Rechenfehler bei Nachzahlung
Bericht: 22 Millionen Rentner zahlten zu viel für Pflegeversicherung
- Aktualisiert: 07.08.2025
- 10:02 Uhr
- Rebecca Rudolph
Rechenfehler bei Renten-Nachzahlung: Millionen Rentnerinnen und Rentner zahlten wohl zu viel in die Pflegeversicherungein. Eine Rückerstattung ist laut Regierung aber nicht vorgesehen.
Das Wichtigste in Kürze
Wegen eines Rechenfehlers bei der Pflegeversicherungsnachzahlung im Juli zahlten alle 22 Millionen Rentnerinnen und Rentner zu viel, insgesamt rund elf Millionen Euro.
Die fehlerhafte Berechnung basierte auf dem ab Juli geltenden Beitragssatz, obwohl dieser rückwirkend für Januar bis Juni keine Gültigkeit hatte.
Trotz des Fehlers ist laut Sozialministerium keine Erstattung geplant, was unter anderem vom Bund der Steuerzahler als unfair kritisiert wird.
Offenbar haben Millionen Rentnerinnen und Rentner zu viel an ihre Pflegeversicherung gezahlt. Grund für die fehlerhafte Abrechnung ist eine Nachzahlung, die im Juli dieses Jahres fällig wurde. Wie die Bild-Zeitung berichtet, kam es bei der Berechnung dieser Nachzahlung zu einem Rechenfehler. Betroffen sind demnach alle 22 Millionen Rentnerinnen und Rentner. Laut Bericht erhielt die Pflegeversicherung dadurch rund elf Millionen Euro zu viel.
Ursache für den Fehler war demnach ein falscher Beitragssatz: Die vorherige Ampelregierung hatte kurz vor ihrem Ausscheiden beschlossen, den Beitragssatz zur Pflegeversicherung ab Januar dieses Jahres um 0,2 Prozentpunkte anzuheben – von 3,4 auf 3,6 Prozent. Während Arbeitnehmer diesen neuen Satz bereits seit Jahresbeginn zahlen, wurde für Rentner eine Nachzahlung im Juli angesetzt. Diese betrug 1,2 Prozent - also sechsmal 0,2 Prozentpunkte.
Genau hier sei laut Bild der Fehler passiert: Für die Nachzahlung wurde der im Juli bereits erhöhte Rentenbeitrag als Grundlage genommen, obwohl dieser von Januar bis Juni noch gar nicht gegolten hatte.
In Summe elf Millionen Euro zu viel
Der finanzielle Schaden für die einzelnen Rentnerinnen und Rentner sei zwar gering, heißt es weiter. Bei einer monatlichen Rente von 2.400 Euro wurde demnach etwa ein Euro zu viel einbehalten. Insgesamt erhielt die Pflegeversicherung jedoch rund elf Millionen Euro mehr, als ihr zustand. Eine Rückerstattung sei laut Sozialministerin Bärbel Bas dennoch nicht geplant, wie sie gegenüber der Bild-Zeitung erklärte.
Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, äußerte sich in der Bild kritisch: "Gegenüber den Rentnerinnen und Rentnern ist das nicht fair." Das Sozialministerium und die Rentenversicherung sollten seiner Ansicht nach die zu viel gezahlten Beiträge zurückerstatten.
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