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WM 2022

Sicherheitsexperte schlägt Alarm: Katar soll WM-Besucher per App überwachen

  • Veröffentlicht: 24.10.2022
  • 11:57 Uhr
  • afu
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© dpa

Wer sich die Fußballweltmeisterschaft in Katar live vor Ort ansehen will, wird zur Installation von zwei Apps verpflichtet. Ein norwegischer Sicherheitsexperte warnt vor kompletter Überwachung.

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Das Wichtigste in Kürze:

  • Für Besucher:innen der WM in Katar sind zwei Apps auf dem Handy verpflichtend.
  • Beide Apps haben umfangreiche Zugriffsrechte.
  • Ein Sicherheitsexperte warnt vor den Anwendungen und umfassenden Überwachungsmöglichkeiten. 

Als würde man Katar die Schlüssel zu seinem eigenen Haus geben, warnen Datenschutzexperten. Gemeint sind zwei Apps, welche für jeden und jede vorgeschrieben sind, die zur WM 2022, die am 18. November beginnt, reisen.

Wie der norwegische öffentlich-rechtliche Sender NRK berichtet, werden Reisende, welche die Fußballweltmeisterschaft der Herren besuchen wollen, aufgefordert, sich die Apps namens "Ehteraz" und "Hayya" herunterzuladen. Der Sicherheitschef von NRK hatte zur Vorbereitung der Berichterstattung über die WM die Apps überprüft und sich "erschrocken" gezeigt über die Ergebnisse.

Covid-App soll Inhalte auf dem Handy ändern können 

Bei "Ehteraz" handelt es sich um eine Covid-Tracking-App. Die Anwendung, deren Installation für alle, die nach Katar kommen und älter als 18 Jahre alt sind, verpflichtend ist, verlange Zugriff auf mehrere Rechte auf dem Smartphone. Darunter das Lesen, Löschen und Ändern aller Inhalte auf dem Telefon, das Herstellen einer Bluetooth- und WiFi-Verbindung, das Überschreiben anderer Apps sowie das Verhindern, dass sich das Telefon in den Schlafmodus begibt. Obendrein könne die App auf den Standort des Handys zugreifen, Anrufe tätigen und die Bildschirmsperre deaktivieren, so der Datenschutzexperte des Senders NRK.

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"Hayya" ist die offizielle WM-App, mit der man unter anderem einen Überblick über seine Tickets behalte sowie kostenlos öffentliche Verkehrsmittel nutzen könne. Im Vergleich zur "Ehteraz"-App werde weniger Zugriff verlangt, doch kritisiert der Sicherheitsexperte auch diese Anwendung. Sie verlange seiner Aussage nach die Freigabe der persönlichen Daten fast ohne Einschränkungen, könne den genauen Standort ermitteln, und verhindern, dass das Gerät in den Ruhezustand versetzt werde, sowie Netzwerkverbindungen des Telefons anzeigen. 

Zugriffen widersprechen? Nicht möglich. 

Kurz gesagt: Mit den Apps sollen die Betreiber die volle Kontrolle über die Informationen haben, der gesamte Inhalt eines Smartphones könne damit verändert werden. Wer die Apps auf sein Handy herunterlade, akzeptiere diese Bedingungen. Befugnissen widersprechen sei nicht möglich, auch nicht teilweise. Laut des Sicherheitsexperten seien die Zugriffsrechte der Apps genauso, als hätten die Behörden in Katar "vollen Zugang zum Haus" des Nutzenden. 

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