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Ist keratin Das neue olaplex?

Erste Hilfe für kaputtes Haar: Mit dem Wundermittel Keratin wird die strapazierte Mähne wieder schön

  • Aktualisiert: 05.04.2023
  • 16:53 Uhr
  • Johanna Holzer
Ein Wundermittel, welches die Haare glättet, entkräuselt, kämmbar und glänzend macht – das sind die Fakten zu Keratin in Haarpflegeprodukten! Was steckt dahinter?
Ein Wundermittel, welches die Haare glättet, entkräuselt, kämmbar und glänzend macht – das sind die Fakten zu Keratin in Haarpflegeprodukten! Was steckt dahinter?© Jay Yuno

Das Ausnahmetalent Keratin soll die Haare geschmeidig und kämmbar, glatter und glänzender machen, Locken entkräuseln und feines Haar stärken. Wow! Klingt nach einem Wundermittel, aber ist es das wirklich? Wir haben die Fakten rund um Keratin, Keratin-Behandlungen und Keratin-Produkte wie Keratin-Shampoo gecheckt.

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Was ist Keratin?

Keratin ist ein körpereigenes Protein, welches aus Aminosäuren und Eiweiß besteht. Das Faserprotein baut unsere Haare, Nägel und Haut auf und sorgt für Widerstandskraft, Stabilität und Elastizität. Getreide und Gemüsesorten wie Kartoffeln, Karotten, Champignons, Brokkoli und Grünkohl sind tolle pflanzliche Keratin-Lieferanten, die wir über die Nahrung aufnehmen können. Das Faserprotein steckt aber auch in Fleisch, Fisch, Eiern und Joghurt.

In den letzten Jahren wurde Keratin auch als Wirkstoff in der Haarpflege immer wichtiger. Es soll die Haaroberfläche schützen, das Innere stärken und die Mähne elastischer und geschmeidiger machen. Klingt auch logisch, oder? Man führt dem Haar mehr von seinem körpereigenen Baustein hinzu, um es zu stärken und zu schützen. Nur klappt das wirklich so einfach? Wenn ja, wie? Durch eine einfache Keratin-Spülung für zu Hause? Oder doch besser durch eine Keratin-Behandlung beim Profi.

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Vorteile von Keratin für das Haar

In der Theorie wird das Keratin von den Haarzellschichten aufgenommen. Hier soll es die Zellen glätten, die sich überlappen, um einen Haarstrang zu bilden. Somit sollen die Haare leicht kämmbar, geschmeidiger, glatter, glänzender und sogar länger werden.

So einfach ist es in der Praxis allerdings nicht, denn jedes Haar nimmt das Keratin unterschiedlich auf. Außerdem hängt die Wirkung von weiteren Faktoren ab: Ist das Haar bereits geschädigt oder noch gesund? Wie dick oder dünn ist das Haar und welche Struktur hat es? Und dann kommt es auch noch auf die Keratin-Behandlung selbst an, denn Treatments für zu Hause und Profianwendungen leisten unterschiedliche Dienste. Keratin-Shampoos und angereicherte Pflegespülungen machen das Haar zwar weicher, aber die größten Erfolge versprechen professionelle Behandlungen im Salon.

Hier muss man sich langsam herantasten und eventuell den Haarprofi fragen, aber folgende Vorteile kann das Keratin unserem Haar bringen:

  • Glattes & glänzendes Haar: Keratin glättet die Zellen, dadurch wird das Haar besser frisierbar, geschmeidiger und glatter. Locken wirken weniger kraus und glattes Haar bekommt einen Glanz-Boost.
  • Spliss-Concealer: Keratin kann auch Spliss (zumindest optisch) reduzieren, indem es das gespaltene Haar vorübergehend wieder zusammenfügt.
  • Kräftigeres Haar: Gerade feines Haar kann durch eine Keratin-Behandlung gestärkt und vor zukünftigen Schäden geschützt werden.
  • Turbo-Trockner: Häufig trocknet das Haar nach einer Keratin-Bbehandlung schneller. Was wiederum zur Folge hat, dass man es öfter an der Luft trocknen lassen kann und es dadurch wiederum weniger Hitzeschäden abbekommt.
  • Haarwachstum: Die Haare wachsen dank Keratin zwar nicht schneller, aber sie brechen weniger ab und können daher länger werden.
  • Langanhaltende Ergebnisse: Egal welchen Effekt man erzielen will, ein Vorteil ist vor allem auch, dass die Benefits der Keratin-Behandlung lange halten. Solange man seine Haare nicht zu häufig wäscht, kann die Keratin-Behandlung bis zu sechs Monate halten.
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Keratin-Behandlung, Methoden und Anwendung

Je nachdem, welche Ergebnisse man sich wünscht, in welcher Ausgangslage sich die Haare befinden und welche Ziele man mit der Behandlung verfolgt, hat man verschiedene Möglichkeiten, Keratin einzusetzen.

Keratin-Produkte

Keratin-Serum, -Shampoo, -Spülung und -Maske für zu Hause können dabei helfen, die Haare nachhaltig zu stärken und die Haarstruktur aufrechtzuerhalten. Sie bauen das Haar von innen auf und schließen die Schuppenschicht. Dadurch werden die Längen geschmeidiger, glänzender und weniger frizzig. Auch wenn Keratin-Behandlungen im Salon erfolgsgekrönter sind, gibt es unzählige Selbstberichte mit fantastischen Ergebnissen von Nutzer:innen. Und tatsächlich bestätigen auch Studien die Wirkung des vielversprechenden Inhaltsstoffs. Mit solchen Produkten kann man widerspenstige Haare bändigen oder die Wirkung der Keratin-Kur aus dem Salon verlängern.

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Keratin als Nahrungsergänzungsmittel

Keratin-Nahrungsergänzungsmittel gibt es in Pulver- und Kapselform. Aber Keratin-Zusätze zum Einnehmen sind mit mehr Risiken verbunden als äußerlich anwendbare Produkte. Denn man kann Keratin tatsächlich überdosieren. Bei übermäßigem Gebrauch kann im Körper ein Überschuss des Faserproteins entstehen. Dabei kann das Keratin aber nicht gezielt auf die Haare wirken, sondern wird überall im Körper eingesetzt. Wer Keratin als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen möchte, sollte nicht mehr einnehmen, als die Packungsanweisung vorschreibt.

Keratin-Behandlung im Salon

Bei der zeitaufwändigen Methode der Keratin-Anwendung bekommt das Haar in mehreren Schritten wesentlich mehr Keratin ab, als über Shampoos, Spülungen und Supplements überhaupt möglich wäre.

Dafür ist die Behandlung aber wesentlich aufwendiger und teurer (ca. ab 200 €). Zunächst müssen Styling-Rückstände und Silikone gründlich ausgewaschen werden. Anschließend werden die Haare kurz angeföhnt, bevor das Keratin strähnchenweise mit einem Pinsel aufgetragen wird. Nach einer Einwirkzeit von 15 bis 30 Minuten wird jede Strähne erneut geföhnt und mit einem Glätteisen geglättet. Dadurch soll das Keratin tiefer in die Haare eindringen. Zum Schluss werden die Haare mit einem Keratin-Shampoo und -Conditioner gewaschen und mit einem Serum bearbeitet.

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Keratin-Behandlung - Glätten ohne Schädigung, geht das?
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Keratin für seidig glänzendes Haar

Keratin Glättung: Das steckt hinter dem Trend 2023 für seidig glatte Haare im Sommer

Rapunzel, lass dein (seidiges, langes, glänzendes) Haar herunter! Ja, würden wir ja gerne. Auch wenn wir nicht scharf drauf sind, dass sich ein vermeintlicher Prinz daran bis in unser Schlafzimmer hangelt. Ugh! Eine dauerhaft glatte Mähne wäre jedoch ganz nach unserem Gusto! Keratin Glättung lautet das Zauberwort.

  • 13.08.2023
  • 10:17 Uhr

Mögliche Risiken einer Keratin-Behandlung

Es ist nicht alles Gold, was die Haare zum Glänzen bringt! So bringen auch Keratin-Behandlungen ein paar Risiken mit sich über welche man sich vorher informieren sollte.

Viele (aber nicht alle) Keratin-Kuren enthalten Formaldehyd, das gefährlich sein kann, wenn es eingeatmet wird. Formaldehyd lässt das Haar zwar glatter aussehen, kann aber problematisch für die Gesundheit sein. Expert:innen warnen davor, dass Formaldehyd ein bekanntes Karzinogen ist. Das bedeutet, dass es Krebs verursachen oder das Krebswachstum fördern kann. Abgesehen davon kann Formaldehyd direkt während oder nach der Anwendung aber auch Augenreizungen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Halsschmerzen, Husten, Übelkeit bis hin zu Erbrechen, Schmerzen in der Brust und Ausschlag verursachen.

Um Beschwerden und langfristigen Schäden aus dem Weg zu gehen, ist es sinnvoll zu Alternativen ohne Formaldehyd zu greifen. Es gibt zum Beispiel Keratin-Behandlungen, die ohne Formaldehyd auskommen und stattdessen auf Glyoxylsäure setzen, die auch das Haar glätten kann.

Abgesehen davon sollte man darauf achten, die Kur nicht öfter als maximal dreimal im Jahr anzuwenden. Man darf die Haare direkt danach für drei bis vier Tage nicht nass machen und sollte Shampoo und Spülungen verwenden, die frei von Natriumchlorid und Sulfaten sind, da diese beiden Stoffe den Effekt der Behandlung beeinträchtigen können.

Als Shampoo, Conditioner und Co. – wir verraten euch, in welchen Haircare-Produkten Keratin vorkommt und wie der Wirkstoff auf euren Haaren wirkt.
Als Shampoo, Conditioner und Co. – wir verraten euch, in welchen Haircare-Produkten Keratin vorkommt und wie der Wirkstoff auf euren Haaren wirkt.© miniseries

Wie sicher sind formaldehydfreie Produkte?

In den letzten Jahren ist eine Vielzahl formaldehydfreier Keratin-Behandlungen auf den Markt gekommen. Allerdings wurden einige davon, die als formaldehydfrei gekennzeichnet sind, trotzdem positiv auf Formaldehyd getestet.

Meist greifen Hersteller:innen kurzerhand auf eine andere Bezeichnung in der Liste der Inhaltsstoffe zurück, um Formaldehyd zu vertuschen. In anderen Fällen können Produkte aber auch Konservierungsmittel enthalten, die Formaldehyd abspalten.

Da Formaldehyd einer der entscheidenden Inhaltsstoffe ist, die Keratin-Behandlungen so wirksam macht, ist es schwierig, ein Produkt zu finden, das zu 100 % formaldehydfrei ist und zudem funktioniert.

Am besten lässt man sich im Salon von Expert:innen beraten. Es gibt Haar-Stylist:innen, die auf Behandlungen mit Keratin spezialisiert sind und sichere Optionen sowie Alternativen anbieten können. Zudem können sie einschätzen, ob die eigenen Haare überhaupt eine Keratin-Kur nötig haben.

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