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Massenflucht hat eingesetzt

Behörden teilen mit: Bergkarabach wird aufgelöst

  • Aktualisiert: 28.09.2023
  • 10:10 Uhr
  • Anne Funk
Auf Satellitenbildern ist ein langer Stau entlang des Latschin-Korridors in der Region Bergkarabach zu sehen.
Auf Satellitenbildern ist ein langer Stau entlang des Latschin-Korridors in der Region Bergkarabach zu sehen.© Maxar Technologies/AP/dpa

Die Regierung hat offenbar ein Dekret veröffentlicht, welches die Auflösung anordnet.

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Die Regierung der international nicht anerkannten Republik Arzach (Bergkarabach) hat nach der Niederlage gegen Aserbaidschan die Auflösung aller ihr unterstehenden Behörden bis zum 1. Januar 2024 beschlossen.

Das berichteten armenische Medien am Donnerstag (28. September) unter Berufung auf ein von Regierungschef Samwel Schachramanjan unterzeichnetes Dokument. "Dann beendet auch die Republik Bergkarabach (Arzach) ihr Bestehen", hieß es weiter.

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Die Bevölkerung müsse sich nach der Auflösung mit Aserbaidschans Gesetzen zur Eingliederung der Region vertraut machen, hieß es in dem Erlass. Dann könnten sie selbst entscheiden, ob sie nach Bergkarabach zurückkehren wollen. 

Massenflucht nach Armenien

Die Entscheidung sei wegen der schweren politischen und militärischen Lage getroffen worden und ziele darauf ab, das Leben und die Sicherheit der Bevölkerung in Bergkarabach zu schützen. Die Auflösung war Teil der Kapitulationsbedingungen.

Eine Massenflucht der Armenier hatte nach dem Sieg Aserbaidschans eingesetzt, sie befürchteten Verfolgung und Gewalt durch die Sieger. 65.000 Menschen sind inzwischen nach Armenien geflüchtet, auf Satellitenbildern sind lange Autostaus entlang des Latschin-Korridors - der einzigen Verbindung aus der abgelegenen Gebirgsregion nach Armenien - zu sehen.

Die Trasse war zuvor monatelang durch das aserbaidschanische Militär blockiert worden, womit eine humanitäre Katastrophe in Bergkarabach provoziert wurde. Nun wurde der Korridor für die Ausreise der Armenier geöffnet. Doch nur unter strenger Kontrolle.

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Behörden hatten am Mittwoch (27. September) in Baku am Grenzübergang den Ex-Regierungschef von Bergkarabach, Ruben Wardanjan, festgenommen. Ihm wird in Aserbaidschan unter anderem Finanzierung von Terrorismus vorgeworfen, wie aserbaidschanische Medien berichteten.

Es wird erwartet, dass praktisch alle in Bergkarabach lebenden Armenier die Region verlassen werden. Offiziellen Angaben zufolge waren das zuletzt 120.000 Menschen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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