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Sipri-Bericht

Auftragsflut bei Rüstungsfirmen - und trotzdem sinken die Einnahmen

  • Veröffentlicht: 04.12.2023
  • 14:44 Uhr
  • Anne Funk
Die Einnahmen der 100 größten Rüstungskonzerne der Welt sind laut des Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri trotz des Ukraine-Kriegs zurückgegangen.
Die Einnahmen der 100 größten Rüstungskonzerne der Welt sind laut des Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri trotz des Ukraine-Kriegs zurückgegangen. © Philipp Schulze/dpa

Zahlreiche Kriege sorgen für volle Bücher. Doch insgesamt gehen die Einnahmen der größten 100 Unternehmen der Branche zurück. Offenbar aber nur vorübergehend, wie der Bericht verdeutlicht.

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Nahost, Ukraine, Taiwan, Kriege und Konflikte gibt es derzeit einige - davon profitieren vor allem auch Rüstungsunternehmen. Im vergangenen Jahr allerdings weniger als erwartet - trotz voller Auftragsbücher. 2022 sind die Einnahmen der 100 größten Rüstungsunternehmen der Welt zurückgegangen, wie aus einem am Montag (4. Dezember) vom Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri veröffentlichten Bericht hervorgeht.

Die Einnahmen seien demnach um 3,5 Prozent zurückgegangen auf 597 Milliarden Dollar (etwa 543 Milliarden Euro). Gleichzeitig akquirierten die Firmen allerdings deutlich mehr Aufträge, was Sipri zu dem Schluss kommen lässt, dass für die kommenden Jahre mit beträchtlich höheren Gewinnen zu rechnen sei. 

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Aufgeteilt auf die Länder gingen besonders in den USA und Russland die Einnahmen zurück. US-Rüstungsfirmen hätten Einnahmen von zusammen 302 Milliarden Dollar verzeichnet, das entsprach einem Rückgang von 7,9 Prozent. Russische Firmen hatten einen Rückgang von zwölf Prozent zu verkraften.

Großauftrag für Rheinmetall

Die deutschen Firmen vermeldeten dagegen ein Einnahmeplus von 9,1 Milliarden Dollar, das entspricht einem durchschnittlichen Zuwachs von 1,1 Prozent. Dabei sei Rheinmetall das wichtigste deutsche Unternehmen und landete mit Einnahmen von 4,55 Milliarden Dollar auf Platz 28 der Top 100 internationaler Rüstungsproduzenten. Am Montag gab das Unternehmen einen Großauftrag aus der Ukraine für Artilleriegranaten im Umfang von 142 Millionen Euro bekannt. Geliefert werden soll im übernächsten Jahr.

Auch die deutschen Unternehmen Hensoldt und Diehl verzeichneten Zuwächse, während Thyssen Krupp als einziges deutsches Unternehmen auf der Sipri-Liste ein Minus von 16 Prozent hinnehmen musste und um neun Plätze auf Rang 62 zurückfiel.

Die Nachfrage nach Waffen und Rüstungsgütern sei wegen der russischen Invasion in die Ukraine und weltweiter Spannungen 2022 in die Höhe geschnellt, so Sipri. Allerdings hätten die Firmen im Moment noch zu wenig Kapazitäten. "Viele Rüstungsfirmen sind beim Umstellen der Produktion auf hochintensive Kriegsführung auf Hindernisse gestoßen", sagte Sipri-Rüstungsexpertin Lucie Béraud-Sudreau.

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In Nordamerika und Europa hätten viele Unternehmen lange gebraucht, um ihre Produktion auszuweiten. Schon vor dem Ukraine-Krieg hätten sie damit Schwierigkeiten gehabt. Aus dieser Zeit stamme noch ein Teil ihrer unerledigten Aufträge. Hinzu kämen Rohstoffknappheit, die steigende Inflation sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lieferketten und die Personalsituation. Die 2022 eingegangenen Aufträge würden sich wohl erst in zwei bis drei Jahren in den Bilanzen der Unternehmen niederschlagen, sagte Sipri-Forscher Nan Tian.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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