Trockene Haut vom vielen Waschen? Was deine Hände jetzt brauchen
- Veröffentlicht: 05.01.2021
- 12:00 Uhr
- Galileo
Händewaschen ist immer noch das A und O, um sich vor Corona zu schützen. Oft verursacht das aber einen unangenehmen Nebeneffekt: Die Hände werden trocken. Das kannst du tun!
Das Wichtigste im Überblick
Die meisten Krankheitserreger werden über die Hände übertragen. Das gilt auch für das Corona-Virus.
Gründliches Händewaschen mit Seife oder Waschlotion tötet die Viren ab. Aber: Auf die Technik kommt's an. Wie du deine Hände richtig wäschst, findest du hier.
Häufiges Händewaschen setzt der natürlichen Schutzbarriere der Haut zu und entzieht ihr Fett und Feuchtigkeit. Wir erklären dir, wie du deine Hände vor dem Austrocknen schützen kannst.
Die Schutzbarriere der Haut
Die oberste Schicht der Haut besteht aus abgestorbenen Hornzellen, die mit Fett und Eiweiß verklebt sind. Diese natürliche Schutzmauer lässt Fremdstoffe von außen abprallen. Geht eine Verletzung bis in die Unterhaut, entstehen Narben, die wir meist ein Leben lang tragen.
Darunter kommt eine feine Schicht aus Schweiß, Talg und Wasser, auf der Mikroorganismen gedeihen. Auf 1 cm² leben bis zu einer Million Bakterien, Viren und Milben. Dieses Mikrobiom hilft beim Kampf gegen schädliche Keime.
Die Hautoberfläche ist mit einem pH-Wert von 4,8 bis 5,3 leicht sauer. Wenn wir unsere Hände einseifen, erhöht sich der pH-Wert der Haut kurz auf 8 bis 11. Dabei werden auch gute Hautbakterien abgetötet. Bei gesunder Haut ist das aber kein Problem, der pH-Wert normalisiert sich wieder.
Die Schutzbarriere der Haut kann aber durch zu häufiges Einseifen löchrig werden. Die Folge: Krankheitserreger können von außen schneller eindringen. So entstehen schneller Ekzeme, Kontaktallergien, Reizungen oder Juckreiz.
Tipps, wie deine Hände sanft bleiben
👐 Benutze hautfreundliche Seife. Also: Parfümarme, besser noch -freie, Seife ohne Alkohol. Hautfreundliche Seife ist mit "pH-neutral" oder "pH 5,5" gekennzeichnet.
🧤 Trage beim Putzen und Abspülen Gummihandschuhe. Die Chemikalien in Putzmitteln greifen die Haut zusätzlich an.
💡 Creme deine Hände regelmäßig ein. Tipp: Stell dir Handcreme neben die Seife aufs Waschbecken, dann vergisst du's nicht so leicht.
☝ Achte auf die Inhaltsstoffe der Creme. Gut für trockene Haut sind zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren, Urea, Glycerin und pflegende Öle wie Jojobaöl. Vermeide Produkte mit mineralischen Fetten, wie in der Vaseline. Die verschließen die Haut und können Poren verstopfen.
🖖 Massiere die Handcreme gut ein. Starte am Handrücken und verteile die Creme in kreisenden Bewegungen. Danach kommen die Finger an die Reihe - so, als würdest du dir einen Handschuh überstreifen. Vergiss die Fingernägel und Nagelhaut nicht.
🥥 Keine geeignete Handcreme zu Hause? Greife zu Küchenartikeln wie Olivenöl oder Kokosöl. Einfach 2 Fingerspitzen Öl nehmen, mit der Körperwärme schmelzen lassen und gut einmassieren.
💦 Alternativ kannst du auch ein Hand-Bad mit Olivenöl machen. Einfach ein paar Tropfen in warmes Wasser geben und die Hände 5 Minuten darin baden.
😴 Creme deine Hände vor dem Schlafengehen ein. Das Zentrum für Qualität in der Pflege empfiehlt, über Nacht Baumwoll-Handschuhe zu tragen, damit die Creme noch besser wirkt.
🌡 Wasche deine Hände nicht mit heißem Wasser, denn das trocknet die Haut zusätzlich aus. Heißes Wasser wirkt nicht keimabtötender. Wichtig ist aber, dass du nicht auf Seife verzichtest.
Wie wirkt Seife?
Warum Seife oft die bessere Wahl als Desinfektionsmittel ist, erklären wir hier genauer.
Ist Handcreme anfällig für Viren?
🤓 Experten gehen davon aus, dass sich Viren nicht in der Handcreme vermehren können. Denn für die Vermehrung brauchen Viren Wirtszellen, zum Beispiel Lungenzellen. Handcreme funktioniert nicht als Viren-Wirt.
🖐 Handcreme ist sehr wichtig, um Risse und und die Bildung von Ekzemen in der Haut zu vermeiden. Sonst können Krankheitserreger eindringen.