Samu Haber offenbart: "Ich will nicht zurück zu Sunrise Avenue"

Immer wieder geht die Sonne auf? Nicht für Sunrise Avenue, die erfolgreiche Band von Superstar Samu Haber (47). Der ehemalige "The Voice of Germany"-Coach erklärte jetzt: "Ich will nicht zurück." Der Entschluss ist eine Folge seiner Reise zu sich selbst. Dafür begab er sich jahrelang in Therapie.

Bei der 2022er-Abschiedstournee von Sunrise Avenue durch Deutschland flossen vor und auf der Bühne die Tränen in Strömen. Frontmann Samu Haber, der die Band schon 1992 gründete, will die Zeit nicht vergessen: "Es ist nichts falsch an Sunrise Avenue", sagte er im Interview mit "taff". Aber für ihn stehe auch fest: "Ich vermisse Sunrise Avenue nicht. Auch wenn es vielleicht beruflich das Highlight meines Lebens ist: Ich will nicht zurück. Es gibt triftige Gründe dafür."

Einer der Gründe ist, dass der bisher fünfmalige Coach und Publikumsliebling von "The Voice of Germany" eine ganz besondere Reise antrat. Die Reise zu sich selbst. Dazu nahm er, wie er gegenüber "Bild" gestand, seit Jahren professionelle Hilfe in Anspruch und ging in Therapie.

Im Clip: Darum war Samu Haber in Therapie

"Da war immer etwas in mir, das sich nicht gut anfühlte"

"Ich bin tief in mich gegangen, seit vielen Jahren schon und mit Therapie und allem drum und dran", gab Haber im Gespräch mit "taff" zu. Die Konsultation einer Therapeutin, die ihn teilweise als "inoffizielles Bandmitglied" begleitete, habe ihn gelehrt, bestimmte Dinge mit anderen Augen zu sehen. Und vor allem sich selbst.

"Das Wichtigste war, den Mut zu finden, auf meine eigene Stimme zu hören und aus dieser wundervollen Sunrise-Avenue-Blase herauszutreten", erklärte er "taff". Er räumte ein: "Sunrise Avenue war natürlich wie ein wahr gewordener Traum." Aber irgendwann bekam dieser für Samu Haber albtraumhafte Züge.

Gegenüber "Bild" gestand er: "Ich war sehr erfolgreich, stand im Rampenlicht - und trotzdem war da immer etwas in mir, das sich nicht gut anfühlte, obwohl ich alles hatte, was man sich erträumt."

Samu Haber: Supererfolg, aber auch Therapie und Drogen

"Der kleine Junge in mir war immer unzufrieden", erläuterte Haber im Gespräch mit "Bild". "Da war ein Gefühl von Einsamkeit, obwohl in meinem Leben eine Menge los war. Ich fühlte mich niedergeschlagen. Ich habe es nicht verstanden und mich über mich selbst aufgeregt." Jahrelang reagierte er drastisch und falsch:

Kampfsport half Samu Haber aus der Krise

Doch der Luxus-Lifestyle half nicht. "All das kann dieses Gefühl nur betäuben, aber niemals beheben." Er betäubte sich auch mit illegalen Substanzen und wurde 2021, so berichtete "Bild", in seiner Heimatstadt Helsinki wegen Drogenkonsums zu einer Geldstrafe von 5.490 Euro verurteilt.

Auf seinem Instagram-Kanal erklärte Haber, er sei jahrelang "sehr erfolgreich vor meinen inneren Dämonen geflüchtet". Vor über sechs Jahren hörte er auf, davonzulaufen und stellte sich. Er ging in Therapie.

Diese brachte Samu Haber Klarheit. "Ich verstehe mich und die Dinge, die in meinem Kopf passieren, jetzt besser. In den ersten zwei Jahren war ich sehr oft bei meiner Therapeutin, heute nur noch alle paar Monate."

Sein zweiter Anker wurde der Sport. "Ich mache Taekwondo und Brazilian Jiu-Jitsu", erzählte der Rockstar. "In meiner Krisenzeit habe ich damals jeden Tag trainiert. Der Sport hat mir eine innere Ruhe gegeben."

Damals hatte Samu Haber den Mut, nach einer Hand zu greifen, die ihn retten konnte. Das bietet er jetzt auch seinen Fans an: Samus erste Solo-Single heißt "Gimme Your Hand". Im Oktober soll ein Album folgen und, so der Sänger lächelnd: "Irgendwann eines wunderschönen Tages in der Zukunft auch wieder ein Auftritt" auf der Live-Bühne.

• Verwendete Quellen:
• taff: Überraschende Beichte: Samu Haber war in Therapie
• Bild: Ich habe mich mit Alkohol, Rolex und Partys betäubt