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Seit Jahrzehnten umkämpft

Bergkarabach: EU fordert Aserbaidschan zu Ende von Militäreinsatz auf

  • Veröffentlicht: 19.09.2023
  • 16:34 Uhr
  • Alicia Müller

Seit Jahrzehnten ist Bergkarabach umkämpft. Aserbaidschan hat am Dienstag einen Militäreinsatz gestartet, um die auf aserbaidschanischem Gebiet liegende Konfliktregion zurückzuerobern. Die EU verurteilt den Angriff und mahnt, die Abwanderung der lokalen Bevölkerung dürfe nicht erzwungen werden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Aserbaidschan hat am Dienstag einen großangelegten Militäreinsatz zur Rückeroberung von Bergkarabach gestartet.

  • Die EU verurteilt den Angriff und fordert, die militärischen Aktivitäten einzustellen.

  • Der Dialog zwischen der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku und den Karabach-Armeniern müsse laut EU dringend wieder aufgenommen werden.

Die Europäische Union hat den aserbaidschanischen Militäreinsatz zur Eroberung der auch von Armenien beanspruchten Region Bergkarabach verurteilt. "Wir fordern ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten und rufen Aserbaidschan auf, die derzeitigen militärischen Aktivitäten einzustellen", teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Dienstag (19. September) mit.

Wir fordern ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten und rufen Aserbaidschan auf, die derzeitigen militärischen Aktivitäten einzustellen.

EU-Außenbeauftragte, Josep Borrell

Der Dialog zwischen der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku und den Karabach-Armeniern müsse dringend wieder aufgenommen werden. Die militärische Eskalation dürfe nicht als Vorwand dienen, um die Abwanderung der lokalen Bevölkerung zu erzwingen, hieß es weiter.

Um auf Verhandlungsergebnisse hinzuarbeiten, bedürfe es eines echten Engagements aller Seiten, teilte Borrell weiter mit. Die EU bleibe uneingeschränkt engagiert, um den Dialog zu erleichtern.

Rückeroberung: Aserbaidschan hat einen großangelegten Militäreinsatz gestartet 

Ähnlich äußerte sich auch EU-Ratspräsident Charles Michel, der die Nachrichten aus der Region zudem als niederschmetternd bezeichnete. Der Belgier hatte in den vergangenen Monaten kontinuierlich versucht, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln.

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Aserbaidschan hat am Morgen einen großangelegten Militäreinsatz gestartet, um die auf aserbaidschanischem Gebiet liegende, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnte Konfliktregion zurückzuerobern. Das Militär in Baku begründete dies mit angeblichen Verstößen Armeniens gegen den geltenden Waffenstillstand. Die armenische Seite weist diese Vorwürfe alserfundenen Vorwand zurück.

Bergkarabach ist seit Jahrzehnten umkämpft

Bergkarabach ist seit Jahrzehnten zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken umkämpft. In den 90er-Jahren hat sich die dortige Bevölkerung, unterstützt von Eriwan, in einem blutigen Bürgerkampf von Baku gelöst. 2020 gelang dem durch Öl- und Gaseinnahmen hochgerüsteten Aserbaidschan die Revanche. Es holte sich große Teile Bergkarabachs zurück. Der dabei ausgehandelte und von russischen Truppen kontrollierte Waffenstillstand wurde in der Vergangenheit schon mehrfach gebrochen. Seit Monaten schon hat Aserbaidschan zudem den Latschin-Korridor als einzigen Zugang Armeniens zu Bergkarabach blockiert. Die humanitäre Lage dort gilt als katastrophal.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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