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Demonstrationen

Bis zu 3.000 Menschen protestieren gegen AfD und Rechtsruck in Erfurt

  • Aktualisiert: 31.08.2024
  • 22:44 Uhr
  • dpa
Erfurter protestierten gegen die AfD vor den Landtagswahlen.
Erfurter protestierten gegen die AfD vor den Landtagswahlen.© Martin Schutt/dpa

In Erfurt sind anlässlich der Landtagswahlen in Thüringen tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen einen Rechtsruck zu demonstrieren. Auch AfD-Anhänger versammelten sich bei einer Kundgebung der Partei. Laut Polizeiangaben wurde ein Strafverfahren eingeleitet, da einige Teilnehmer den Hitlergruß gezeigt haben sollen.

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Der Wahlkampfabschluss der Thüringer AfD hat einen Tag vor der Landtagswahl in Thüringen Tausende Menschen auf die Straße in Erfurt gebracht. Etwa 1.300 AfD-Anhänger kamen zu einer Kundgebung mit AfD-Rechtsaußen und Spitzenkandidat Björn Höcke und der Bundesvorsitzenden Alice Weidel auf den Domplatz der Thüringer Landeshauptstadt. Das teilte die Versammlungsbehörde der Stadt auf Anfrage mit. Bis zu 3.000 Menschen protestierten danach nur etwa 100 Meter von der AfD entfernt gegen einen Rechtsruck und Rechtsextremismus in Thüringen.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Sie wurde nach Angaben eines Sprechers von Beamten aus Hessen, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. In einer Bilanz sprach die Polizei am Abend von 19 Strafanzeigen, die bei den verschiedenen Veranstaltungen aufgenommen worden seien. Bei der AfD-Versammlung soll mehrfach der Hitler-Gruß gezeigt worden sein. "Es wurden Zeugen festgestellt und ein Strafverfahren von Amtswegen eingeleitet", teilte die Polizei Thüringen am Abend auf X mit. 

Im Video: Landtagswahlen in Sachen und Thüringen: Erfurt protestiert gegen AfD

Höcke: AfD will Geschichte schreiben

AfD-Chefin Weidel sagte in Richtung der Demonstranten, die sich mit Trillerpfeifen und Sprechchören bemerkbar machten, die AfD werde die Antifa "als terroristische Vereinigung verbieten", wenn sie in die Regierung komme. Am Sonntag könnten die AfD in Thüringen und Sachsen und in einigen Wochen in Brandenburg Geschichte schreiben, wenn sie die Wahl gewinne, sagte Weidel. "Machen wir den Osten blau, dass alle ihr blaues Wunder erleben." 

AfD-Anhänger riefen immer wieder "Ost-, Ost-, Ostdeutschland", aber auch "abschieben, abschieben". Höcke warf den anderen Parteien vor, ihnen sei "das Volk verloren gegangen". Die AfD könne am Sonntag "Geschichte schreiben". 

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Signal gegen Rechtsruck 

Zu der Gegendemonstration hatte unter anderem das Bündnis "Auf die Plätze" aufgerufen. Der Demonstrationszug, dem sich immer mehr Menschen anschlossen, zog vom Bahnhof bis zum Domplatz. Die Demonstranten riefen unter anderem "Nazis raus" oder "Höcke raus". Mehrere Teilnehmer des Bündnisses waren der Polizei zufolge vermummt. Das verstoße gegen das Versammlungsgesetz. Zum Teil hätten die Betroffenen die Vermummung nach Ansprachen abgelegt.

"Wir lassen nicht zu, dass die AfD das Wahlwochenende mit ihrer extrem rechten Hetze dominiert, Menschen einschüchtert und unsere Stadt als Schauplatz für ihre Propaganda missbraucht", erklärte das Bündnis. Bereits vor einer Woche waren Tausende in Erfurt gegen Rechtsextremismus und einen Rechtsruck auf die Straße gegangen.

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AfD in Umfragen vorn 

Die letzten Wahlumfragen in Thüringen haben nur noch wenig Bewegung bei den Werten der einzelnen Parteien gezeigt. Vorn lag die AfD mit Werten zwischen 29 und 30 Prozent. Dahinter folgten mit Abstand CDU, BSW und Linke. Rund 1,66 Millionen Thüringer sind am Sonntag zur Landtagswahl aufgerufen. 

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