Anzeige

30 Jahre Rock im Park: Voller Sound, voller Schlamm, volle Hütte

  • Veröffentlicht: 12.06.2025
  • 13:11 Uhr
Article Image Media
© Bullet for My Valentine_RiP_2025

Das Wichtigste in Kürze

  • Trotz Dauerregen und organisatorischer Engpässe feierte Rock im Park sein Jubiläum mit einem Line-up, das keine Wünsche offenließ.

Anzeige

Rock im Park feierte in diesem Jahr sein sage und schreibe 30-jähriges Jubiläum. Anlässlich dieses runden Geburtstags ließen sich die Veranstalter nicht lumpen und besetzten alle drei Festivaltage hochkarätig. Von altgedienten Größen wie Slipknot und KoRn über Geheimtipps für Kenner wie Thrown oder Deafheaven bis hin zu in kürzester Zeit explodierten Acts wie Falling in Reverse oder Sleep Token – es war de facto für alle etwas dabei. Auch für Fans jenseits des harten Gitarrensounds wurde einiges geboten: Ob elektronische Dampfhammer wie The Prodigy oder Singer-Songwriter wie Olli Schulz – wer hier nicht mindestens ein Konzert sehen wollte, den hätte wohl auch ein Lotto-Gewinn nicht zufrieden gestellt.

Besonders im Hinblick auf die Produktion der Headliner zeigte sich, dass jeder investierte Cent in die Eintrittskarte gut angelegt war. Neben der hochmodernen Bühne von Bring Me The Horizon und der beeindruckenden Lasershow von The Prodigy bleibt vor allem der Auftritt der aktuellen Überflieger Sleep Token in Erinnerung.

Gerade erst mit ihrem neuen Album Even in Arcadia auf Platz 1 mehrerer Länder – darunter auch Deutschland – gelandet, präsentierten sie ein dreistöckiges (!) Set in Form einer in einen Berg gehauenen Burg, inklusive echtem Wasserfall und einer Theatralik, wie man sie seit Langem nicht mehr gesehen hat.

Kein Wunder also, dass die Veranstaltung mit über 100 Bands und Platz für mehr als 88.000 Besucher*innen bereits Wochen vor Beginn restlos ausverkauft war. Was konnte da also noch schiefgehen?

Kritik an der Organisation vor Ort

Natürlich hatte das Festival auch seine Herausforderungen – etwa das durchwachsene Wetter, das das Gelände in eine matschige Angelegenheit verwandelte. Auch die Anreise verlief für einige Besucher*innen nicht ganz reibungslos. Zum Jubiläum wurde mit einer größeren Besucherzahl kalkuliert als in den Vorjahren, was auf dem Gelände mitunter zu Engpässen führte: Besonders zwischen den Bühnen wurde es stellenweise ziemlich eng, und auch an den Essensständen bildeten sich teils lange Schlangen.

Bei der Zeitplanung zeigte sich ebenfalls, wie ambitioniert das Programm war. So kam es zu Überschneidungen nicht nur bei Headlinern wie Slipknot und Rise Against oder Bring Me The Horizon und The Prodigy, sondern auch bei Acts ähnlicher musikalischer Ausrichtung – was für manche Fans schwierige Entscheidungen bedeutete.

Trotzdem: Die Stimmung war überwiegend positiv, und die Vorfreude auf das kommende Jahr dürfte groß sein – nicht zuletzt, weil mit Linkin Park bereits ein erster hochkarätiger Act für 2026 angekündigt wurde. Ein Wunsch, der in diesem Jahr noch unerfüllt blieb, wird also bald Wirklichkeit werden.

Die Zukunft sieht weiterhin rosig aus

Trotz aller berechtigten Kritik überwiegt am Ende das Positive. Musikalisch überzeugte das Festival an allen drei Tagen von früh bis spät – auch durch einige Überraschungsgäste wie Sportfreunde Stiller und Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys. Letztere mögen mit ihrem selbstironischen Italo-Schlager für einige etwas zu weit von der Rock- und Metal-Ausrichtung entfernt gewesen sein – trotz echter Wall of Death und Circle Pits, die hier in "Schlager-Strudel" umgetauft wurden –, der Stimmung tat das jedoch keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Solche musikalischen Sonnenstrahlen an verregneten Tagen sind vielleicht genau das, was man an einem matschigen Sonntagmittag braucht.

Wenn der Besucherandrang beim nächsten Mal besser organisiert wird und die Qualität des Line-ups bestehen bleibt, steht einem starken Auftakt für die nächsten dreißig Jahre nichts im Wege. Wer sich selbst überzeugen möchte, hat vom 5. bis 7. Juni 2026 die nächste Gelegenheit.

Mehr News und Videos
Bei den Queenz of Piano trifft Bach auf Daft Punk
Artikel

Bei den Queenz of Piano trifft Bach auf Daft Punk

  • 12.06.2025
  • 15:17 Uhr