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"Letzte Generation"

Mehrheit der Deutschen hält radikale Klima-Proteste für falsch

  • Veröffentlicht: 08.11.2022
  • 10:59 Uhr
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Mit ihren Aktionen sorgen sie deutschlandweit für Aufsehen: die Aktivist:innen der "Letzten Generation". Ihr Ziel, die Öffentlichkeit für den Klimaschutz zu sensibilisieren, scheint aber so nicht erreicht zu werden: Mehr als 80 Prozent der Deutschen halten das Vorgehen für falsch.

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Straßenblockaden, "Klima-Kleber", Kartoffelbrei auf Kunstwerke - die Proteste der "Letzten Generation" sorgen seit Wochen für Aufsehen. Doch anstatt die Öffentlichkeit für das Thema Klimaschutz zu sensibilisieren, erreichen die Aktionen offenbar das Gegenteil. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, die im Auftrag der "Augsburger Allgemeinen" durchgeführt wurde, sehen 86 Prozent der Befragten diese Proteste als kontraproduktiv an. Sieben Prozent der rund 5.000 Befragten beurteilen die Aktionen als nützlich für den Klimaschutz, weitere sieben Prozent gaben sich unentschlossen. Die Anfang November durchgeführte Umfrage ergab weiter, dass 81 Prozent der Deutschen das Vorgehen der Aktivist:innen für falsch halten, nur 14 Prozent halten es für richtig.

Auch aus den Reihen der Politik werden die Aktionen massiv kritisiert, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Inzwischen weise die "Letzte Generation" "typische Merkmale einer extremistischen Organisation auf", erklärte CDU-Innenpolitiker Christoph de Vries und fordert eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz. 

Alexander Dobrindt (CSU) forderte, die Entstehung einer "Klima-RAF" müsse verhindert werden und bezog sich damit auf die Rote Armee Fraktion (RAF), welche in der Bundesrepublik über Jahrzehnte der Inbegriff von Terror und Mord war. 

Grüne: RAF-Vergleich hinkt

Konstantin von Notz (Grüne), distanzierte sich zwar von den Methoden der "Letzten Generation", weist aber die Kritik der Union zurück. "Wer die Proteste und Aktionen, die ich explizit nicht gutheiße, mit denen der RAF, die für die Ermordung von zahlreichen Menschen verantwortlich ist, gleichsetzt, hat Maß und Mitte in der Diskussion völlig verloren", so von Notz gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. 

Die "Letzte Generation" hatte zuletzt auf ihrer Website unter der Überschrift "Klima schützen ist kein Verbrechen" eine Solidaritätserklärung veröffentlicht, die inzwischen (Stand 8. November) allerdings nicht mehr erreichbar ist. Die Interventionistische Linke, welche vom Verfassungsschutz als Beobachtungsobjekt geführt wird, soll zur ersten Unterzeichnerin von Dutzenden Unterstützer-Organisationen zählen.

Verwendete Quellen:

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