Viele Plagiate in Umlauf
Weihnachts-Shopping: Patentamt warnt vor Fake-Produkten unterm Baum
- Veröffentlicht: 10.12.2024
- 08:07 Uhr
- Michael Reimers
Weihnachtsgeschenke können teuer sein. Ein vermeintliches Schnäppchen kommt deshalb vielen gerade recht. Doch es ist Vorsicht geboten.
Das Wichtigste in Kürze
Der Geschenke-Kauf für Weihnachten befindet sich in der heißen Phase.
Günstige Angebote auf Online-Portalen locken gerade jetzt viele Kund:innen.
Doch das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) mahnt zur Vorsicht: Es herrscht auch Hochsaison für Produktfälscher.
Das Weihnachts-Shopping ist bereits in vollem Gange - schließlich will man pünktlich zum Fest für alle Lieben Geschenke unter den Baum legen. Doch um die Freude nicht zu trüben, sollte man beim Einkauf lieber genauer hinsehen: Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) warnt die Bevölkerung vor der Häufung gefälschter Markenartikel.
Festtagszeit ist Fälschungszeit
Die Adventszeit ist nach Einschätzung von Behördenchefin Eva Schewior Hochsaison für die Produktfälscher: "In manchen Onlineshops häufen sich aber gerade zu Weihnachten scheinbar günstige Angebote, die sich als minderwertige Fälschungen herausstellen", zitiert die dpa die DPMA-Präsidentin.
Das Patentamt nannte keine Online-Shops namentlich. Die EU-Kommission hatte jedoch Ende Oktober ein Verfahren gegen das chinesische Portal Temu mit dem Vorwurf eingeleitet, das Unternehmen tue nicht genug gegen den Verkauf von Plagiaten.
Auch gegen andere chinesische Online-Shoppingkanäle gibt es entsprechende Vorwürfe. 2023 hatten die europäischen Zollbehörden an den EU-Außengrenzen und im Binnenmarkt 152 Millionen gefälschte Artikel sichergestellt, 77 Prozent mehr als im Jahr davor.
Die meisten Fakes kommen aus China
Dies fällt zeitlich zusammen mit der schnellen Expansion chinesischer Shopping-Plattformen in Europa. Zwei Drittel der beschlagnahmten Fake-Waren waren demnach in China - inklusive Hongkongs - hergestellt, wie in einem Bericht der EU-Kommission und des Europäischen Amts für geistiges Eigentum (EUIPO) nachzulesen ist. Besonders häufig beschlagnahmt werden gefälschte beziehungsweise raubkopierte Videospiele, Brettspiele, Verpackungsmaterialien, Spielzeug, Zigaretten sowie CDs und DVDs. Gefälscht werden aber auch Maschinen, Werkzeug, Autoersatzteile oder Medikamente.
"Solche Fakes schaden unserer Wirtschaft, gefährden oft die Gesundheit und machen am Ende niemanden glücklich", sagte Schewior.
Allerdings: Im Generellen ist es nicht allen wichtig, ob sie zu einer Marke oder einem Fake greifen. Laut EUIPO-Erhebungen haben zehn Prozent aller Deutschen schon einmal wissentlich einen gefälschten Artikel gekauft, unter den Jüngeren zwischen 15 und 24 sogar fast 40 Prozent.
Im Video: Weihnachtsgeschäft steht an – Paketmenge wird auf Hunderte Millionen geschätzt
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa