Neues Buch über Ian Fleming
Mrs. Bond? Eine Geheim-Agentin war schon vor Sean Connery im Gespräch
- Aktualisiert: 16.04.2024
- 08:51 Uhr
- (smi/spot)
Eine Frau als James Bond? Ein weiblicher 007 war angeblich schon vor Sean Connery im Gespräch. Das enthüllt eine neue Biografie von Nicolas Shakespeare über Bond-Schöpfer Ian Fleming.
Dem Buch "Ian Fleming: The Complete Man" zufolge hatte Produzent Gregory Ratoff (1893-1960) die Idee einer weiblichen Geheimagentin. Ratoff hatte sich 1955 die Filmrechte für James Bond gesichert, der erstmals 1953 in Ian Flemings Roman "Casino Royale" auftrat. Als es um die Besetzung der Hauptrolle ging, dachte Ratoff an eine Frau - namentlich an Susan Hayward (1917-1975). Die Schauspielerin gewann 1958 den Oscar für ihre Hauptrolle in "Lasst mich leben".
Produzent fand James Bond "unglaubwürdig und dumm"
Bereits 2012 hatte Lorenzo Semple jr. im Gespräch mit "Variety" über Ratoffs Plan gesprochen. Er sollte das Drehbuch für die Bond-Adaption schreiben. Semple lieferte damals auch einen Grund für die Casting-Idee. Er und Ratoff fanden die Romanvorlage "unglaubwürdig und sogar dumm". "Also dachte Gregory, die Lösung sei, Bond zu einer Frau zu machen, Jane Bond, wenn man so will", so der Drehbuchautor.
Bekanntlich wurde aus Gregory Ratoffs Plänen nichts. Anfang der 1960er-Jahre sicherten sich Albert R. Broccoli und Harry Saltzman die Kinorechte an Flemings Romanen (außer an "Casino Royale"). Doch bis Sean Connery die Lizenz zum Töten bekam, verging noch etwas Zeit. Ian Fleming dachte zuerst an den britischen Edelmimen Richard Burton (1925-1984). Er konnte sich sogar US-Star James Stewart (1908-1997) vorstellen, sollte der den englischen Akzent meistern.
Ian Fleming war entsetzt von "Raubein" Connery
Doch Wunschkandidat Burton sagte ab. Laut Nicholas Shakespeares Buch waren danach 20 bis 30 Schauspieler in der Verlosung. Darunter waren so große Namen wie Cary Grant, Rex Harrison, Dirk Bogarde oder der spätere Bond-Darsteller Roger Moore. Da ein bereits etablierter Star wohl nur für einen Film zur Verfügung stehen würde, entschied man sich für einen unbekannten Schauspieler.
Die Wahl fiel schließlich auf Sean Connery. Ian Fleming war schockiert, als er Connery zum ersten Mal traf, da der Schotte nicht "das Englisch der Königin" sprechen könne. "Er ist überhaupt nicht meine Vorstellung von Bond", sagte Fleming laut seinem damaligen Agenten Robert Fenn. Und weiter: "Ich will einfach einen eleganten Mann, nicht dieses Raubein."
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