Anzeige
Geld reicht häufig nicht

Altersarmut: Immer mehr Rentner beziehen Grundsicherung

  • Veröffentlicht: 04.03.2024
  • 12:12 Uhr
  • Clarissa Yigit
Immer mehr Rentner:innen sind auf die staatliche Grundsicherung angewiesen.
Immer mehr Rentner:innen sind auf die staatliche Grundsicherung angewiesen.© Foto: Felix Kästle/dpa

Immer mehr Rentner:innen beziehen staatliche Grundsicherung. Verantwortlich für die Zunahme ist unter anderem auch eine gesetzliche Änderung.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Rente:innen fällt es schwer, alle Ausgaben mit den Rentenbezügen zu decken.

  • Daher haben Rentenempfänger:innen die Möglichkeit, zusätzlich eine staatliche Grundsicherung in Anspruch zu nehmen.

  • Eine Freibetragsregelung sorgt dafür, dass seit dem Jahr 2021 zudem mehr Ruheständler:innen Anspruch auf Grundsicherung haben.

Im Jahr 2020 lag die Zahl der Grundsicherungsempfänger:innen noch bei 414.000; im September 2023 ist diese auf 469.000 angestiegen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in Berlin, der eine Auswertung des Statistischen Bundesamts für die AfD im Bundestag vorliege. Gestellt hatte die Anfrage der AfD-Abgeordnete René Springer.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Gesetzliche Änderung begründet Anstieg

Der Zuwachs hänge dabei mit einer gesetzlichen Änderung zusammen. Hierbei handele es sich um eine Freibetragsregelung, mit der Menschen mit besonders geringem Lohn Altersbezüge über die Grundsicherung erhalten, erklärt eine Sprecherin der Deutschen Rentenversicherung. Diese Freibetragsregelungen waren mit der gestarteten Grundrente im Jahr 2021 eingeführt worden.

Somit können Menschen, die mindestens 33 Jahre Beiträge für Beschäftigung, Erziehung oder Pflege geleistet, aber besonders niedrig entlohnt wurden, seit Januar 2021 einen zusätzlichen Freibetrag bei der Beantragung von Leistungen der Grundsicherung im Alter geltend machen, erklärt die dpa.

"Wer also mit seinem Einkommen bisher knapp über einem Grundsicherungsanspruch lag, kann durch den neuen (jährlich steigenden) Freibetrag anspruchsberechtigt werden", fügt die Sprecherin hinzu.

So blieben im Jahr 2021 bis zu 223 Euro der Rente bei der Grundsicherung anrechnungsfrei; im Jahr 2023 waren es bis zu 251 Euro. "Damit erklärt sich die Zunahme der Zahlen", so die Sprecherin.

Im Video: Altersarmut - Rentnerin schreibt Wutbrief an Söder

Anzeige
Anzeige

Grundsicherungsbezug von Rentner:innen

  • 2010: 283.000 Rentner:innen
  • 2015: Über 414.000 Rentner:innen
  • 2022: Circa 454.000 Rentner:innen (davon 249.000 Frauen und 205.000 Männer)

"Bei insgesamt rund 16,3 Millionen Bezieherinnen und Beziehern einer Altersrente (Ende 2020/2021 jeweils rund 16,2 Millionen) entspricht dies einer Grundsicherungsquote von rund 2,8 Prozent (Ende 2020/2021 rund 2,6/2,7 Prozent)", beschreibt die Sprecherin der Rentenversicherung.

Aber nicht nur die Zahl Rentenempfänger:innen, die Grundsicherung erhalten, sei gestiegen. Auch die Zahl der Senior:innen ohne Rentenbezug habe zugenommen. So waren es Ende 2020 mehr als 564.000 Menschen in Deutschland, die auf staatliche Grundsicherung angewiesen waren. Im Jahr 2021 waren es knapp 589.000 Bezieher:innen und 2022 sogar rund 659.000, schreibt das Statistische Bundesamt (desatis).

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
Stuttgart: Prozess gegen die "Reichsbürger" beginnt.
News

Stuttgart: Prozess gegen die "Reichsbürger" beginnt

  • 28.04.2024
  • 12:23 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group