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Südkaukasus

Erneut heftige Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien - dutzende Tote

  • Veröffentlicht: 13.09.2022
  • 12:10 Uhr
  • dpa
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In dem jahrzehntealten Konflikt im Südkaukasus gibt es wieder schwere Gefechte - von mindestens 49 Toten auf armenischer Seite ist die Rede.

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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:

  • Seit dem Jahr 2020 gab es zwischen Armenien und Aserbaidschan eigentlich einen Waffenstillstand.
  • Doch jetzt ist der Konflikt im Südkaukasus neu aufgeflammt. 
  • Von mindestens 49 Toten auf armenischer Seite ist die Rede.

Bei neuen schweren Kämpfen zwischen Armenien und Aserbaidschan im Südkaukasus sind auf armenischer Seite offiziellen Angaben zufolge mindestens 49 Soldaten getötet worden. Weiterhin gebe es vereinzelt aserbaidschanische Angriffe, sagte der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan am Dienstag in der Hauptstadt Eriwan. Im Schatten des Ukraine-Krieges waren in der Nacht wieder schwere Gefechte zwischen den beiden verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken ausgebrochen.

Aus Eriwan hieß es, aserbaidschanische Truppen hätten an drei Stellen armenische Stellungen mit Artillerie und großkalibrigen Waffen angegriffen. In Baku sprach das Verteidigungsministerium Aserbaidschans wiederum davon, dass ein großangelegter armenischer Sabotageversuch die Kämpfe ausgelöst habe.

Konflikt um Berg-Karabach

Armenien und Aserbaidschan bekriegen einander seit Jahrzehnten wegen des Gebiets Berg-Karabach. Allerdings wurde nach armenischen Angaben diesmal nicht die Exklave angegriffen, sondern Stellungen auf dem Kerngebiet Armeniens. 2020 gewann Aserbaidschan seine Gebiete zurück und eroberte strategisch wichtige Stellen in Berg-Karabach. Den nach vier Monaten vereinbarten Waffenstillstand überwacht Russland, die Schutzmacht der christlichen Armenier. Auch die Europäische Union unternahm seitdem viele Anstrengungen, den Konflikt zu lösen.

Paschinjan telefonierte bereits mit dem Präsidenten der Schutzmacht Russland, Wladimir Putin, sowie mit EU-Ratspräsident Charles Michel. Nach Angaben aus Eriwan hat Armenien offiziell die von Russland geführte Militärallianz "Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit" (OVKS) um Hilfe angerufen. Die Türkei - Verbündete Aserbaidschans - wiederum warf Armenien "Provokationen" vor. Eriwan solle sich auf Friedensverhandlungen mit Baku konzentrieren, schrieb der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu auf Twitter.

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