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Neue Erkenntnisse

Nord-Stream-Sabotage: Verdächtige Jacht steuerte wohl Rügen an

  • Veröffentlicht: 10.03.2023
  • 12:51 Uhr
  • Stefan Kendzia
Ende September 2022 kam es unter Wasser zu Explosionen: Die Nord-Stream-Pipelines haben dabei Schaden genommen.
Ende September 2022 kam es unter Wasser zu Explosionen: Die Nord-Stream-Pipelines haben dabei Schaden genommen.-/Danish Defence Command/dpa

Ein Krimi, den man sich nicht besser ausdenken könnte: Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines Ende September 2022. Was zunächst Russland zugetraut wurde, soll nun auf deutschem Boden - oder besser gesagt auf Deutschen Gewässern - seinen Lauf genommen haben. Die Insel Rügen spielt dabei eine nicht unwesentliche Rolle.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Neue Erkenntnisse um den Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines Ende September 2022.

  • Täter sollen Jacht auf Rügen gechartert und auf Wiek einen Zwischenstopp eingelegt haben.

  • Auftraggeber des Sabotageakts nach wie vor nicht bekannt.

Ende September 2022 kam es zu Unterwasser-Explosionen, die zu großen Schäden an den Nord-Stream-Pipelines führten. Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) soll ein Sabotageakt für die Zerstörung verantwortlich sein. Nach neuesten Erkenntnissen soll nun der eingesetzte Sprengstoff per gecharterter Jacht zu den Ostsee-Pipelines transportiert worden seien. Die Besatzung: sechs Personen, zwei davon sollen angeblich ukrainische Pässe besessen haben

Im Video: Nord Stream Pipeline - Deutsche Ermittler durchsuchten Jacht in Rostock

Nicht Wieck, sondern Wiek

Dass die Jacht zunächst ab Rostock startete, scheint gesichert. Korrigiert wurde ein Zwischenstopp. Dieser wurde ursprünglich für Wieck (Darß) angenommen, wie der "Tagesspiegel" mitteilt. Vielleicht nur eine Namesverwechslung. Denn tatsächlich soll es sich ebenfalls um ein Wiek (man beachte die Schreibweise) gehandelt haben. Allerdings das Wiek auf Rügen. Das macht nicht nur wegtechnisch Sinn. Sondern auch, wenn man bedenkt, dass die "Andromeda" ihren Heimathafen ebenfalls auf Rügen hat. Wichtig zu wissen: Derzeit lasse sich eine Verbindung zu staatlichen Stellen aber nicht herstellen. 

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Die Schlinge könnte sich zuziehen

Der Hafenmeister des Yachthafens Wiek auf Rügen, René Redmann, bestätigte dem "NDR", dass im Januar BKA Beamte vor Ort gewesen seien. Sie hätten ihn zu ein- und auslaufenden Schiffen befragt. Allerdings würden lediglich Angaben zu Bootsnamen, Bootslänge und Crewanzahl erfasst. Ein Sprecher des Bundeskriminalamts sagte auf Anfrage, das BKA äußere sich grundsätzlich nicht zu Ermittlungsverfahren und verwies an den Generalbundesanwalt.

Wer den Auftrag dazu gegeben hat? Diese Frage konnten die Ermittler allerdings noch nicht beantworten. Auch welche Identität die mutmaßlichen Täter gehabt hätten, konnte noch nicht geklärt werden, so der ARD-Terrorismusexperte Holger Schmidt. Immerhin: Durch die Verifizierung der Segelroute kommen immer mehr Erkenntnisse ans Tageslicht - vielleicht ist "Rügen" genau das Puzzle-Teil, das die Schlinge um die Täter allmählich zuziehen lässt.

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