dass das Projekt im Großraum Orlando aufgegeben werde. D'Amaro fügte hinzu: "Das war keine einfache Entscheidung, aber ich denke, es ist die richtige." Der Unterhaltungsriese steckt inmitten eines heftigen Streits mit Floridas Gouverneur Ron DeSantis.

Im Video: "Dont say gay" - Ron DeSantis will Unterricht über sexuelle Identität komplett verbieten

Disney hatte ursprünglich geplant, in der Nähe des Freizeitparks "Disney World" einen neuen Mitarbeitercampus zu errichten. 2.000 Mitarbeitende aus dem kalifornischen Hauptquartier des Unternehmens hätten nach Lake Nona in Orlando geschickt werden sollen, um künftig dort zu arbeiten und zu leben. Nun scheitert der Plan - D'Amaro verwies sowohl auf die "sich ändernden Geschäftsbedingungen" als auch auf den Wechsel an der Spitze des Unternehmens. Im November kehrte der langjährige Disney-Chef Bob Iger an die Spitze des Konzerns zurück und löste seinen Nachfolger Bob Chapek ab.

Selbstverwaltungsstatus von Disney World stark eingeschränkt

Seit Monaten läuft ein übler Streit mit Gouverneur DeSantis, der ein schwulenfeindliches Gesetz in Florida durchsetzen will. Der konservative Politiker, der als potenzieller Präsidentschaftskandidat gehandelt wird, ließ im vergangenen Jahr ein Gesetz verabschieden, das den Unterricht über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in den ersten drei Grundschuljahren verbietet. Kritiker:innen bezeichnen das Gesetz, das mittlerweile auf alle Jahrgangsstufen ausgeweitet wurde, als "Don't Say Gay"-Gesetz ("Sag nicht schwul"-Gesetz).

Der damalige Disney-Chef Bob Chapek hatte das Gesetz im vergangenen Jahr scharf kritisiert und alle politischen Spenden seines Unternehmens an den Staat Florida gestoppt. Der verärgerte DeSantis drückte daraufhin ein Gesetz durch, das den Selbstverwaltungsstatus von "Disney World" stark einschränkt. Im April reichte Disney deshalb Klage gegen DeSantis ein.

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