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Mission zum Asteroiden beginnt

Gestartet: NASA schickt Raumsonde Psyche ins All 

  • Aktualisiert: 13.10.2023
  • 16:23 Uhr
  • Peter Michael Schneider

Am 13. Oktober gestartet: Die NASA schickt ihre neue Raumsonde Psyche auf eine sechsjährige Reise. Sie soll einen Asteroiden aus Metall besuchen und dort herausfinden, wie der Brocken entstanden ist. Diese Erkenntnisse könnten auch erklären, wie etwa der Mars oder unsere Erde entstanden ist.

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Das Wichtigste zur Psyche-Mission in Kürze

  • Am 13. Oktober ist die neue NASA-Raumsonde Psyche gestartet. Ihr Ziel: Der Asteroidengürtel des Sonnensystems - noch hinter dem Mars.

  • Dort soll der Roboter einen Asteroiden untersuchen, der ebenfalls Psyche heißt. Dessen Besonderheit: Er könnte nach Erkenntnis von Wissenschaftler:innen aus massivem Metall bestehen.

  • Wissenschafter:innen vermuten, der Asteroid könne der Überrest einen Baby-Planeten sein, der es in der Frühzeit des Sonnensystems nicht zu einem echten Planeten geschafft hat.

  • Bisher weiß aber niemand, wie Psyche aussieht. Es gibt nur verschwommene Bilder von Teleskopen, darunter auch die des Weltraumteleskops Hubble und James Webb.

  • Klar ist aber, dass der Brocken für seine Größe ungewöhnlich schwer ist (bis zu 4.100 Kilogramm pro Kubikmeter). Vermutlich besteht er zu großen Anteilen aus Eisen und Nickel.

  • Weil auch Platin und andere Edelmetalle auf Psyche vermutet werden, wäre der Asteroid auf der Erde über 10.000 Billiarden Euro wert. Das ist aber nur eine theoretische Zahl, denn so viel Metall würde sofort die Marktpreise ruinieren (hier liest du, was es mit Weltraum-Bergbau auf sich hat).

So fliegt die Raumsonde zu Psyche

Mit Schwung an Mars vorbei: Der Weg der Raumsonde durch das innere Sonnensystem
Mit Schwung an Mars vorbei: Der Weg der Raumsonde durch das innere Sonnensystem© Nasa / JPL
  • Psyche wird sechs Jahre unterwegs sein, bis sie ihr Ziel 2029 nach 2,4 Milliarden Kilometern im Asteroidengürtel am Rand des inneren Sonnensystems erreicht.
  • Um Treibstoff zu sparen, holt sich die Sonde unterwegs Schwung beim Mars.
  • Um in einen Orbit um Psyche einzuschwenken, hat die Sonde Ionen-Triebwerke an Bord. Die mit Solarstrom betriebenen Motoren stoßen Edelgase anstatt Treibstoff-Abgase aus. Das spart im Vergleich zu herkömmlichen, chemischen Triebwerken kostbares Gewicht und Platz.
  • Landen und eine Probe nehmen wie die Raumsonde OSIRIS REx soll die neue Raumsonde aber nicht. Dafür hat das Budget der umgerechnet etwa 900 Millionen Euro teuren Mission nicht gereicht.
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Eine Welt aus Metall: Das steckt hinter dem Asteroiden Psyche

Welt aus Metall: der Asteroid Psyche in künstlerischer Darstellung
Welt aus Metall: der Asteroid Psyche in künstlerischer Darstellung© ASU / Peter Rubin

Mit 226 Kilometer Durchmesser gehört der Asteroid zu den auffälligeren Objekten im Sonnensystem. Daher wurde er auch schon 1852 vom italienischen Astronomen Annibale de Gasparis entdeckt und nach der Frau des griechischen Gottes Eros benannt. Seine Oberfläche ist mit 166.000 Quadratkilometer etwas größer als Griechenland.

Psyche ist vermutlich eine Welt aus Metall - aus massivem Eisen, Nickel und Kobalt sowie kleinen Anteilen von Gold, Silber und sogar Platin. 

Fest steht immerhin, dass der Asteroid die Sonne im Abstand von durchschnittlich 450 Millionen Kilometer etwa alle fünf Jahre einmal umrundet. Angst braucht aber niemand haben, dass der Asteroid auf die Erde stürzen könnte. Psyche kreist weitab der Erdumlaufbahn.

Grafik: Asteroiden-Scan: Aus diesen Umlaufbahnen soll die Sonde Psyche untersuchen

Die Raumsonde Psyche wird den Asteroiden auf vier verschiedenen Umlaufbahnen umkreisen. In diesen Phasen untersucht sie unterschiedliche Aspekte des Asteroiden.
Die Raumsonde Psyche wird den Asteroiden auf vier verschiedenen Umlaufbahnen umkreisen. In diesen Phasen untersucht sie unterschiedliche Aspekte des Asteroiden.© Galileo

Die Sonde soll Psyche 21 Erdmonate lang in vier unterschiedlich hohen Umlaufbahnen umkreisen - als erstes aus sicheren 700 Kilometern Abstand. Da Psyche mutmaßlich die unregelmäßige Form einer Kartoffel hat, müssen die Missionsanalysten erst sicherstellen, dass die Sonde den Asteroiden stabil umrundet und nicht abstürzt. Erst dann fliegt die Sonde näher an den Metallbrocken heran, um seine Eigenschaften und seine Zusammensetzung zu untersuchen.

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Die riesigen Solarpaneele von Psyche

Mit entfalteten Solarpaneelen ist die Raumsonde etwa so groß wie ein Tennisplatz.
Mit entfalteten Solarpaneelen ist die Raumsonde etwa so groß wie ein Tennisplatz.© NASA / JPL-Caltech / ASU

Das Geburtsrätsel, das die Raumsonde entschlüsseln soll: Wie ist Psyche entstanden?

  1. Wissenschaftler:innen rätseln seit langen, warum Psyche aus Metallen bestehen könnte. Dazu haben sie zwei Theorien.
  2. Nach der ersten Theorie wurde die Ur-Psyche von einem anderen Himmelskörper gerammt. Dabei sei der steinerne Mantel von Psyche ins All geschleudert worden. Übrig blieb nur ein aufgeschmolzener Metallkern, der dann aushärtete: der heutige Asteroid.
  3. Findet die Raumsonde also reines Metall mit Schmelzspuren, lagen die Anhänger:innen dieser Entstehungsgeschichte richtig.
  4. In diesem Fall wäre Psyche der einzigartige Fall eines frühen Planeten, der dabei aufgehalten wurde, sich zu einem großen Gesteinsplaneten weiter zu entwickeln.
  5. Die zweite Theorie: Beobachten die Instrumente der Sonde eine dichte Mischung aus Metall und Gestein, die nie aufgeschmolzen wurde, müssen sich die Planetolog:innen neue Überlegungen anstellen. Für viele sogar der interessantere Weg.
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Kollidierte Psyche mit einem anderen Himmelskörper?

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Es wird das allererste Mal sein, dass Menschen eine Metallwelt besuchen. Bestätigt sich unsere Theorie, ist dies die einzige Möglichkeit, jemals den metallischen Kern eines Planeten beobachten können.

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Lindy Elkins-Tanton, Chefwissenschaftlerin der Psyche-Mission

Das Geheimnis der Gesteinsplaneten

Das Innere der Erde
Das Innere der Erde © Edward Garnero / ASU

Das Innere der Erde ist in Schalen aufgebaut (hier liest du mehr über den Aufbau der Erde). Der 2500 Kilometer große Erdkern aus Eisen und Nickel liegt wiederum Tausende Kilometer tief unter Erdkruste und -mantel. Daher lässt er sich nicht direkt untersuchen. Planetolog:innen haben sich daher als Ersatzobjekt den Metall-Asteroiden Psyche ausgesucht.

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Häufige Fragen zu NASA Mission Psyche

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