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Im nächsten Jahr

Rekord-Hoch: Krankenkassenbeiträge steigen stärker als erwartet

  • Veröffentlicht: 19.10.2022
  • 11:58 Uhr
  • afu
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© dpa

2023 werden die Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse voraussichtlich stärker steigen als zuvor: Versicherte müssen dann durchschnittlich 16,2 Prozent ihres Bruttolohns zahlen.

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Im kommenden Jahr werden die Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse auf ein neues Rekordhoch steigen. Durchschnittlich müssten Versicherte dann 16,2 Prozent ihres Bruttolohns zahlen. Der Anstieg von 0,3 Prozentpunkten ergebe sich aus Änderungsanträgen der Koalitionsfraktionen zum Spargesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), berichtet das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dem die Anträge vorliegen. Demnach solle mit der Erhöhung ein für 2023 erwartetes Defizit von 17 Milliarden Euro gedeckt werden.

Zunächst war nur die Rede von einer Erhöhung um 0,2 Punkte, diese würden allerdings nicht ausreichen, um das Defizit ausreichend zu verkleinern. Statt um vier Milliarden würde es so nur um 2,5 Milliarden Euro sinken.

Erhöhung sollte eigentlich geringer ausfallen

Die Erhöhung um 0,3 Prozentpunkte hatte Lauterbach bereits im Sommer im Rahmen der Vorlage seines Spargesetzes angekündigt. Vergangenen Donnerstag (13. Oktober) hatten dann die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) darauf gedrungen, Mehrbelastungen für die Beitragszahler:innen abzumildern. "Jeder Euro zum Schließen der Finanzierungslücke, der nicht durch steigende Zusatzbeiträge finanziert werden muss, zählt für die Menschen", so Doris Pfeiffer, Chefin des GKV-Spitzenverbands. Dabei habe sich der Verband auf neue Daten eines Schätzungskreises bezogen. Diese sagten aus, dass es rechnerisch ausreiche, den durchschnittlichen Zusatzbeitrag für 2023 um 0,2 Prozentpunkte anzuheben. Lauterbach hatte sich dafür ebenfalls offen gezeigt. "In diesem harten Winter müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. Deshalb ist es unsere Pflicht, erst das System effizienter zu machen, bevor die Beiträge steigen", hatte er vergangene Woche erklärt.

Nun habe sich allerdings laut RND herausgestellt, dass einzelne Kassen wirtschaftlich gefährdet werden könnten, wenn zu tief in die Rücklagen gegriffen werde. Zum Jahresende 2022 würden die Kassen "über deutlich weniger Finanzreserven verfügen, die zur Reduktion der Deckungslücke 2023 herangezogen werden können", zitiert das RND aus dem Änderungsantrag. Zusätzlich wolle Karl Lauterbach Rücklagen des Gesundheitsfonds nutzen, auch bei Ärtz:innen, Apotheken und in der Pharmaindustrie solle es Einsparungen geben. Am Donnerstag (20. Oktober) soll das "GKV-Finanzstabilisierungsgesetz" im Bundestag beschlossen werden.

Verwendete Quellen:

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