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Queen Elizabeth II.: War sie ein feministisches Vorbild oder sogar der erste modern Girl Boss unserer Zeit?

  • Veröffentlicht: 30.09.2022
  • 09:44 Uhr
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© Annegret Hilse | Sven Simon

Als am 08.09 bekannt wurde, dass die Königin von England, Queen Elizabeth II., nach über 70 Jahren auf dem Thron verstorben ist, hält nicht nur Großbritannien, sondern die ganze Welt inne. Die traurige Nachricht gab aber auch einen Anlass, auf das Vermächtnis der Monarchin zurückzublicken.

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US-Präsident Joe Biden stellte fest, dass die Queen die Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbunden habe. Bundesminister Steinmeier nannte sie die Frau, die ein Jahrhundert geprägt hatte. EU-Kommissionspräsident von der Leyen sah in ihr einen Stabilitätsanker nach dem Zweiten Weltkrieg und in Zeiten des Brexit. Während die britische Vogue feststellte, dass ihre Garderobe und ihr Look häufig die Lage der Nation widerspiegelte.

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Wir sehen in ihr eine Weibliche Machtrolle, die ihres Gleichen sucht. Eine Frau in einer so einflussreichen Position, wie es sie zu ihrer Zeit kaum sonst auf der Welt gab. aber auch eine echte Stil-Ikone mit schwarzen Launer-Handtaschen, stets perfekt sitzenden Haaren, einer unvergleichliche Sammlung von Erbstück-Broschen und mit einer vorliebe für farbenfroge Looks, die dafür sorgten, dass sie immer aus der Masse herausstach. War sie ein femnisistisches Vorbild? Eine Wegbereiterin? Und vielleicht sogar der erste Girl Boss unserer Zeit?

Wir blicken zurück auf ihre Rolle als Königin, aber eben auch als Styling- und Beauty-Queen und verraten euch Facts über Elizabeth II, die ihr garantiert noch nicht kanntet.

Queen Elizabeth und ihre Rollen als Frau, Mutter und Königin

Königin Elizabeth II. war ein wichtiges, weil eindrucksvolles Symbol weiblicher Macht. 

Sie hat die Wahrnehmung von Frauen in Machtpositionen verändert. Sie war Staatsoberhaupt von 15 Ländern. Regierte für über 70 Jahre und durchlebte dabei einige der schwersten kompliziertesten politischen Zeiten.

Mehrere Generationen von Engländer:innen sind damit vertraut, eine Königin an der Spitze Ihres Landes zu sehen. Die Rolle des männlichen Königs wirkt nach so langer Zeit fast schon fremd. Ihr Gesicht auf den Geldscheinen des Landes, ihre Erwähnung in der Nationalhymne und ihre stolze weibliche Präsenz gegenüber internationalen Staatsoberhäuptern, die sich vor ihr verbeugten, war ganz normal. Sie hat die Präsenz einer Frau an der Spitze eines Landes völlig normalisiert, und das scheinbar unauffällig, nebenbei, ohne es jemals offen anzusprechen. Schon als junge Prinzessin, die während des Zweiten Weltkriegs erwachsen wurde, spiegelte der Stil der Königin oft die Lage der Nation wider. Ihr königlicher Look bestand aus Grundelementen, die während ihrer sieben Jahrzehnte auf dem Thron zu Konstanten wurden. Ihre stets perfekt sitzenden, akurat gelegten Locken, ihre vorliebe für leuchtenden Lippenstift und zartrosa Nagellack, aber auch ihre Auswahl an Haarschmuck, Schmuck und Accessoires wurden zum Markenzeichen und zum Spiegel ihres Führungsstils. Konstant, unerschütterlich, loyal, mutig und einzigartig.

Nach über 70 Jahren auf dem Thron der englischen Krone: Queen Elizabeth II. verstarb am 08. September 2022 im Alter von 96 Jahren.
Nach über 70 Jahren auf dem Thron der englischen Krone: Queen Elizabeth II. verstarb am 08. September 2022 im Alter von 96 Jahren.© Chris Jackson

Wie hat sie das geschafft?

Ihre Herrschaft begann, als sie gerade 25 Jahre alt war. Das bedeutet, sie war mit zwei Hürden konfrontiert, ihrem Geschlecht und ihrem Alter, die beide verhinderten, dass sie ernst genommen wurde. In Zeiten, als es kaum ein aktuelles relevantes Vorbild für sie gab, bis auf die Monarchinnen und politischen Führerinnen, deren Regierungen Jahrzehnte und Jahrhunderte zurücklagen, wurde sie selbst zum Vorbild. Zum standhaften und unerschütterlichen Staatsoberhaupt. Winston Churchill, der sie anfangs für naiv, unerfahren und unfähig aka. weiblich und jung hielt, wurde vom Skeptiker schnell zu ihrem Anhänger. Und so erging es den meisten. Selbst der Frontmann der Sex Pistols, John Lydon, der zunächst über ihr "faschistisches Regime" sang, wurde in späteren Jahren zu einem Fan.

Ihr Geheimnis: Sie verdiente sich das Vertrauen ihres Volkes, ihrer Anhänger und Verbündeten, aber noch viel wichtiger, sie schaffte es sich das Vertrauen zu bewahren.Anders als ihre männlichen Vorgänger musste sie sich Loyalität und Respekt verdienen. Das war ihr bewusst. Und das gelang ihr, indem sie eine  konstante, verlässliche Figur für ihre Untertanen und ihre politischen Partner:innen war.

Aber nicht nur als junge aufstrebende Monarchin verstand sie es, Einfluss aufzubauen und auszuüben, unparteiisch zu sein und ihre verfassungsmäßigen Befugnisse zu nutzen aber nie zu überschreiten, selbst als Seniorin bot sie dem Klischee der gealterten Frau die Stirn. Während junge Frauen in der Regel als naiv abgetan werden, haben es ältere Frauen noch schwerer. Denn ihnen hört man gar nicht erst zu.

Königin Elizabeth verschaffte sich Gehör und ließ bis zu ihren letzten Tagen keinen Zweifel daran, dass sie eine relevante, angesehene Entscheidungsträgerin war. Mit ihrer würdevollen, unaufdringlichen Art des Regierens veränderte sie die Art und Weise, wie Frauen in Führungspositionen wahrgenommen wurden.

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Was bedeutet dies für die mächtigen Frauen von heute?

Die Königin war keine Feministin. Und auch unserem heutigen Verständnis von einem Girl Boss wird sie nicht gerecht. Aber sie war ihrer Zeit voraus. Und somit eine Pionierin und, wenn wir so wollen, eine Wegbereiterin für modernen Feminismus.

Während des Zweiten Weltkrieges schloss sie sich gegen den Willen ihres Vaters den Streitkräften an und arbeitete als Mechanikerin. Sie weigerte sich, ihren Nachnamen aufzugeben und verdiente immer mehr Geld als ihr Mann. Damals bahnbrechende Statements.

Trotzdem äußerte sie sich nie selbst und direkt zu Feminismus und Frauenrechten. Sie behielt stets ihre subtile, solidarische Regierungsform bei und ihre Meinung über die Rechte der Frauen für sich. Vor allem, weil dies von ihrer Position verlangt wurde.

Egal was man nun von der Monarchie im Allgemeinen und von der Queen, vor allem nach den jüngsten Ereignissen mit Meghan Markle und Prince Harry halten mag. Ihre wichtige historische Rolle kann man ihr nicht absprechen. Diese bekleidete sie auf ihre ganz eigene, damals so moderne neue Art. Mit Witz, Charme, Bescheidenheit, Durchsetzungsvermögen und bunten Hüten.

Wer sich nicht mit ihrem politischen Wirken auseinandersetze, kannte sie als die Lady mit den Corgies, die Großmutter von William und Harry und die Styling Queen von farbenfrohen Kostümen.

Ehefrau, Mutter und Königin – wie wurde diese eindrucksvolle Frau ihren Aufgaben gerecht? Hier lest ihr Fakten, die ihr sicherlich noch nicht kanntet.  
Ehefrau, Mutter und Königin – wie wurde diese eindrucksvolle Frau ihren Aufgaben gerecht? Hier lest ihr Fakten, die ihr sicherlich noch nicht kanntet.  © PictureAlliance | AP Photo

Dabei war sie so viel mehr. Wir haben hier XX Facts über Queen Elizabeth II., die ihr garantiert noch nicht kanntet.

Wer war Queen Elizabeth II.?

Königin Elizabeth II., war die am längsten regierende Monarchin Großbritanniens. Sie war 96 Jahre alt. Und seit ihrem 25 Lebensjahr, seit 70 Jahren das royale Oberhaupt von 15 Ländern. Soweit so gut. Das wussten wir wohl alle über die Queen. Aber es gibt noch viel mehr interessante Facts über die Frau, die jahrzehntelang Englische Pfund Scheine und Münzen zierte.

  • Elizabeth II wurde nicht in einem Palast geboren. Die Tochter von König Georg VI. und Königin Elizabeth kam am 21. April 1962 in einem Stadthaus in London zur Welt, das ihren schottischen Großeltern, dem Earl und der Countess of Strathmore, gehörte.
  • Elizabeth und ihre Schwester Prinzessin Margaret gingen nicht zur Schule, sondern wurden unter Aufsicht der Mutter zu Hause unterrichtet. Die Fächer waren Englisch und verschiedene Fremdsprachen, Geschichte, Literatur und Musik.
  • Während des Zweiten Weltkriegs trat sie der Britischen Frauenarmee bei. Die minderjährige Elizabeth musste zunächst aus dem Buckingham Palace ausziehen und wohnte im Windsor Castle. Als sie gegen Kriegsende 18 wurde, widersetzte sie sich den Entscheidungen ihrer Eltern und schloss sich dem Auxiliary Territorial Service (ATS), der Frauenabteilung der britischen Armee an.
  • Damit war sie das erste weibliche Mitglied der königlichen Familie, das dem militärischen Dienst beitrat.
  • Bis zu ihrem Tod trug Königin Elisabeth II. auch den Titel Oberst von 16 Regimentern der britischen Armee.
  • Elizabeth lernte während ihrer Zeit bei der Armee, Autos zu reparieren und zu fahren. Aber sie hatte noch keinen Führerschein. 
  • Somit war die  Prinzessin die einzige Person im Vereinigten Königreich, die ohne Führerschein oder Nummernschild Auto fahren durfte. 
  • Ihr Leben lang blieb die Königin ein Auto-Fan und fuhr mit Vorlieben einen Jaguar oder Range Rover.
  • 1998 fuhr sie König Abdullah von Saudi-Arabien höchstpersönlich um das königliche Anwesen Balmoral in Schottland. Während in Saudi-Arabien Frauen das Autofahren verboten war. Ein eindeutiger Wink mit dem Zaunpfahl.
  • Ihre Hochzeit fand mitten in der Nachkriegszeit statt. Im November 1947 heiratete sie Philip Mountbatten in der Westminster Abbey. Weshalb Elizabeth ihr Hochzeitskleid mit Rationsgutscheinen aus dem Krieg kaufte. Damit sie sich das Kleid leisten konnte, erhielt sie von der britischen Regierung noch 200 zusätzliche Gutscheine.
  • Das Seidenkleid entwarf Norman Hartnell und wurde innerhalb von zwei Monaten von 350 Frauen genäht. 

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  • Ihre Krönung in der Westminster Abbey war nicht nur die erste, sondern bisher auch die einzige britische Krönung, die im Fernsehen übertragen wurde.
  • Die 8.000 anwesenden Gäste konnten anschließend die Hocker, auf dem sie während der Krönungszeremonie saßen, kaufen. Der Erlös daraus kam den Kosten für die Krönung zugute.
  • Auf der offiziellen Website der königlichen Familie kann man folgendes Statement finden: "Da der britische Pass auf den Namen Ihrer Majestät ausgestellt ist, ist es für die Königin nicht notwendig, einen Pass zu besitzen." Während ihrer vielen politischen und privaten Reisen war sie immer ohne Pass unterwegs.
  • Elizabeth hatte jahrzehntelang eine spezielle Morgenroutine. Pünktlich um 9 Uhr spielte ein königlicher Dudelsackspieler 15 Minuten lang am Fenster der Königin, um sie zu wecken. 
  • Diese Routine hatte sie von ihrer Ururgroßmutter, Queen Victoria, übernommen.
  • Der offizielle Titel des Dudelsackspielers lautet Bagpiper to the Sovereign.
  • Elizabeth II. besaß Zeit ihres Lebens mehr als 30 Corgis.
  • Sie überwachte höchstpersönlich die täglichen Mahlzeiten der Hunde. 
  • Für die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 in London wurde im Videoclip mit der Queen gedreht.In dem James-Bond-Clip, featuring Elizabeth II. bekamen auch die Corgis einen Gastauftritt.
  • Außerdem hatte sie rund 1000 Angestellte.
  • Ihre Schneiderin lief für sie ihre Schuhe ein.
  • Die Queen hatte einen eigenen Geldautomaten der Coutts Bank im Keller des Buckingham Palace.
  • Trotzdem weiß niemand, ob die Königin jemals Bargeld von diesem Automaten abhob.
  • Was sie allerdings schon nutzte, war das Postamt im Keller des königlichen Palastes.
  • Jedes Jahr verlieh Königin Elizabeth II. auserwählten Brit:innen aus einer Ehrenliste für das neue Jahr die Titel Sir und Dame. Im Jahr 2021 wählte sie Make-up Artists Pat McGrath für ihre Verdienste um die Mode- und Schönheitsindustrie aus und verlieh ihr den Titel D.B.E., Dame of the British Empire. McGrath ist die erste Make-up-Artistin, der diese Ehre zuteil wurde.
  • Der Royal Warrant ist die offizielle Anerkennung und Betitelung für Unternehmen, die Waren oder Dienstleistungen an das Königshaus liefern dürfen. Unternehmen mit dieser Genehmigung dürfen auf der Verpackung des Produkts das königliche Wappen abbilden. Derzeit sind unter den insgesamt etwa 800 Inhabern des Royal Warrant 21 Unternehmen aus dem Bereich Beauty.

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  • Dazu gehören der Parfümhersteller Floris in der Jermyn Street, dessen Royal Warrant bis zu Georg IV. zurückreichen, und die 230 Jahre alte Apotheke D.R. Harris & Co., die nur einen Spaziergang vom Buckingham Palace entfernt liegt.
  • Der Haarbürstenhersteller Kent, besitzt die Royal Warrant von neun aufeinander folgenden Monarchen. So auch die von Queen Elizabeth II.
  • Moderne Unternehmen mit Royal Warrant sind Molton Brown und Elizabeth Arden.
  • Clarins war das letzte Beauty-Unternehmen, das einen Royal Warrant erhielt. Und zwar von Elizabeth II. im Jahr 2007.
  • Elizabeth trug anscheinend "ausschließlich" oder zumindest sehr oft Nagellack von Essie. Ihre absolute Lieblingsfarbe Ballet Slippers in zartem Rosa.
  • Außerdem schminkte sich Elizabeth II. zu sämtlichen Anlässen selbst. Außer an Weihnachten. Für die Festlichkeiten rund um die Weihnachtsfeiertage kam ein Make-up-Artist in den Palast.
  • Ihr ehemaliger persönlicher Küchenchef Darren McGrady, der elf Jahre lang für Königin Elizabeth II. gekocht hatte, verriet, dass die Königin grundsätzlich "sehr kleine Portionen" aß. Meist von gegrilltem Fisch, Hühnchen, Gemüse, Salat und frischem Obst. 
  • Aber sie verzichtete niemals auf ihren Nachtisch. Im Palast stand immer eine Auswahl an Kuchen für Königin Elizabeth bereit. Nachdem sie sich ein Stück davon ausgesucht hatte, konnte das Personal die Reste genießen. 
  • Ihr absolutes Lieblingsdessert: Schokoladenbiskuitkuchen. Der Schokoladenbiskuitkuchen musste jeden Tag zur Verfügung stehen und wurde auch nicht geteilt.
  • Nun, nach dem Tod der Königin wird nun ihr 73-jähriger Sohn Prinz Charles III. zum König des Vereinigten Königreichs und der 14 Commonwealth-Staaten. 
  • Camilla, Charles, Frau und Herzogin von Cornwall wird damit zur Queen Consort.
  • Prinz William und Kate Middleton, werden von Herzog und Herzogin von Cambridge zu Herzog und Herzogin von Cornwall und Cambridge.
Bereits in ihrem 25. Lebensjahr wurde Elizabeth Alexandra Mary das Oberhaupt der britischen Monarchie. Wir verraten euch die Fakten über das Leben der verstorbenen Queen Elizabeth II. 
Bereits in ihrem 25. Lebensjahr wurde Elizabeth Alexandra Mary das Oberhaupt der britischen Monarchie. Wir verraten euch die Fakten über das Leben der verstorbenen Queen Elizabeth II. © Leslie Priest
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