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Nach Zusage durch Scholz

Bundeswehr liefert Panzer an Ukraine aus eigenem Bestand

  • Veröffentlicht: 09.01.2023
  • 16:57 Uhr
  • Anne Funk
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40 Panzer des Typs Marder hat Kanzler Olaf Scholz zugesagt - woher diese stammen sollen, war bisher noch unklar. Nun soll die Bundeswehr liefern, auch wenn sie selbst unter Engpässen zu leiden hat.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutschland will nun doch Marder-Panzer in die Ukraine liefern.

  • Bisher war unklar, woher diese kommen sollen.

  • Nun scheint klar: Die Panzer stammen aus den Beständen der Bundeswehr.

Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vergangene Woche seinen bisherigen Kurs verlassen hatte und der Ukraine nun doch die Lieferung von Schützenpanzern des Typs Marder zu liefern, stellte sich schnell die Frage: Woher sollen die Panzer kommen? Sowohl vom Regierungssprecher Steffen Hebestreit als auch aus dem Verteidigungsministerium hatte es dazu keine klare Aussage gegeben. 

Nun scheint aber klar, woher die 40 Panzer kommen werden: Wie der "Spiegel" berichtet, müsse die Bundeswehr einen Großteil zunächst aus eigenen Beständen liefern - obwohl Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) dies noch in der letzten Woche mit Hinweis auf die knappe Materiallage bei der Bundeswehr ausgeschlossen hatte.

Rheinmetall könnte erst später liefern

Nach Informationen des "Spiegel" habe der Rüstungskonzern Rheinmetall zwar noch etwa 60 Marder-Schützenpanzer auf Vorrat, allerdings würde deren Modernisierung zu lange dauern. Da der Ukraine die Lieferung aber bereits bis März zugesagt wurde, soll nun die Bundeswehr die Waffenhilfe aus eigenen Beständen bestreiten. Aus dem Verteidigungsministerium als auch aus der  Industrie hieß es, dass die Fehlbestände dann in den Folgemonaten mit modernisierten Mardern aufgefüllt werden sollten. Aus Bundeswehrkreisen sei zu hören, dass die Lieferung aus den eigenen Beständen zwar eine enorme Belastung darstelle, aber machbar sei.

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Nur gut 60 Prozent einsatzbereit

Aktuell habe die Bundeswehr etwa 370 Panzer des Typs Marder in ihrem Bestand, viele davon müssten aber noch überholt werden, bevor sie einsatzbereit seien. Ende November habe die Einsatzbereitschaft lediglich bei 62 Prozent gelegen, 60 Panzer dienten nur noch als Ersatzteillager. Das gehe aus einem dem "Spiegel" vorliegenden internen Papier des Verteidigungsministeriums hervor.

In der kommenden Woche sollen weitere Gespräche mit der Rüstungsindustrie angesetzt sein, auch die Ersatzteilversorgung und Instandsetzung der 40 Marder sei dabei Thema.

Im Video: Grünen-Chefin über Panzer-Lieferung an die Ukraine

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Bis heute gilt der Schützenpanzer Marder als zuverlässig und robust. Demnächst wird er für die Ukraine im Einsatz sein. Grünen-Chefin Ricarda Lang unterstützt diese Entscheidung. Strack-Zimmermann fordert mehr.

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