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Homosexuelle in der Politik

CDU-Spitzenpolitiker Jan Redmann: Vater akzeptierte Coming-out nicht sofort 

  • Veröffentlicht: 21.08.2024
  • 12:33 Uhr
  • Stefan Kendzia

Jan Redmann, CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 22. September in Brandenburg, könnte der erste schwule Ministerpräsident werden. Geoutet ist der Politiker seit Jahren. 

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Eine Karriere wie im Bilderbuch: Erst Abitur, dann Jura-Studium samt Promotion und anschließender Anstellung als Rechtsanwalt - und nebenbei noch ein Blitz-Aufstieg in der CDU Brandenburg. Ein Macher mit Ehrgeiz. Und schwul. 

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Die Natur hatte für Redmann anderen Plan vorgesehen

Einfach war es nicht für Redmann, zu sich und seiner Homosexualität zu stehen, wie der Spitzenpolitiker in einem Interview mit "Bunte" verrät. Wie viele andere hatte auch er als Junge einen Lebensplan, der einem ganz klassischen Weg folgen sollte: "eine Frau finden, Familie gründen", so Redmann.

Nur kam ihm da seine eigene Natur in die Quere: "Als ich mich zum ersten Mal verliebt hatte, mit so richtig vielen Schmetterlingen im Bauch, war es keine Frau, sondern ein Mann."

Sexualität unterdrücken "ist doch kein Leben"

Es folgte sein Coming-out, das wohl nicht so glatt verlief, wie seine berufliche Karriere als Jurist und als Politiker. Denn sein Vater habe in der ersten Zeit "sehr daran zu kauen gehabt", dass sein Sohn sich als schwul outete. Dies sei inzwischen aber kein Thema mehr und der Vater akzeptiere das Leben seines Sohnes.

Für Redmann hätte es so oder so nur diese ganz klare Entscheidung gegeben. Denn "seine Sexualität unterdrücken zu müssen ist doch kein Leben, da habe ich dazugelernt", wie er sagt.

Jetzt, so kurz vor der Landtagswahl, steht Redmann mehr und mehr im Rampenlicht. Auch seine Homosexualität wird dabei noch mehr in den Fokus des öffentlichen Interesses rücken, obwohl Redmann daraus absolut kein Geheimnis macht. Seit knapp 20 Jahren lebt er mit seinem Mann Peter zusammen, seit zehn Jahren sind die beiden Männer verpartnert.

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:newstime

Queere Menschen sehen den CDU-Spitzenpolitiker kritisch

Der schwule Politiker polarisiert und wird von der queeren Community durchaus kritisch gesehen. Wie "Tagesspiegel" berichtet, sprach sich Redmann neulich bei einer Diskussion zur Queerpolitik in Brandenburg gegen eine Grundgesetzänderung aus, die von vielen queeren Menschen vehement gefordert wird: Gewünscht wird von der queeren Gesellschaft, dass der Antidiskriminierungsparagraf 3 um die sexuelle Orientierung ergänzt wird. Diese Erweiterung halte Redmann für überflüssig, weil juristisch schon jegliche Diskriminierung ausgeschlossen sei. Zusätzlich halte er es für zu "dick aufgetragen", einen Queerbeauftragten beim Landtag anzusiedeln.

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Zusammenarbeit mit BSW nicht ausgeschlossen

Nicht nur in Sachen queerer Politik scheint Redmann eine ganz eigene Meinung zu haben. Auch in der Landespolitik ist er durchaus streitbar. Wie ihn die "Zeit" zitiert, schließt der Brandenburger CDU-Chef nicht einmal eine Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nach der Landtagswahl aus.

"Ich will auch nicht bestreiten, dass es bei landespolitischen Themen die ein oder andere Schnittmenge auch zur Programmatik der CDU gibt." Ob das Bundesland, in dem die AfD laut dem unabhängigen und überparteilichen Informationsdienst "Wahlrecht" derzeit stärkste Kraft ist, bereit für einen schwulen CDU-Ministerpräsidenten ist, bleibt abzuwarten.

  • Verwendete Quellen:
  • Tagesspiegel: "Erster schwuler Ministerpräsident in Brandenburg?"
  • Bunte: "Mein Vater hatte daran zu kauen, dass ich schwul bin"
  • Zeit: "Redmann: Durchaus thematische Schnittmengen mit BSW im Land"
  • Wahlrecht.de: "Umfragen Brandenburg"
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